Das frühlingshafte Tauwetter sorgte in Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) am Freitagnachmittag zu einer wahren Materialschlacht. Anfangs nur zu einer Kellerüberflutung alarmiert, mussten sämtliche Feuerwehrgeräte bei gleich mehreren Überflutungen eingesetzt werden.
Sogar der Sprengstützpunkt des Bezirk Gmunden, die Feuerwehr Vorchdorf musste auf der Aurach Eissprengungen durchführen. Aufgrund des Warmwettereinbruchs kam es im Bereich der Ortschaft Ritzing auf der Aurach auf einer Länge von über 300 Meter zu einer Eisstaubildung, wodurch das Wasser drohte, über die Ufer zu treten.
Die Gesamteinsatzleitung hatte die Feuerwehr Aurachkirchen inne und stand beispielsweise der Feuerwehr Vorchdorf während der Eissprengungen beratend zur Seite. “Dadurch konnten wir verhindern, dass der Eisstau zu nächtlichen Stunden ausbricht!”, so Einsatzleiter Robert Mirlacher. Nachdem der Einsatz bezirksübergreifend war, wurden laufend Absprachen mit der Gemeinde Rutzenmoos getroffen. Nach der gelungenen Sprengung wurde der Einsatz an die Feuerwehr Rutzenmoos übergeben.
Tiefgefrorener Boden konnte Wassermassen nicht aufnehmen
Generell kam es in der Ortschaft Ehrenfeld bei Ohlsdorf zu einer großräumigen Überflutung. Der sogenannten “Selten Bach” zeigte den Einsatzkräften dabei wie viel Wasser er in kürzester Zeit von halb Ohlsdorf aus zusammen kommt. Leider spielten einige Faktoren Anfangs gegen die Einsatzkräfte. Der tiefgefrorenen Boden und knapp 10 Grad plus sorgen für ideale Bedingungen um das Wasser lange zu transportieren.
Entlastungsgraben musste gebaggert werden
Leitragend war die Ortschaft Ehrenfeld in Ohlsdorf. Dort sammelte sich innerhalb kürzester Zeit so viel Wasser an, dass die Gärten bzw. Keller überflutet wurden. Mit Absprache der Grundeigentümer und der Baufirma vor Ort konnte rasch mit dem Bau eines Entlastungsgrabens begonnen werden.
Da in dieser Zeit immer mehr Wasser in die Siedlung drang, wurden die Feuerwehren Wiesen und Windern alarmiert, um gemeinsam einen Großteil des Wassers welches sich in einem Fangbecken gesammelt hatte abzupumpen. Diese Arbeit wurde nur aus Sicherheitsmaßnahme durchgeführt, falls es in den nächsten Tagen abermals zu Regen bzw. zu weiteren Wasserschüben kommen sollte. Somit haben die Einsatzkräfte einen Vorsprung gegenüber dem Wasser.
Kontaminiertes Wasser musste abgepumpt werden
Nach der Fertigstellung des Grabens, welcher das Wasser nun in eine alte, aufgelassene Schottergrube ableitet, sank der Wasserpegel in der Ortschaft ab und es konnte mit dem auspumpen des Kellers begonnen werden. Da in diesem Altöle gelagert waren und austraten, wurde ein Spezialwagen eines örtlichen Unternehmers gerufen, um diese fachgerecht zu Entsorgen.
Mit drei Tragkraftspritzen und mehreren Tauchpumpen wurden rund 400.000 Liter Wasser abgepumpt. Dabei wurden von den Einsatzkräften 1400 Meter B- Schläuche in eine nahe- gelegene Schottergrube verlegt. Nach rund 4,5 Stunden konnten alle Einsatzkräfte einrücken und die Einsatzbereitschaft herstellen.