Die Ortsstelle St. Wolfgang des österreichischen Bergrettungsdienstes veranstaltete am 12. Mai 2012 im Ferienhort am Wolfgangsee die diesjährige Sommerübung für alle Ortsstellen aus dem Flachgau. Insgesamt nahmen 46 Bergretter der Ortsstellen Grödig, Salzburg, St. Gilgen, Strobl und St. Wolfgang daran teil. Im Mittelpunkt dieser Übung bzw. Fortbildung standen die medizinische Erstversorgung, der Abtransport von Verunglückten in absturzgefährdetem Gelände, sowie Erste Hilfe mit den Mitteln der Bergrettung.
An zwei Stationen wurden realistische Unfälle nachgestellt. Die Verletzten mussten von kleinen Gruppen von bis zu sieben Bergrettern versorgt und gerettet werden. An einer Station wurde ein Forstunfall mit tiefer Schnittwunde am Oberschenkel nachgestellt. Dank der Präparation der Wunde durch das Rote Kreuz St. Wolfgang wirkte die Wunde täuschend echt. Durch das abschüssige Gelände der Unfallstelle wurden die Erstversorgung sowie der Abtransport erschwert. Eine gute Einteilung und Zusammenarbeit der Bergretter konnte hier erfolgreich trainiert werden.
Ein Unfall an einer hochseilparkähnlichen Einrichtung mit zwei Unfallopfern wurde an der zweiten Praxisstation nachgestellt. Beide Opfer hingen miteinander verbunden in 8 Meter Höhe. Daher mussten diese zuerst rasch auf den Boden gebracht werden, bevor diese versorgt werden konnten. Die beiden Notfallsanitäter Markus Ritzberger und Michael Beran stellten den Inhalt des neuen Sanitätsrucksacks und dessen Anwendungsmöglichkeiten vor.
Neu darin sind für die Bergretter die Automatisierten externen Defibrillatoren (AED oder auch Laiendefibrillatoren), die sich bereits seit den 90er Jahren in einigen größeren, öffentlichen Gebäuden (Einkaufszentren, Flughäfen,…) befinden und medizinischen Laien die Defibrillation eines Patienten ermöglichen. Auch die Wiederbelebung wurde an einem Reanimationsphantom wiederholt und geübt. Bergrettungsarzt Dr. Paul Wilhelm stellte in einem Vortrag die verschiedenen Situationen vor in denen von Bergrettern ein Notarzt angefordert werden muss.
Die Unterstützung des Notarztes durch die Bergretter bei Infusionen, Überwachung und Betreuung rundeten eine sehr umfangreiche Übung ab. Die Bergrettung St. Wolfgang möchte sich vor allem bei Herrn Mag. Thomas Leinwather für die Zurverfügungstellung der Lokalität und bei allen Übungsteilnehmern für die aktive Teilnahme bedanken.