Das geplante Pumpspeicherkraftwerk der Energie AG in Ebensee stelt eine wesentliche Säule für Oberösterreichs Energiezukunft dar. Für das Erreichen der ehrgeizigen Ziele im Energiewende-Szenario des Landes Oberösterreich sind Pumpspeicherkraftwerke eine Grundvoraussetzung. Für das Projekt der Energie AG in Ebensee läuft alles nach Plan, im Herbst soll das umfangreiche UVP-Verfahren zur Genehmigung beginnen.
Landeshauptmann und Energie AG-Haupteigentümervertreter Josef Pühringer: „Das Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee nimmt in der Energiewende eine Schlüsselposition ein. Wir brauchen diese Energiespeicher für die Nutzung der erneuerbaren Energie aus Sonne und Wind.“
Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner: „Wir müssen die vorhandenen Potenziale bestmöglich nutzen, nur so können wir die saubere und umweltfreundliche Stromerzeugung in Oberösterreich nachhaltig und für Generationen sichern!“
Die Welt steht vor einem Wandel der Energieversorgung
Überall, speziell aber in Europa gibt es nach der Atomkatastrophe von Fukushima klare Anzeichen dafür, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien an Bedeutung gewinnen wird. Die Wasserkraft hat das größte Potenzial aller erneuerbaren Energien, die Nutzung der Wind- und Sonnenenergie nimmt aber weiter stetig zu.
- In Oberösterreich sieht das Konzept Energiezukunft 2030 einen massiven Ausbau der Stromerzeugung aus der Sonne vor.
- Eine Maßnahme dieses Ziel zu erreichen sind auch die Bürgerkraftwerke, die u.a. die Energie AG entwickelt hat und den Bürgern die Möglichkeit gibt, sich am Ausbau der erneuerbaren Energien zu beteiligen. Derzeit läuft das Photovoltaik-Projekt der Energie AG, das zum Ziel hat, oberösterreichweit Photovoltaikkraftwerke zu errichten. Geplante Jahresstromerzeugung: 1,2 GWh
- Mit dem seit kurzem vorliegenden Masterplan Windkraft ist auch definiert, wo und in welchem Ausmaß die Windenergie in der Zukunft genutzt werden kann.
Integration der Erneuerbaren stellt Europa vor neue Herausforderungen
Das Potenzial der Windenergie ist massiv von den Standorten und der dort herrschenden Winddichte abhängig. Während bei den Offshore-Windparks zum Beispiel in der Nord- und Ostsee dieses bei mehreren tausend Stunden pro Jahr liegt, haben Windkraftwerke hierzulande mit deutlich schlechteren Rahmenbedingungen zu kämpfen:
Das Verhältnis der installierten Windleistung zur tatsächlichen Erzeugung liegt derzeit bei 4:1 – Von insgesamt 8.760 Jahres-stunden erzeugen Windkraftanlagen nur an die 2.200 Volllaststunden Strom. Bei der Nutzung der Sonnenenergie geht man gar nur von rund 1.000 Volllaststunden, also nicht einmal einem Achtel eines Jahres, aus. Im Vergleich dazu sind es bei Wasserkraftwerken 5.000 Volllaststunden.
Die hohe Schwankung der eingespeisten Energie muss durch die Netze und ein entsprechendes Kraftwerksmanagement ausgeglichen werden. Bei einem starken Ausbau der neuen regenerativen Energien steigt auch der Bedarf nach neuen, leistungsfähigen Leitungen und Energiespeichern. Pumpspeicherkraftwerke sind als die grünen Batterien für das Bewältigen der Energiezukunft unverzichtbar. Sie sind derzeit die effizienteste, großtechnische Möglichkeit, große Mengen an Energie zu speichern.
Dabei wird Wasser in die Speicherseen gepumpt und bei Bedarf über Turbinen abgearbeitet und wertvolle, elektrische Energie erzeugt. Zudem besteht in Zusammenhang mit der verstärkten Integration neuer, regenerativer Energieformen wie Strom aus Photovoltaik und Windkraft immer mehr der Bedarf, die zu bestimmten Zeiten auftretenden Erzeugungsüberschüsse speichern und für eine spätere Nutzung zur Verfügung stellen zu können.
Grüner Akku für erneuerbare Energien: Schlüsselfunktion für Energiezukunft
Wurde früher die Pumparbeit in Zeiten geringen Stromverbrauchs überwiegend mit Grundlaststrom aus den heimischen Laufkraftwerken sowie aus den thermischen Kraftwerken geleistet, so werden die Pumpkapazitäten schon heute überwiegend von den Erzeugungsspitzen aus Windkraftanlagen genutzt. Mit dem verstärkten Ausbau der Erneuerbaren wird der Bedarf an den grünen Energiebatterien weiter steigen.
Im Industrieland Oberösterreich und unmittelbar an der Grenze sind derzeit vier Pumpspeicherprojekte in Vorbereitung, die geplante Spitzenleistung beläuft sich auf mehr als 1000 MW. Das von der Energie AG im Raum Ebensee verfolgte Projekt ist mit 150 Megawatt ein mittelgroßes Projekt, wird aber die Leistung der eigenen Speicherkraftwerke auf insgesamt ca. 300 MW nahezu verdoppeln. Nach intensiven Untersuchungen werden jetzt die detaillierten Ergebnisse in das Projekt eingearbeitet und erste Gutachten erstellt.
„Der Standort in Ebensee erfüllt alle Voraussetzungen, dass das Kraftwerk hier errichtet werden kann“, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer, zugleich Vertreter des Haupteigentümers der Energie AG.
Die vorgefundene Geologie unterstützt das Kraftwerksprojekt im Berg
Im Bereich des geplanten Pumpspeicherkraftwerkes in Ebensee wurden intensive Voruntersuchungen durchgeführt. Für die Untersuchungen wurden Bohrungen und spezielle seismische Analysen des Bergmassivs vorgenommen.
Bei der Auswertung der Ergebnisse und der Bohrkerne der elf Erkundungsbohrungen (in Summe 860 Laufmeter Bohrkerne), der fünf Baggerschürfe sowie der zwei seismischen Erkundungen (Speichersee und Triebwasserweg) mit begleitenden Feld- und Laborversuchen kamen für das Projekt positive Ergebnisse zutage.
Ebenfalls geklärt werden konnte im Vorfeld durch externe Gutachter, dass die Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks auch aus ökologischer Sicht umgesetzt werden kann. Die Absichtserklärung gemäß dem Umweltverträglichkeitsprüfungs-Gesetz wurde noch im November 2011 bei der Behörde abgegeben, derzeit werden dort das Verfahren und dessen Abwicklung koordiniert. Gleichzeitig wird bereits an der ökologischen Begleitplanung gearbeitet.
Pühringer, einst selbst für Fragen des Umweltschutzes zuständiger Landesrat: „Die Energie AG hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie alle ihre Projekte mit höchster Sorgfalt vorbereitet und dann auch umsetzt. Ich gehe davon aus, dass das auch bei diesem anspruchsvollen Projekt so sein wird und dass auch das Genehmigungsverfahren zügig abgewickelt und positiv abgeschlossen wird.“
Das Projekt liegt im Zeitrahmen. Das nächste Ziel ist der Beginn des UVP-Verfahrens im Herbst 2012. Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner rechnet mit einem positiven Genehmigungsbescheid im Jahr 2013. Nach Vorliegen der Genehmigung und einer Bauentscheidung beträgt die reine Bauzeit 3–4 Jahre.
Energieableitung erfolgt über bestehende 110-kV-Leitung
Vom Standort des Kraftwerkes im Bergmassiv nordwestlich von Ebensee wird über einen eigenen Stollen eine unterirdische Energieableitung zur bereits bestehenden 110-kV-Leitung errichtet.
Klar ist durch die Konzeption der Anlage auch, dass um die volle Leistung des Kraftwerkes nutzen zu können, die Kapazität der bestehenden 110-kV-Freileitung ausreicht. Mit dem 150-MW-Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee kann die Energie AG Oberösterreich ihre eigenen Speicherkapazitäten von derzeit rund 150 auf über 300 MW fast verdoppeln.
Geplant ist, das Kraftwerk bei einer Fallhöhe von fast 500 Metern und einem Speicherinhalt von 1,35 Millionen Kubikmetern einzusetzen. Energiewende nur mit intensiver Nutzung der Wasserkraft erreichbar Eine sichere Energieversorgung ist die zentrale Aufgabe der Zukunft. Sie sichert Lebensqualität und stärkt die Wirtschaft. Um diese Zukunftsmöglichkeiten nutzen zu können, ist eine Stärkung der Energieerzeugung in neuen, modernen und umweltschonenden Kraftwerken notwendig. „Den erneuerbaren Energien gehört die Zukunft“, sagt Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner.
Die Energie AG hat bereits in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Meilensteine bei der Nutzung alternativer Energien gesetzt. Eine wesentliche Rolle im Energiewende-Szenario kommt der Steigerung der Energieeffizienz zu, darüber hinaus müssen aber zusätzlich neue, erneuerbare Energiequellen erschlossen werden. Für den Bereich der Stromerzeugung sind im Konzept 500 — 800 GWh aus Laufwasserkraft vorgesehen, die zur Abdeckung des Grundbedarfs notwendig sind. „Oberösterreich ist die Wiege der Wasserkraft“, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer und bekennt sich zum weiteren Ausbau „im Einklang mit den Menschen und der Natur“.
Mit den derzeit in Umsetzung befindlichen Projekten sei ein erster Schritt gemacht, weitere müssten folgen. Wer Wasserkraft verhindert, verhindert das Gelingen der Energiewende Auch Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner ist überzeugt, dass das Ziel der Energiewende ohne dem zügigen Ausbau der Wasserkraft und der bestmöglichen Nutzung der noch vorhandenen Potenziale nicht zu erreichen und für das Meistern der Energiezukunft unabdingbar sind: „Die Wasserkraft ist der Champion der erneuerbaren Energien, ohne die Nutzung dieser Möglichkeiten wird die Energiewende nicht gelingen.“
Gemeinsam mit dem Land Oberösterreich habe die Energie AG 2005 und 2006 alle Flüsse in Oberösterreich auf mögliche Ausbaupotenziale hin untersucht. Herausgekommen sei dabei eine Potenzialanalyse Wasserkraft. Dieser Analyse zufolge gibt es in Oberösterreich noch ein beträchtliches Laufwasserkraft-Potenzial in Höhe von rund 500 — 800 Gigawattstunden – diese Strommenge entspricht dem Jahresstrombedarf von rund 230.000 Haushalten und ist auch im Konzept Energiezukunft 2030 vorgesehen.
„Wir haben an Oberösterreichs Flüssen noch erhebliches Potenzial, das müssen wir nützen“, unterstreicht Windtner die Wichtigkeit des Wasserkraftausbaues und fügt mit Blick auf die Ausarbeitung des oberösterreichischen Masterplans Wasserkraft hinzu: „Wir erwarten, dass bis zum Vorliegen des Masterplanes keinerlei Maßnahmen gesetzt werden, die in irgend einer Form in die vorhandenen Potenziale eingreift“, sagt Windtner.
Erneuerbare Energien im Energiemix
Der Energiemix aus Wasserkraft, thermischer Erzeugung und alternativen Energiequellen garantiert seit Jahren die höchste Versorgungssicherheit für alle Kunden. Windtner warnt jedoch davor, durch die vernünftige und wirtschaftlich sinnvolle Nutzung alternativer Energieträger falsche Erwartungen zu wecken: „Wir brauchen die alternativen Energien für unseren Energiemix, die Wasserkraft und die Stromerzeugung aus Erdgas und Kohle werden sie aber in absehbarer Zeit nicht ersetzen können.“
Starke Netze sind die Lebensader für die Energiezukunft Oberösterreichs
Zur Sicherung der Energiezukunft sind neben neuen, effizienten Kraftwerken aber auch starke Netze erforderlich. Sie bilden das Rückgrat der Stromversorgung und sind damit Basis für Lebensqualität und wirtschaftliches Wachstum. Die Wichtigkeit des Netzausbaus ist auch in der neuen Energiestrategie für Österreich festgeschrieben: Um die Energie aus den vielen dezentralen Erzeugungsanlagen nutzbar zu machen, sind starke Übertragungsnetze für ein leistungsfähiges Gesamtsystem erforderlich.
Hier von einem Vorgehen “im Einklang mit Mensch und Natur” zu sprechen, ist angesichts des radikalen ökologischen Eingriffs in die Natur völlig verfehlt. Und möglichen Gegnern den Wind aus den Segeln nehmen zu wollen, indem es gleich heißt “Wer Wasserkraft verhindert, verhindert das Gelingen der Energiewende” ist unverschämt. Schon allein diese Formulierungen sollten hellhörig machen. Ein bisschen Recherche zum Thema Pumpspeicher im Internet zeigt, wo hier die eigentlichen Interessen liegen. Hier soll wohl die großzügige Katialerhöhung für die EnergieAG schnell wieder hereinkommen. Was das Bauvorhaben für die Anrainer vor Ort heißt, wird sich spätestens dann zeigen, wenn die LKWs durchs Nadelöhr Kohlstatt drängen.
Sorry, meinte natürlich “Kapitalerhöhung”.