Für immer mehr Menschen wird der Einstieg zur eigenen Wohnung eine große finanzielle Hürde. Kautionen oder Baukostenzuschüsse, Gebühren und Einrichtung müssen bezahlt werden. Menschen mit geringem Einkommen schaffen das nicht aus eigener Kraft.
Mit dem Projekt „Starthilfe Wohnen“ haben Armutsnetzwerk Vöcklabruck-Gmunden, Regionalmanagementund Sparkasse OÖ ein Modell entwickelt, Menschen in Armut(sfallen) eine leistbare Wohnung zu ermöglichen:„Starthilfe Wohnen“gibt Unterstützungen bis zu 2.000 Euro, die in kleinen monatlichen Raten zurück bezahlt werden. Die Unterstützungen werden aus einem „Solidarfonds“ausbezahlt, der aus Spenden gespeist wird.
Solidarsparbuch: Sparen mit sozialem Charakter Mit einem Solidarsparbuch kann jede/r dieses Projekt unterstützen. Die Sparkasse OÖ bietet es in allen ihren Filialen das Solidarsparbuch an. Es handelt sich hier um eine täglich fällige Spareinlage mit einem derzeitigen garantierten Zinssatz bis 31. Dez. 2012 in Höhe von 1,6 Prozent. Davon geht die Hälfte des Zinsertrages zum Jahresende direkt als Unterstützung an „Starthilfe Wohnen“. Die Ausgabe von Solidarsparbüchern wurde im Juli 2010 gestartet. Aktuell gibt es in Oberösterreich bereits 108 Solidarsparbücher mit einer Gesamteinlagensumme von 1.104.515,65 Euro (Stand 22.3.12).
173.000 Euro an Starthilfenvergeben Der Verein Sozialzentrum als Träger von Starthilfe Wohnen hat seit November 2010 bereits 173.000 Euro an Starthilfen vergeben (Stand 22.3.12). 148 Erwachsene und 135 Kinder (114 Haushalte) konnten mit Unterstützung von Starthilfe Wohnen in eine Wohnung einziehen. Durchschnittlich wurden rund 1500 Euro an rückzahlbarer Unterstützung ausbezahlt. Die Mehrzahl der Haushalte mit Kindern sind Alleinerzieherhaushalte. Rund 100.000 Euro wurden von den Unterstützten bereits wieder zurück bezahlt. Die Ausfälle sind unter 5 Prozent.
Zugang zu Starthilfe Wohnen Der Zugang zu „Starthilfe Wohnen“ erfolgt ausschließlich über Sozialeinrichtungen wie Schuldnerberatung, Caritas, Sozialberatungsstellen u.a. in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden, die die Anspruchsberechtigung prüfen. Unterstützt werden Menschen mit geringem Einkommen, die von einer Sozialeinrichtung betreut werden und bei denen eine Rückzahlung gesichert ist. Die Vernetzung von verschiedenen Sozialeinrichtungen bringt einen Mehrwert, der direkt Menschen in Armutsfallenzu Gute kommt.
Fotos: privat