Konstantin Wecker ist wütend und Konstantin Wecker ist zärtlich. Vielleicht mehr als jemals zuvor. Deshalb hat er sich nun aufgemacht, um beide Gefühlswelten in vielleicht schon längst überfällige Texte und Melodien zu kleiden. Heraus gekommen ist eine neue CD, die der Münchner Liedermacher mit Band auf seiner großen Deutschland-Tournee im Herbst 2011 präsentierte.
Mit den Wut und Zärtlichkeit-Konzerten setzt Konstantin Wecker zu einem poetisch-musikalischen Liebesflug der ganz besonderen Art an und vereint lyrisch-sensible Klavierstücke mit Reggae und Pop. Mit von der Partie sind der Pianist Jo Barnikel, der Gitarrist und Perkussionist Jens Fischer-Rodrian und der dänische Pedal-Steel-Spezialist Nils Tuxen.
Samstag, 20. Oktober 2012 | 20.00 Uhr| Stadtsaal Vöcklabruck
Gemeinsam mit ihnen gewährt Konstantin Wecker mit seinem neuen Programm erneut tiefe Einblicke in die eigene Seelenwelt, nimmt die Betrogenen dieser Welt wieder fest in den Arm und kann sich mit dem „Lächeln meiner Kanzlerin“ auch eines mokanten und äußerst hörenswerten Blickes in das Merkelsche Dekolleté nicht erwehren.
Trotz aller Ironie spüren die Zuschauer jedoch immer auch die ungeheure Zerrissenheit und die politische Wut, die den Liedermacher, der die deutsche Musikszene seit mehr als vier Jahrzehnten mitprägt, immer wieder eiskalt packt. Dabei ist er sich selbst immer treu geblieben und wird so auch auf seiner aktuellen Tour den Menschen wieder Mut machen, sich zu empören.
Oder ganz einfach Mensch zu bleiben. Das Erstaunlichste dabei ist, dass es der vielseitige Künstler aus München offenbar auch 2012 nach wie vor mühelos schafft, weder zum betulich-naiven Gutmenschen zu mutieren noch zum feigen Zyniker. Obwohl der Münchner Liedermacher geschlagene sechs Jahre kein neues Studioalbum mehr vorgelegt hatte, war er doch höchst produktiv. Er komponierte Filmmusiken, vertonte Brecht-Gedichte und schrieb Kindermusicals, er agierte als bärbeißiger Komissar in einer Fernsehserie und gibt seit acht Jahren die von ihm finanzierte Website Hinterden- Schlagzeilen.de heraus, mit der er eine Gegenöffentlichkeit abseits der Mainstream-Medien herstellen will.
Und er bezieht nach wie vor klar und unmissverständlich Stellung: gegen Rechtsradikalismus, Fremdenhass und Neonazis, für die Studentenproteste in Deutschland und die Occupy-Bewegung. Auch wenn ihn die Musen, wie er kürzlich kokett beklagte, im Alter nicht mehr so leidenschaftlich küssen: Auf sein toskanisches Refugium scheint immer noch Verlass.
In seiner italienischen Wahlheimat schuf er ein ganzes Bündel neuer Songs, die von pathetischen Polithymnen wie „Empört euch!“ bis zur zärtlichen Liebeserklärung an seine Frau reichen.
Karten ab sofort im Tourismusbüro Vöcklabruck, Tel.: 07672 / 266 44, tourist.voe@asak.at und bei Ö‑Ticket! presse information Foto: T. Karsten (Abdruck honorarfrei!) Veranstalter: Kultur