Um zu sehen, auf welchen falschen Wegen Politik betrieben wird, brauchen wir nicht nach Wien oder Brüssel zu schauen, es reicht ein Blick auf die Gemeinde. Hier werden bei aufgeblasenen Großprojekten Unsummen an Steuergeldern verschwendet während bei den Menschen gespart wird.
Im konkreten Fall setzte die ÖVP Gampern unter Bürgermeister Stockinger gerade ein Sanierungsprojekt um, welches nach weiteren Kostensteigerungen rd. 300.000€ mehr an Steuergeldern verschlang als nötig gewesen wäre. Wenn es nun darum geht, wie von der SPÖ bei der letzten GR-Sitzung gefordert, mit dem neuen Gemeindeamt der Superlative auch einem jungen Menschen als Lehrling die Möglichkeit zu geben, eine solide Ausbildung zu erhalten, wiegelt die ÖVP ab. Zu „teuer“ so das Argument. Man würde auf eine „schlanke Verwaltung“ achten und „sparsam“ mit Steuergeldern haushalten wollen.
Uns Sozialdemokraten verwundern diese Bedenken, hat sie doch Bgm. Stockinger allesamt beiseite gewischt, als es darum ging, Sparsamkeit beim Umbau des Gemeindeamtes an den Tag zu legen.
Da die Frage, wie öffentliches Geld am sinnvollsten einzusetzen wäre, zwischen den Parteien sehr kontrovers diskutiert wird, haben wir Gamperner Jugendliche um ihre Meinung gefragt. Konkret: „Was wäre dir lieber, eine Lehrstelle mit guten Jobaussichten im eigenen Ort oder eine Plattenfassade am Gemeindeamt?“
Hier einige ihrer (wenig überraschenden) Antworten:
„Ein junger Erwachsener braucht Aussichten und keine Fassade“ (Stefanie S. und Clemens Z. 18J./ Schwarzmoos)
„Ganz klar die Lehre, was hab ich vom Amt?“ (Dennis H. 17J./ Schwarzmoos)
„Ich selbst gehe in die HTL. Kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es Lehrstellensuchenden wichtiger ist einen Ausbildungsplatz zu haben, als eine topmoderne Fassade.“ (Andreas B. 19J./ Bierbaum)
„also i würd sagen des argument sparen beim lehrling hod null aussagekraft weil a lehrling wenig verdient und er is für jedes amt a bereicherung“ (Stefan V. 20J./ Gampern)
Auch an Bürgermeister Stockinger haben wir eine Frage gestellt, die Antwort darauf ist er uns aber leider bis heute schuldig:
„Wie vielen Lehrlingen hätten die österreichischen Steuerzahler mit 300.000€ eine Ausbildung und damit einen Start in ein selbstbestimmtes Leben finanzieren können?“