Immer wenn man glaubt, man hat in den SNICKERS®-Play-Offs der ADMIRAL Basketball Bundesliga schon alles gesehen, halten die Basketballgötter etwas Neues bereit: 17 (!) Punkte beträgt der Vorsprung der Allianz Swans Gmunden im ersten Endspiel sechs Minuten vor dem Spielende, doch mit einer Aufholjagd, die in der Geschichte der ABL-Finals wohl einmalig ist, können die Xion Dukes Klosterneuburg die Begegnung noch drehen und mit ihrer erst zweiten Führung im gesamten Spiel (nach dem 0:2 nach wenigen Sekunden) dieses noch mit 78:77 gewinnen.
Nachdem die Niederösterreicher in ihren beiden ersten Play-Off-Serien in diesem Jahr den Heimvorteil gleich zum Auftakt verloren hatten, drehen sie nun also den Spieß um und hätten damit die Chance, ihren ersten Titel seit 22 Jahren vor eigenem Publikum zu gewinnen. Davor steht aber noch Spiel 2 am Traunsee an. Das findet am kommenden Mittwoch um 19:30 Uhr statt und ist selbstverständlich auch ab 19:00 Uhr wieder Live bei Sky zu sehen.
Allianz Swans Gmunden vs. Xion Dukes Klosterneuburg
77:78 (61:54, 49:30, 24:15)
Über 2.000 Gmundner und ca. 250 mitgereiste Klosterneuburger Fans sorgen für eine Bombenstimmung in der Volksbank Arena. Bei den Starting Five gibt es auf beiden Seiten keine Überraschungen, Sharaud Curry, Florian Schöninger, Enis Murati, Matthias Mayer und Dan Oppland gegen Moritz Lanegger, Christoph Nagler, Curtis Bobb, Jason Chappell und Ramiz Suljanovic heißt es zum Start der Finalserie 2012. Bereits im ersten Viertel setzen beide Coaches dann alle Spieler ein, die man in der Finalserie erwartet, also Werner Sallomon für die Dukes Lukas Sallomon, Damir Zeleznik, Matthew Rachar und Damir Hamidovic sowie Mathias Fischer für die Swans Mike Oppland, Peter Hütter und Thomas Stelzer.
Fotos: Reinhard Lang
Harald Stelzer, Manager der Swans: „Schade, wir haben eine große Chance auf das 1:0 vertan. Zu Hause sollte man nicht kurz vor Schluss noch einmal in Rückstand geraten, wenn man praktisch das ganze Spiel lang geführt hat. Aber wir haben es uns selbst zuzuschreiben, weil wir uns das Spiel von Klosterneuburg aufdrängen lassen haben.“
Nur wenige Sekunden dauert es, bis die Gäste erstmals scorten, dann nahmen aber die Swans das Heft in die Hand und stellten bis zur 3. Minute auf 10:2. Diesen Vorsprung können sie in den nächsten Minuten halten, bei 14:7 in der 6. Minute bittet Werner Sallomon zur ersten Auszeit der Finalserie. Danach erhöhen die Hausherren zunächst auf +10 (19:9, 7.). Die Gäste kommen bis zur 8. Minute auf 20:15 heran, zur ersten Viertelpause führt Gmunden dann mit +9. Ins zweite Viertel startet Klosterneuburg mit einer Zone-Verteidigung, die knackt als erster Matthias Mayer zum 27:15, dann erhöhen die Swans bis auf 32:17 – Grund genug für Werner Sallomon, in der 13. Minute seine zweite Auszeit zu nehmen.
Das kann aber nicht verhindern, dass Gmunden noch bis auf 38:17 erhöht (14.). Dann kommen die Dukes wieder etwas besser ins Spiel, in der 16. Minute beträgt der Rückstand nur mehr 16 Punkte (40:26), in der 19. Minute nur mehr dreizehn (43:30). Die Schlussphase der ersten Hälfte gehört aber wieder den Swans, die mit einem 49:30 in die Kabinen gehen. Zur Foulsituation nach 20 Minuten: Dukes-Guard Moritz Lanegger hat als einziger Spieler drei auf dem Konto, dazu haben vier Schwäne (Florian Schöninger, Matthias Mayer, Dan und Mike Oppland) sowie 2 Gäste (Lukas Sallomon und Ramiz Suljanovic) je zwei.
Auch in der zweiten Hälfte können die Gäste zuerst anschreiben, dieses Mal per Dreier von Curtis Bobb zum 49:33. In der 23. Minute trifft er seinen nächsten zum 51:36. Und in der 26. Minute ist es wieder Bobb, der auf 56:47 verkürzt: Die Begegnung ist wieder vollkommen offen und Mathias Fischer versucht mit einer Auszeit, den Lauf der Dukes zu stoppen.
Das gelingt zunächst auch einigermaßen, aber ein Dreier von Damir Hamidovic bringt Klosterneuburg dann auf 59:54 heran, den letzten Korb im dritten Viertel machen noch die Swans. Das ist der Auftakt zu einem 12:0‑Run der Hausherren, der ihnen zu Beginn der 34. Minute die 71:54-Führung bringt. Eine Dukes-Auszeit stoppt diesen Lauf, in die letzten fünf Minuten geht es mit einem 71:60.
Armin Göttlicher, Assistant-Coach der Dukes: „Eine unglaubliche Aufholjagd ist mit dem Dreier zum Sieg belohnt worden. Eine unfassbare Leistung, aber 1:0, nicht mehr.“
Da verkürzen die Gäste auf 71:62 und zu Beginn der 37. Minute auf 71:64. Durch diesen Klosterneuburger 10:0‑Run ist für eine spannende Schlussphase garantiert, in der zunächst Dan Oppland auf 72:64 stellt. Aber Jason Chappell antwortet postwendend zum 72:67, mit diesem Stand geht es in die letzten drei Minuten. Weiter geht die Aufholjagd zum 72:69 (Christoph Nagler), dann sind wieder einmal die Schwäne am Zug: 74:69 (38.). Es folgen das 74:71 und das 76:71 sowie zwei erfolgreiche Freiwürfe von Christoph Nagler und das fünfte Foul von Ramiz Suljanovic kurz vor Beginn der Schlussminute.
Matthias Mayer verwandelt nur einen der dafür verhängten Freiwürfe zum 77:73, auf der anderen Seite macht es wiederum Christoph Nagler besser: 77:75 mit 54,7 Sekunden auf der Uhr. Florian Schöninger verwirft im Anschluss für die Schwäne, während Damir Zeleznik von der Dreierlinie die Nerven behält und die Dukes exakt 24 Sekunden vor dem Spielende zum ersten Mal seit dem 0:2 wieder in Führung wirft. Die Swans vergeben anschließend ihre letzte Chance und die Dukes drehen ein schon verloren geglaubtes Spiel noch um.
beste Werfer:
Oppland 22, Murati 18, Mayer 15 bzw. Nagler 22, Suljanovic 18, Bobb 17
Hallo Swans,
obwohl ich in Norddeutschland lebe, sehe ich jedes Spiel bei SKY-Austria. Nach dieser unglücklichen Niederlage nur nicht den Kopf in den Sand stecken. Aufgeben kann man einen Brief, aber nicht sich selber.
Nach dem Motto “Jetzt erst recht” wünsche ich Euch viel Glück in den nächsten Spielen. Toi, Toi, Toi oder gut Korb.