Nach erfolgreicher Aufnahme des Probebetriebs konnte das von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) gemeinsam mit der Marktgemeinde Hallstatt errichtete Kleinwasserkraftwerk Hallstatt heute durch Bundesminister Andrä Rupprechter eröffnet und offiziell in Betrieb genommen werden. „Erneuerbare Energien sind die Zukunft der Klima- und Energiepolitik. Wir müssen die Energieeffizienz steigern und verstärkt regenerative Energiequellen nutzen. Das ist das Fundament einer zukunftsfähigen Energieversorgung. Die Wasserkraft spielt im heutigen Wirtschaftssystem eine wichtige Rolle. Der Ausbau der Wasserkraft ist daher bei entsprechender ökologischer Verträglichkeit im Sinne einer zukunftsfähigen Energieversorgung positiv zu sehen“, so Bundesminister Rupprechter anlässlich der Eröffnung.
Das Kraftwerk wurde nach höchsten ökologischen Standards und in naturverträglicher Bauweise errichtet. „Als Naturraumbewirtschafter legen wir auf eine ökologisch verträgliche Umsetzung unserer Projekte größten Wert“, betont Georg Schöppl, Vorstand der Österreichischen Bundesforste. „Das Kleinwasserkraftwerk zeichnet sich durch eine besonders schonende Bauweise und zahlreiche ökologische Begleitmaßnahmen wie Flussrenaturierungen aus.“ Zukünftig können rund 4.500 Haushalte mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgt und jährlich rund 16.800 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Der Baubeginn für das Kraftwerk erfolgte im November 2012, nach nur 11 Monaten Bauzeit wurde noch im Herbst letzten Jahres ein erster Probebetrieb gestartet. Im März 2014 konnte erstmals der Vollbetrieb aufgenommen werden.
Höchste ökologische Standards
„Als Gewässerbewirtschafter und Fischereibetreiber wissen wir“, erklärt Georg Schöppl, „wie sensibel Gewässerökosysteme sind. Mit unserem ökologischen Wissen und unseren Erfahrungen in der Naturraumbewirtschaftung sichern wie eine nachhaltige Umsetzung und höchste ökologische Standards.“ Bereits in der Ausschreibung wurde mit hohen Auflagen eine besonders schonende Bauweise sichergestellt. Die vorhandenen Ressourcen wurden optimal genutzt: So wurde so wenig Fläche wie möglich verbaut, die Druckrohrleitung entlang bestehender Wege und Straßen gelegt, die Wasserfassung in eine Straßenbrücke integriert und die unmittelbare Umgebung rund um das Krafthaus naturbelassen.
Die Arbeiten wurden auch während des Winters weitergeführt, um die Beeinträchtigung für Erholungssuchende und NaturbesucherInnen während der Saison so gering wie möglich zu halten. Der im Einzugsgebiet liegende Spraterbach wurde renaturiert, das hart verbaute Ufer aus Beton entfernt und zu einem natürlichen Bachufer rückgebaut. Standort typische Gehölze wie Traubenkirschen, Weißer Hartriegel und Schlehdorn sorgen für Artenvielfalt und eine ökologische Verbesserung der Uferbereiche. Auch bei Zuflüssen in der Umgebung werden weitere kleinere Rückbauten vorgenommen und so die Durchgängigkeit und Passierbarkeit für Fische wiederhergestellt.
salzi.aktuell — Nachrichten vom 2.7.2014
Gemeinsames Projekt von Marktgemeinde und Bundesforsten
Die Umsetzung erfolgte als gemeinsames Projekt der Marktgemeinde Hallstatt mit den Österreichischen Bundesforsten, die beide ihre Anteile an der Hallstatt Wasserkraft GmbH — ÖBf 51%, Marktgemeinde Hallstatt 49% — halten.
„Die Beteiligung sichert der Marktgemeinde Hallstatt eine hohe Wertschöpfung, die sich auch auf zukünftige Generationen positiv auswirkt. Neben unserem klaren Bekenntnis zur erneuerbaren Energie ist es vor allem auch die hohe Wirtschaftlichkeit, die für das Projekt spricht. Das Kraftwerk rechnet sich trotz des derzeit schwierigen Marktumfeldes. Bereits im ersten Jahr Vollbetrieb können wir eine positive Bilanz ziehen.“ Die Bevölkerung war unter anderem beim Entwurf für das Krafthaus eingebunden, so wurde gemeinsam mit dem Arbeitskreis für die Erhaltung des historischen Ortsbildes der Entwurf des Krafthauses bestimmt und so optimal an die lokale Umgebung angepasst. „Wir freuen uns über die gute, gemeinsame Projektumsetzung und auf eine lange, nachhaltig erfolgreiche Zusammenarbeit“, so ÖBf-Vorstand Georg Schöppl abschließend.