25 Schüler der Sporthotelfachschule absolvierten hoch motiviert die Winterausbildung für ihr in Österreich einzigartiges Outdoor-Zertifikat Seit Bestehen der Sporthotelfachschule arbeiten die Tourismusschulen eng mit der Firma Outdoor-Leadership Bad Goisern zusammen. Ein Teil des Winter- Outdoorprogramms der 2. Klasse findet am Dachstein im Krippensteingebiet statt. Die Lehrinhalte orientieren sich dabei an Sportarten und Aktivitäten, die im österreichischen Tourismus immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Fotos: TS
Besonders profitierten die Kursteilnehmer vom erfahrenen Bergführer Martin Unterberger, einem ehemaligen Absolventen der Tourismusschule, welcher die SchülerInnen eine Woche lang betreute. Die Jugendlichen lernten in Theorie und Praxis die Lawinenkunde kennen, erfuhren und erlebten die Methoden des Iglubaus mit Übernachtung im Freien. Neben der täglichen Skitour im Dachsteingebiet wurde auch das Gehen mit Schneeschuhen und anschließenden Snowboardabfahrten ins Wochenprogramm aufgenommen. Nebenbei brillierten einige Schüler mit akrobatischen Kicker-Sprüngen, Saltos und Schrauben.
Neben der praxisrelevanten Ausbildung in Schnee und Lawinenkunde standen am Abend entsprechende Theorieeinheiten am Programm mit Reflexionen des am Tag Erlebten. Trotz der großen physischen Anforderungen – die Schüler waren mit sehr schlechte Wetterbedingungen wie Sturmböen bis zu 150 km/h sowie Schneefall und Temperaturen um die minus 15 Grad konfrontiert – gab es kein Jammern. Während der gesamten Woche herrschte Lawinenwarnstufe 3 bis vier.
Lehrgangsleiter Kurt Lux war es ein Anliegen, gerade den Freeridern in der Gruppe die Lawinengefahr vor Augen zu führen. Aufgrund der hohen Aktualität im heurigen Winter zeigten sich die Jugendlichen sehr interessiert. „Man kann den Freeridern ihr Hobby nicht verbieten, wohl aber ihnen theoretisches und praktisches Wissen vermitteln, damit sie das Risiko beim Alpinsport in Zukunft besser einschätzen können“, so Lux.
Bei einem simulierten Lawineneinsatz am Krippenstein, der unerwartet während des Mittagessens stattfand, dauerte es gerade einmal 8 Minuten, bis sich die Gruppe organisiert hatte und vor Ort war, nach weiteren 6 Minuten war der erste Verunfallte geortet und ausgegraben — nach weiteren 2 Minuten das zweite Lawinenopfer. Mit diesen Zeiten können unsere Schüler durchaus mit den Profis mithalten!“, zieht Kurt Lux, der Lehrgangsleiter des „Skitouren- und Freeride-Kurses am Krippenstein Bilanz.