Er gehörte sozusagen schon zum fixen Bestandteil und unverzichtbaren Inventar des 1957 gegründeten Trachtenvereines „D’ Altmünsterer“ und mit ihm erlebte der Brauchtumsverein etliche Höhepunkte, die in den Annalen des Vereines mit goldenen Lettern festgeschrieben sind. Die Rede ist von Walter Hessenberger (67), der bei der letzten Jahreshauptversammlung des Vereines endgültig das Zepter über den Verein abgab und sich sozusagen in das „Altenteil“ zurückzog.
Walter Hessenberger hatte ja schon etliche Male den Wunsch nach Rückzug aus dieser intensiven Funktion kundgetan, die Umsetzung scheiterte aber aus personellen Gründen des derzeit mit 17 Aktiven besetzten Vereines. Nach seinem Wohnortwechsel nach Gosau war die Veränderung an der Vereinsspitze unaufschiebbar geworden und zum Glück fand sich aus den Reihen der Trachtler Martin Plasser (33) bereit, die funktionale und menschliche Nachfolge von Walter Hessenberger anzutreten.
Nach Johann Bangerl, Josef Schobesberger, Franz Brunner und Franz Thann, die allesamt jeweils höchstens drei Jahre den Vorsitz führten, übernahm Walter Hessenberger die Regie im Trachtenverein und setzte bald Akzente, die bis heute nachwirken. Besonderes Organisationstalent bewies er mit der Ausrichtung von fünf eindrucksvollen Vereinsjubiläen die zumeist mit Salzkammergut-Verbandsfesten gekoppelt waren. Ein Meilenstein in der Geschichte des Vereines war auch die lange Freundschaft mit dem bayrischen Trachtenverein „Saalachtaler“ aus Freilassing, eine Verbindung die bis heute anhält.
Tatkräftig unterstützt wurde Walter Hessenberger in all den Jahren dabei von der „Trachtenfamilie“ Höller, die vom Gründervater Sepp über Gattin Maria bzw. die Töchter und Schwiegersöhne das Vereinsgeschehen maßgeblich beeinflussten und mitbestimmten. Einen internationalen beachteten Auftritt hatten die Münsterer im Jahre 1969 als sie seinerzeit zusammen mit der ÖSPAG-Werkskapelle (heute Laufen) einen publikumswirksamen Werbeauftritt für Gmunden in Berlin gestalteten, im Rathaus Schöneberg einen Heimatabend im damals noch geteilten Berlin abspulten.
Der jahrelange Wunsch nach einem eigenen Vereinsheim und Unterbringungsmöglichkeit der Vereinsutensilien wurde unter der Obmannschaft Walter Hessenbergers Realität, der einen alten „Troadkasten“ geschenkt bekam, diesen mühsam mit seinen Freunden abbaute und im Schlosspark Ebenzweier wieder errichtete (2007). Das 50jährige Vereinsjubiläum 2007 war der vorläufige Schlusspunkt in Walter Hessenbergers Funktionärstätigkeit, der dem Verein aber als „einfaches“ Mitglied und Mitorganisator des Glöcklerlaufes erhalten bleiben wird, was alle mit Freude vermerkten.
Sein Nachfolger Martin Plasser, aus Traunkirchen stammender Versicherungskaufmann, ist zwar erst seit sechs Jahren aktives Mitglied der „Münsterer“ hat sich aber seither durch seine verbindliche Art bestens eingeführt und viele Freunde gewonnen. Er will das Vereinsleben aktivieren, junge Tänzer(innen) rekrutieren und so das Vereinsleben auf breitere Basis stellen. Er kann sich im Vereinsausschuss auf Ludwig Stückler als seinen Stellvertreter, Schriftführerin Maria Hessenberger (die schon Walter Hessenberger eifrig und mit vielen Ideen unterstützte) und Kassier Norbert Pangerl stützen, Beate Stückler ist „Vereinssekretärin“.
Der Glöcklerlauf, der heuer wegen des miserablen Wetters (das die schönen Kappen zerstört hätte) gestrichen werden musste, soll wieder intensiviert werden ist er doch die finanzielle Haupteinnahmsquelle des Vereines.