Die Amnesty Gruppe Vöcklabruck plant gemeinsam mit der AI Youth Gruppe am 26. Mai 2012 ab 10 Uhr eine Aktion am Stadtplatz Vöcklabruck zur Problematik im Nigerdelta. Im Zuge der Clean up the Niger Delta – Aktion (Die vergessene Ölpest) wird eine symbolische Reinigungsaktion am Stadtplatz Vöcklabruck durchgeführt.
In Arbeitskleidung werden die Aktivisten mit Besen ausgestattet symbolisch das Nigerdelta reinigen, welches durch ölfördernde multinationale Unternehmen eine Umweltruine geworden ist. “An Passanten und Kunden des wöchentlichen Frischemarktes möchten wir Infomaterial austeilen und auf eine Petition hinweisen, die an den nigerianschen Präsidenten gerichtet ist.”, sagt Karin Fuchs, Sprecherin der Amnesty Gruppe Vöcklabruck.
Die Begleiterscheinungen der Erdölförderung führen zur Umweltzerstörung, die negative gesundheitliche Auswirkungen und die Verarmung der Bevölkerung mit sich bringt. Weder Staat noch Konzerne sehen sich veranlasst Maßnahmen zu setzen und die Umweltbelastungen wie verseuchte Böden, verschmutztes Grund- und Trinkwasser und verunreinigte Seen und Flüsse zu säubern.
Die vergessene Ölpest im Nigerdelta
Seitdem in den späten 1950-er Jahren das „schwarze Gold“ im Mündungsdelta des Nigerflusses entdeckt wurde, werden die Erdölvorkommen von multinationalen Unternehmen unter Beteiligung des nigerianischen Staates brutal ausgebeutet – ohne Rücksicht auf die Umwelt und die lokale Bevölkerung.
Die Hoffnung der Menschen auf eine bessere Zukunft erfüllt sich nicht. Durch die Erdölförderung wurde eine intakte Umwelt vernichtet: Hunderte neue Öllecks pro Jahr, Mülllager und Gasflammen prägen das Nigerdelta, in dem 60 Prozent der Bevölkerung (insgesamt über 30 Millionen Menschen) von Landwirtschaft und Fischerei leben.
Die Ölfirmen kommen nicht ihrer Verantwortung nach, die Lecks in den Pipelines zu schließen. Die aggressive Erdölförderung führte zu massiven gesundheitlichen Problemen bei den Menschen im Nigerdelta und nahm ihnen die Existenzgrundlage: Gewässer und Böden sind durch das austretende Öl verseucht. Fische starben, Laichgründe wurden zerstört, und das Land wurde für den Ackerbau auf Jahrzehnte hinaus unnutzbar.
Lebensmittelpreise stiegen, Armut herrscht im ressourcenreichen Nigerdelta. Amnesty International verlangt von den im Nigerdelta agierenden Ölfirmen eine umfassende Reinigung des verschmutzten Gebietes. Darüber hinaus fordert Amnesty International den Ölkonzern Shell, den größten Investor vor Ort, auf, eine Milliarde US-Dollar als Startkapital für die Generalsanierung des Nigerdeltas zu zahlen.
Amnesty International bietet auf der Kampagnenwebsite nigerdelta.amnesty.at eine an den nigerianischen Präsidenten adressierte Online-Petition an.