Was für ein Auftakt zu den SNICKERS®-Play-Offs–Semifinalserien der ADMIRAL Basketball Bundesliga! Zwei hochdramatische Begegnungen, die erst in den Schlusssekunden bzw. sogar erst in der Verlängerung entschieden wurden – und zwei Siege der Mannschaften, die im Vorfeld nicht unbedingt als Favoriten gegolten haben: Wenn es so weitergeht, können sich die Basketballfans auf zwei hochdramatische Halbfinale freuen.
Das Oberösterreichische Derby ist von einer Aufholjagd der Allianz Swans Gmunden gekennzeichnet, die bis zu 13 Zähler hinten liegen, sich aber noch in die Verlängerung gegen den WBC Raiffeisen Wels retten und dort das bessere Ende für sich haben. In Klosterneuburg geht es mit einem 65:64-Vorsprung der Xion Dukes in die letzten 35 Sekunden, ehe ein Fehlwurf und ein Ballverlust deren Schicksal besiegeln und den ece bulls Kapfenberg den Sieg sichern.
Fotos: Kochem
Viel Zeit zur Analyse bleibt nun weder den Gewinnern noch den Verlierern, am Sonntag geht es schon weiter, erneut mit Heimvorteil für Gmunden und Klosterneuburg. Das Oberösterreichische Derby startet um 18:00 Uhr, die Begegnung zwischen Dukes und WBC ist ab 19:15 LIVE bei SKY zu sehen und beginnt um 19:30.
die Begegnung des ersten Semifinal-Spieltages im Überblick:
Allianz Swans Gmunden vs. WBC Raiffeisen Wels
87:84 (73:73, 56:60, 35:41, 19:25) n.V.
Für den WBC startet das Halbfinale nach 11 Tage Spielpause, für die Swans nach acht. Eingerostet wirken beide Teams aber nicht, nach 2 Minuten steht es 5:6. Dann gibt es schon erste Foulprobleme: Matthias Mayer bei den Swans (3.) und Ali Farokhmanesh beim WBC müssen mit je zwei auf der Bank Platz nehmen. Danach ist es vor allem Todd Brown, der dafür sorgt, dass der WBC auf 18:10 davonzieht (8.). Die Swans verkürzen auf 19:22, ehe Todd Brown per Dreier den Viertelendstand herstellt.
Gleich nach Wiederbeginn gibt es das zweite +8 aus Sicht der Gäste (19:27), ehe die Schwäne wieder auf 24:27 herankommen (14.). Der WBC antwortet aber stark und spielt bis zur 16. Minute einen neuen Rekordvorsprung mit +9 heraus (26:35). Erneut lässt sich Gmunden jedoch nicht abhängen und in der 18. Minute sind sie bei 32:35 zum dritten Mal auf 3 Punkte an den Gästen dran.
Nach einer Auszeit von Pete Miller erhöht der WBC auf 32:38 und dann auf 33:41, das letzte Wort in Halbzeit 1 haben die Hausherren. Interessant die Foulbilanz nach 20 Minuten: Mit drei Vergehen ist noch kein Spieler belastet, nicht weniger als 9 Spieler haben aber 2 Fouls auf dem Konto: Florian Schöninger, Peter Hütter, Matthias Mayer und Mike Oppland bzw. Thomas Csebits, Ali Farokhmanesh, Quentin Pryor, Martin Kohlmaier und Joe Werner.
Die zweite Hälfte beginnt schlecht für die Gastgeber: Matthias Mayer begeht sein drittes Foul und der WBC liegt nach drei erfolgreichen Dreiern in Serie mit 13 voran (37:50, 22.). Das bringt eine Gmundner Auszeit, die den Welser Lauf stoppt. Näher als auf ‑8 (44:52, 25.) kommt Gmunden zunächst aber nicht heran. Der WBC vergrößert seinen Polster bis zur 27. Minute wieder auf 44:56, erst im nächsten Anlauf verkürzt Gmunden auf ‑4 (52:56, 28.). Jetzt ist die Begegnung ein richtige Play-Off-Fight, in dem auf beiden Seiten um jeden Zentimeter gekämpft wird. Dabei wird aber auch aufs Scoren nicht vergessen, mit 56:60 geht es ins vierte Viertel.
Der Foulreport nach dem dritten Abschnitt: Mit dem Welser Logan Stutz hat ein Spieler vier Vergehen, bei je drei halten Matthias Mayer, Florian Schöninger und Peter Hütter bzw. Joe Werner und Todd Brown. Die letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit starten sehr nervös in der 32. Minute gibt es je einen Korb, in der 34. dann erst die nächsten zum Zwischenstand von 60:64. Auch in der 35. Minute wird je ein Korb erzielt: 62:64.
In der 36. Minute begeht Todd Brown sein zweites unsportliches Foul, nach den Regeln gleichbedeutend mit seinem Ausschluss. Kurz danach kann Gmunden erstmals auf ‑1 verkürzen (65:66, 37.), Wels bleibt aber abgebrüht und erhöht bis zur vorletzten Minute wieder auf +5 (65:70). Es bleibt aber spannend: Ein Gmundner Korb gefolgt von einem Steal und wir halten vor der Schlussminute bei einem Stand von 69:70.
Da kann Ali Farokhmanesh auf 69:72 stellen, Gmunden vergibt auf der anderen Seite. Aber auch der WBC vergibt und dieses Mal macht es Enis Murati für die Schwäne besser. 12,9 Sekunden vor dem Ende wird dann Quentin Pryor für Wels an die Freiwurflinie geschickt. Er trifft nur einmal und so hat Gmunden bei 71:73 Ballbesitz und die Ausgleichschance: Und die wird von Sharaud Curry 4,3 Sekunden vor dem Spielende auch genutzt. Der WBC vergibt seine letzte Chance: Verlängerung!
Und das jetzt mit jeder Menge an Foulproblemen auf beiden Seiten: Todd Brown darf für den WBC ja schon nicht mehr mitmachen, seine Teamkollegen Logan Stutz und Joe Werner sind schon genauso mit 4 belastet wie auf der anderen Seite Florian Schöninger und Matthias Mayer. Da gesellt sich dann gleich Dan Oppland dazu, der vorher in der Offensive für die erste Gmundner Führung nach langer Zeit gesorgt hat.
Dann begeht Joe Werner sein fünftes Foul, Gmunden kann bei den darauf folgenden Freiwürfen auf 78:75 stellen. Davor Lamesic gleicht aber per Dreier sofort wieder aus. Nach 42 Minuten halten wir dann wieder bei einem Unentschieden, 80:80. Genauso nach 43 Minuten (82:82). In der 44. Minute ist die Begegnung dann auch für Logan Stutz beendet, und Gmunden hat eine 84:82-Führung.
Die wird 19,5 Sekunden auf +3 ausgebaut – Timeout WBC. Und jetzt beginnt das Spiel, die Gegner an die Freiwurflinie zu schicken: Farokhmanesh vergibt 16,5 Sekunden vor dem Ende zweimal, der WBC hat aber den Rebound und stellt schließlich 4,2 Sekunden vor der Schlusssirene auf 85:84. Sharaud Curry bewahrt auf der anderen Seite zweimal die Nerven, Gmunden kann den anschließenden Einwurf stehlen und holt sich so das erste Semifinalspiel mit 87:84.
Stimmen zum Spiel:
Chris O’Shea, Assistant-Coach der Swans: „Ein großartiges Spiel, aber genau das kann man von einem Derby im Semifinale auch erwarten.“ John Griffin, Assistant-Coach des WBC: „Ein gutes Play-Off-Spiel.“
beste Werfer: Curry 31, Dan oppland 21, Schöninger 14 bzw. Brown 21, Pryor 15, Vieider 11