Wer hätte sich gedacht, dass es mit nahezu sommerlichen Temperaturen und Blick aufs Mittelmeer möglich ist, einen Weltcup im Wettkampf-Skibergsteigen zu bestreiten? Die Österreichischen Nationalteam Athleten haben es bewiesen und bei der Trofeo dell’Etna in Sizilien auch noch respektable Leistungen an den Tag gelegt.
Skibergsteigen an den Hängen und Kratern des mit 3.320 Meter höchsten aktiven Vulkan Europas: Eine etwas exotische, aber sehr spektakuläre Gegend für einen Weltcup Bewerb. Im Anschluss an das gestrige Vertical Race stand heute das Individual Race, bestehend aus Aufstiegen, Tragepassage und Abfahrten, am Programm.
Zwei französische Sportler dominierten das Spitzenfeld
Nach einer Schlechtwetterfront in den letzten Tagen, welche den Sizilianern große Schneemengen am Ätna bescherte, wurden die weltweit besten Athleten heute mit Sonnenschein am Austragungsort empfangen. Hohe Plusgrade, durch die starke Sonneneinstrahlung stellenweise gefühlte 20°C mit lediglich leichtem Wind, machten den Bewerb zu einem äußerst anspruchsvollen Rennen. Dominiert haben das Individual Race zwei französische Sportler.
William Bon Mardion und Laetitia Roux holten den Sieg für ihre Nation, wenngleich vor allem bei den Herren die Abstände der nachkommenden Athleten heute sehr gering waren. Umso mehr ist es wert, dass sich auch zwei Österreicher unter die Top10 bei dem schwierigen Rennen kämpfen konnten.
Die Salzburgerin Michaela Essl erreichte Platz 5. und der Tiroler Alexander Fasser beendete als 8. den Bewerb, er ließ mit diesem Ergebnis so machen namhaften internationalen Spitzenläufer hinter sich.
Lobende Worte kamen vom Nationaltrainer Alex Lugger: „Die Trofeo dell’Etna ist ein sehr spektakuläres Rennen, es sind zwar eher wenig Teilnehmer am Start, dafür aber nur die international besten Athleten. Umso mehr zählen die Top Platzierungen unserer Läufer in diesen beiden Bewerben. Ich bin heute sehr zufrieden mit den Leistungen, alle Athleten haben gegeben, was für sie möglich gewesen ist.“
Gosauer Daniel Rohringer am Start
Als oberösterreichischer Vertreter war der Gosauer Daniel Rohringer am Start. Er beendete beide Bewerbe im Mittelfeld. Das Vertical Race am Freitag konnte er als 21. (6. in der eigenen Espoir Klasse) beenden, im heutigen Individual Race ging sich der 25. Gesamtrang für ihn aus.
„Ich hatte beide Tage hindurch Probleme mit den hohen Temperaturen. Die ist man im Winter bei uns im Salzkammergut absolut nicht gewöhnt, da stand in der letzten Zeit bei den 20°C anstelle des Plus eher ein Minus davor“, scherzt Rohringer nach dem Rennen. „Trotzdem habe ich die Teilnahme an diesem außergewöhnlichen Bewerb sehr genossen, auch wenn die Platzierungen besser hätten sein können.“
Am nächsten Wochenende geht’s für das Nationalteam erneut nach Italien zum Weltcup, der Austragungsort am Cima d’Asta, in den Alpen liegend, ist zwar weniger exotisch als der Ätna in Sizilien, der Bewerb wird aber sehr spannend werden. Allein deshalb, weil das Österreichische Team eine große Abordnung an Athleten vor Ort haben wird und sich neben Fasser, Essl und Co auch von den Nachwuchsathleten gute Ergebnisse erhofft.