Mit einem Marktturm-Nachbau, in dessen Innerem ein Fläschchen Zwetschkenschnaps gelagert war, bedankten sich der Obmann und die Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Timelkam-Lenzing-Puchkirchen bei KR Mag. Dr. Ludwig Scharinger für sein hervorragendes Referat anlässlich der Generalversammlung am 24. April im Kultur- und Sportzentrum Timelkam. Zuvor wurden die rund 220 Besucher von Seiten der Raiffeisenbank auch über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2011 informiert.
Obmann Günter Schobesberger eröffnete die Generalversammlung und berichtete über die wichtigsten Ereignisse in der Bank. Besonders erfreulich war die Verleihung des „Pegasus“ in Silber, mit dem die Bank im September 2011 für besondere Leistungen im OÖ Raiffeisensektor geehrt wurde. Ein Danke wurde auch der Exekutive ausgesprochen, nachdem der Banküberfall auf die Bankstelle Puchkirchen im Februar dieses Jahres innerhalb von 45 Minuten aufgeklärt und der Täter gefasst werden konnte.
Dass negative Schlagzeilen über Banken den Mitarbeitern und Geschäftsleitern der Raiffeisenbank nicht egal sind ist klar. Doch Dir. Wolfgang Mühlberger und Andreas Krautschneider erklärten in ihrem Bericht, dass Banken, die bei ihrem grundsoliden Geschäftsmodell geblieben sind und dadurch großes Vertrauen bei ihren Kunden genießen, von diesen Meldungen nicht betroffen sind. Ganz im Gegenteil – Kunden der Raiffeisenbank bescheinigen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer wieder, dass sie sich ausgezeichnet betreut fühlen und vor allem der persönliche Kontakt ein wichtiger Faktor für die Menschen ist.
Ein Beweis für dieses Vertrauen sind die positiven Zahlen, die in der Bilanz des Jahres 2011 Niederschlag finden. Sowohl die Entwicklung der Ersteinlagen (+ 9,9%) und der Gesamtfinanzierungsleistung (+ 5,2%), als auch die Steigerung der Bilanzsumme (+ 8,8%) waren positiv und auch die Ertragslage stellte sich mit einem EGT von EUR 1,51 Mio sehr erfreulich dar.
Mit einem Blick auf das von der UNO ausgerufene „Jahr der Genossenschaften“ wurde die weltweite Bedeutung von Genossenschaften deutlich gemacht. Genossenschaften stehen für nachhaltiges und sozial verantwortliches Wirtschaften, stellen den Menschen über das Kapital. Raiffeisen ist seit mehr als 100 Jahren „die“ Genossenschaft in Österreich und mit 452 Bankstellen alleine in Oberösterreich auch in unserem Land ein wichtiger Faktor.
Durch die Tatsache, dass es bei Genossenschaften keine Fremdeigentümer (wie zB Aktionäre) gibt, die Ansprüche an die Genossenschaften stellen, bleiben die erwirtschafteten Gewinne im Unternehmen und stärken so das Eigenkapital. So betragen beispielsweise die Eigenmittel der Raiffeisenbank Timelkam-Lenzing-Puchkirchen mit EUR 23,6 Mio 288% des gesetzlich erforderlichen Mindestmaßes. Damit kann Vertrauen aufgebaut und damit die Basis für langfristige Zusammenarbeit gelegt werden.
KR Mag. Dr. Ludwig Scharinger bestätigte im Revisionsbericht die gute Arbeit der gesamten Mannschaft und berichtete über den Verlauf und das Ergebnis der gesetzlich vorgeschriebenen Revision. Es wurde in allen Punkten uneingeschränkt bestätigt, dass die Raiffeisenbank gemeinsam mit ihren Kunden auf einem für beide Teile sehr erfolgreichen Weg unterwegs ist und auch für die Zukunft die Weichen richtig gestellt sind.
Der Vorsitzende des Mag. Dr. Heinz Lutz, berichtete über die Tätigkeit des Gremiums und gratulierte den Verantwortlichen und der gesamten Mannschaft zu ihren Erfolgen. Nach dem offiziellen Teil der Generalversammlung referierte KR Mag. Dr. Ludwig Scharinger zum Thema „Wir haben viele Chancen und dürfen uns daher nicht verunsichern lassen“.
Zu Beginn blickte Dr. Scharinger, der 27 Jahre lang als Generaldirektor der RLB OÖ den Raiffeisensektor ganz entscheidend mitgeprägt hat, auf den Fall des „Eisernen Vorhangs“ zurück und auf die vielen Chancen, die gerade wir in Österreich dadurch bekamen und auch nutzten, zurück. Die Exporte, die inzwischen für 56 Prozent der gesamten österreichischen Wertschöpfung sorgen, sind zu einem wichtigen Faktor der österreichischen Wirtschaft geworden. Raiffeisen OÖ trägt dieser Entwicklung Rechnung und begleitet hunderte von Unternehmen bei ihren Aktivitäten in der ganzen Welt.
Klar ist, dass sich die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren immer wieder verändert haben. Nicht mehr mit „rauchenden Schloten“ wird Österreich künftig erfolgreich sein, sondern mit „rauchenden Köpfen“. Das Know How heimischer Fachleute wird international genauso geschätzt, wie das Gefühl für die Menschen, mit dem wir besonders auch in unseren Nachbarländern punkten können, so Dr. Scharinger.
Sorgen bereiten ihm Jugendliche, die nach der Schule ohne ausreichende Kenntnisse auf der Straße stehen und dadurch keine Chance auf positive berufliche Entwicklung haben. Hier ist die Politik gefordert, entsprechende Maßnahmen zu setzen und so ein mögliches abdriften dieser Jugendlichen in die Kriminalität zu verhindern.
„Man muss die Menschen mögen, auf sie zugehen, mit Charme und Gefühl“, so erklärte Dr. Scharinger einige seiner Geheimnisse für seinen Erfolg. In launiger Art und Weise erzählte er, wie mit diesen Eigenschaften die Therme Geinberg zu einem Erfolgsprojekt wurde und auch darüber, wie er mit viel Gespür so manche schwierigen Situationen auf seine Weise gelöst hat.
Die vielzitierte „EURO-Krise“ gibt es laut Dr. Scharinger nicht, viel mehr sieht er den Dollar in der Krise. Der Ursprung der wirtschaftlichen Probleme sei aus dem anglo-amerikanischen Raum gekommen. Es gibt auch keinerlei Alternative zum Euro, denn wie Jean Claude Junker vor kurzem meinte „Ohne den Euro wäre es die Hölle gewesen“, so sieht auch Scharinger die Zukunft der Gemeinschaftswährung ungefährdet. Insgesamt unterstrich auch er die wirtschaftliche Leistungskraft der Raiffeisenbankengruppe in OÖ, die auch in schwierigen Zeiten Partner für ihre Kunden ist.
Die Wirtschaft darf man nicht krank jammern, so der ehemalige Generaldirektor der RLB OÖ. „Positive Stimmung erzeugt Konjunktur und Konjunktur erzeugt Wohlstand“. Diese positive Grundeinstellung gilt es immer und immer wieder darzustellen und vorzuleben. Als Dank und Anerkennung überreichten Obmann Günter Schobesberger und die Geschäftsleiter KR Mag. Dr. Ludwig Scharinger dann einen kleinen Marktturm und Scharinger versprach, dass dieser einen Ehrenplatz in bei ihm bekommen wird.
Das ausgezeichnete Buffet, die köstlichen Weine und die gute Stimmung des Abends brachten es mit sich, dass erst weit nach Mitternacht die Tore des Kulturzentrums geschlossen wurden und die Besucher und auch die Verantwortlichen der Raiffeisenbank sich über einen gelungenen Abend freuen konnten.