Kommt es in einem Krankenhaus zur Einlieferung eines schwerverletzten Unfallopfers oder eines anderen Notfalles mit lebensbedrohlicher Erkrankung, steht die Versorgung der/des Patienten/in im Vordergrund.
Doch auch die Angehörigen befinden sich in einer Ausnahmesituation. Um diese ebenfalls umfassend betreuen zu können, wurde am Landes-Krankenhaus Bad Ischl eine spitalseigene Krisenintervention aufgebaut.
Das ist erstmalig in ganz Österreich und soll die Angehörigen in der Akutsituation unterstützen. Seit März ist das hausinterne Kriseninterventionsteam am LKH Bad Ischl tätig. Vorausgegangen waren intensive Schulungen aller teilnehmenden Mitarbeitern sowie eine genaue Auseinandersetzung mit dem Thema.
Das Team soll Angehörige von Unfallopfern/Intensivpatienten, Eltern nach Totgeburten oder Angehörige, die über den Tod eines/r Patienten/in informiert werden, unterstützen. Die weiterführende Betreuung erfolgt durch den psychologischen Dienst des Krankenhauses.
„Bei Notfällen steht die medizinische Erstversorgung der Patientinnen und Patienten im Vordergrund. Die psychosoziale Unterstützung der Angehörigen oder auch der Betroffenen kommt dadurch meist zu kurz. In diesen Akutsituationen kommt künftig unser hausinternes Kriseninterventionsteam zum Einsatz.
Die Behandlungsteams können sich auf die Kernkompetenz konzentrieren und ihre Ressourcen optimal behandlungsorientiert einsetzen“, erklärt Eva Hayböck, Pflegedirektorin und organisatorische Leiterin der Krisenintervention. Die fachliche Leitung obliegt der klinischen Psychologin Mag. Antonia Hitsch.
Das Kriseninterventionsteam besteht aus acht Pflegemitarbeiter. Sie absolvierten eine qualifizierte Ausbildung, die den Richtlinien der Österreichischen Plattform für Krisenintervention entspricht und durch die Uni Innsbruck zertifiziert ist.
„Die Krisenintervention ist eine einmalige und kurzzeitige psychosoziale Betreuung von Patienten sowie deren Angehörigen. Wir sind davon überzeugt, damit einen wertvollen Beitrag zur ganzheitlichen und umfassenden Betreuung der Menschen, die in unser Haus kommen, leisten zu können“, sagt Mag. Hitsch abschließend.