Neun Fanbusse reisten am Dienstagabend extra nach Vöcklabruck an, um das mit Spannung erwartet Spiel Austria Salzburg gegen Sturm Graz zu verfolgen. Eine Hundertschaft an Polizeibeamten und Sonderermittlern stand im Einsatz, um die tobenden Fans bereits während des Spiels auseinander zu halten. Sturm Graz ist am Dienstagabend schließlich mit einem souveränen 5:0‑Sieg in Vöcklabruck über Regionalliga-West-Spitzenreiter Austria Salzburg ins Achtelfinale des ÖFB-Samsung-Cups aufgestiegen.
Ausschreitungen am Weg zu Fanbussen
Bereits in der Halbzeit rissen wütenden Sturm-Fans das Absperrgitter nieder, blieben aber in ihrem Sektor. Auf der Gegenseite fiel der harte Kern der Salzburg-Fans wiederholt durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern und Parolen negativ auf.
Nach dem Spiel durchbrachen hunderte Fans die polizeilichen Absperrungen und bewarfen sich gegenseitig mit Bierflaschen, Steinen und Leitpflöcken. Die Polizei musste hart durchgreifen, Pfeffersprays zur Abwehr einsetzen. Nur mit Mühe gelang es die Gruppierungen auseinander zu halten. Mindestens drei Polizeibeamte wurden durch herumfliegende Bierflaschen verletzt. Die Bilanz: mindestens fünf Festnahmen, Verletzte und unzählige Sachbeschädigungen.
Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Martin Gschwandtner spricht im salzi.tv Gespräch über Krieg. “Sie sind mit dem einzigen Ziel gekommen, um Gewalt und Ärger zu verbreiten. Normalerweise wird bei Torszenen gejubelt. Hier war das den Fans mehr oder weniger gleichgültig! Das hat mit Sport nichts mehr zu tun!”
LAbg. Anton Hüttmayr fordert ein rigoroses Vorgehen gegen Fußball-Randalier. Anlass dazu gibt das Hochrisikospiel Sturm Graz gegen Austria Salzburg im Volksbank-Stadion Vöcklabruck. Dort kam es zu Ausschreitungen und Randalen. Der ÖVP-Bezirksparteiobmann fordert ein Platzverbot für Störenfriede und weist darauf hin, dass die öffentliche Hand durch diese unverständliche Aggression einiger Weniger gewaltige Kosten zu tragen hat.
salzi.tv Sonderbericht
Erst gegen Mitternacht konnte der letzte Autobus von der Polizei aus dem Veranstaltungsbereich eskortiert werden und die Heimreise antreten.
Laut Polizei attackierten Teile der Fußballfans sich gegenseitig und auch die eingesetzten Kräfte. Die Attacken seitens beider Fangruppen konnten nur durch Einsatz von Pfefferspray, von den insgesamt mehr als 200 Kräften der Einsatzeinheiten aus Oberösterreich, Steiermark und Salzburg abgewehrt werden. Sowohl die Einsatzkräfte als auch Personen der jeweiligen Gruppierungen wurden unbestimmten Grades verletzt. Bei der Polizei geht man derzeit von insgesamt sechs verletzten Beamten aus.
Manche Besucher nahmen sämtlich greifbare Gegenstände (wie z.B. Eisenstangen, Holzstangen, Bierflaschen als Wurfgeschosse etc.), um die Polizisten zu attackieren. Dabei verwendeten sie auch Pyrotechnik, wie Raketen, Böller, Bengalen udgl. Vor, während und nach dem Spiel wurden mehrere Personen festgenommen. Die Anzahl der Anzeigen steht noch nicht fest – sie wird jedenfalls durch Ausforschungen aufgrund der Videoüberwachung der Polizei ansteigen.