Ein Drittel der menschlichen Nahrung hängt heute unmittelbar von der Biene ab, dem wichtigsten Bestäuber von Pflanzen. Doch seit mehreren Jahren sterben weltweit Milliarden von Bienen ohne sichtbaren Grund. Bislang konnte kein Krankheitserreger als Ursache des Massensterbens ausfindig gemacht werden.
Wissenschaftler zahlreicher Fachrichtungen suchen nach einer Erklärung. Der Dokumentarfilm fragt nach, was die Forscher in den vergangenen vier Jahren in Erfahrung gebracht haben und ob sie inzwischen Lösungen anbieten können.
2006 machte die Nachricht aus den USA Schlagzeilen, Milliarden von Bienen seien verendet. Viele Bienenzüchter fanden leere Bienenstöcke vor. Die US-Regierung beauftragte eine Gruppe von Wissenschaftlern mit der Untersuchung dieses mysteriösen Sterbens, das sogleich einen eigenen Namen bekam: Colony Collapse Disorder (CCD; auf Deutsch: “Völkerkollaps”). Über die Ursachen gibt es bisher nur Vermutungen — Genmutation, neue Pestizide, Mobilfunkstrahlungen, ein Virus -, aber keine endgültige Erkenntnis.
Filmpräsentation — Das Geheimnis des Bienensterbens Donnerstag, 15. März, 19.30 Uhr, Pfarrsaal Altmünster Impulsstatement:HR Mag. Maximilian Liedlbauer, Präsident des OÖ. Landesverbandes für Bienenzucht Gemeindevorzugspreis € 6,- Mit anschließendem Expertengespräch.
Seit vier Jahren investieren Regierungen und verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen beachtliche Mittel in die Erforschung und mögliche Beseitigung der Ursache dieser programmierten Katastrophe. Hat die Wissenschaft eine Antwort gefunden? Kann sie die Bienen überhaupt retten?
Um diese Fragen zu beantworten, verfolgte der Dokumentarfilm „Das Geheimnis des Bienensterbens” die Arbeit verschiedener Wissenschaftlerteams, die mit unterschiedlichen Hypothesen die Ursachen der weltweiten Bedrohung der Honig- und Wildbienen zu verstehen versuchen. Der Film geht auch der Frage nach, wie es zu den radikalen Veränderungen im Verhältnis von Mensch und Biene kam, das sich lange Zeit im Gleichgewicht befand. Lange bevor das Colony Collapse Disorder in die Schlagzeilen geriet, hatten Wissenschaftler und Bienenzüchter den Schwund der Bienen und anderer Bestäuber festgestellt.
Auch in Österreich wird ein enormes Bienensterben beobachtet. Allein 2010 starben einigen Regionen in Oberösterreich bis zu einem Drittel der Bienenvölker am Nervengift Clothianidin“ Es ist 7700 Mal wirksamer als DDT und soll die Maispflanzen gegen einen Schädling immunisieren, der 1992 aus Amerika nach Europa eingeschleppt wurde und seit 2007 auch in Oberösterreich sein Unwesen treibt – den Maiswurzelbohrer.
Fünf Millimeter ist dieser orange-schwarz gefärbte Verwandte des Kartoffelkäfers groß. Viel größer ist aber sein Appetit auf Maiswurzeln. Ganze Felder kann er zum Absterben bringen. Das Beizmittel macht ihm den Garaus. Mit dem Gift werden die Maiskörner ummantelt. Doch diese Ummantelung kann sich in der Sämaschine lösen, gelangt pulverisiert in die Luft und wird vom Wind in die Umgebung geblasen, auf Raps‑, Baum- und Wildstaudenblüten. „Die Bienen nehmen es auf und gehen binnen fünf Minuten ein“, sagt Maximilian Liedlbauer (64), Präsident des o.ö. Landesverbandes für Bienenzucht.
Bisher gibt es keine genauen Diagnosen der Wissenschaftler. Aber selbst wenn die Forschung alle Ursachen dingfest macht, ist damit noch kein Heilmittel gefunden. Die Wissenschaft bleibt machtlos, solange landwirtschaftliche Produktionsmethoden nicht hinterfragt und verändert werden. Aber ist die Menschheit bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen?