Unveränderter Ausblick 2012 Das erste Quartal 2012 verlief für die Lenzing Gruppe im Rahmen der Erwartungen. Die gegenüber dem ersten Quartal 2011 um rund 11% niedrigeren Faserdurchschnittspreise (minus 5,6% gegenüber dem vierten Quartal 2011) konnten umsatzmäßig durch eine neue Rekordversandmenge weitgehend ausgeglichen werden.
Die Quartals-Ergebniszahlen blieben infolge der niedrigeren Faserdurchschnittspreise unter jenen des besonders guten ersten Quartals des Vorjahres. Der konsolidierte Konzernumsatz lag mit EUR 528,2 Mio auf dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres (EUR 532,1 Mio, minus 0,7%). Das EBITDA des ersten Quartals 2012 war mit EUR 93,1 Mio (nach EUR 114,9, minus 19,0% gegenüber Q1/2011) innerhalb der Guidance und auf zufriedenstellendem Niveau.
Die EBITDA-Marge betrug 17,6% (nach 21,6%). Neben den niedrigeren Faserdurchschnittspreisen führte die leicht höhere Abschreibung zu einem Rückgang des EBIT auf EUR 67,2 Mio (nach EUR 90,7 Mio, minus 25,9%). Dies entsprach einer EBIT-Marge im ersten Quartal 2012 von 12,7 % (nach 17,0 % im ersten Quartal 2011). „Das Marktumfeld für die weltweite Faserindustrie war im ersten Quartal wie erwartet schwieriger als im ersten Quartal 2011 und ähnlich wie im vierten Quartals 2011“, erläutert Lenzing Vorstandsvorsitzender Peter Untersperger den Geschäftsverlauf.
„Der globale Fasermarkt durchläuft derzeit eine Konsolidierungsphase auf erhöhtem Niveau. Lenzing konnte in den ersten drei Monaten 2012 die Produktionskapazitäten mit über 95% auslasten, während am Markt die Mengennachfrage nach Fasern dem flauen konjunkturellen Umfeld angepasst war“, so Untersperger weiter. Diese Entwicklung unterstreiche einmal mehr die Markt- und Qualitätsführerschaft der Lenzing Gruppe.
Das strategische Kapazitätserweiterungsprogramm der Lenzing Gruppe wird konsequent fortgesetzt. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände lagen im ersten Quartal 2012 mit EUR 52,9 Mio über dem Vorjahres-Vergleichswert von EUR 41,9 Mio. Sie betrafen vor allem den Bau der fünften Faserproduktionslinie bei der indonesischen Tochtergesellschaft PT. South Pacific Viscose (SPV) sowie laufende Kapazitätserweiterungen und Umbauarbeiten bei Fasern und Zellstoff. Bis 2015 wird die Lenzing Gruppe rund 1,6 Mrd EUR investieren, um eine Produktionskapazität von rund 1,2 Mio Tonnen Cellulosefasern p.a. zu erreichen. Das bereinigte Eigenkapital per Ende März 2012 stieg um 4,9% auf EUR 1.099,5 Mio.
Dies entsprach einer bereinigten Eigenkapitalquote von 46,8% der Bilanzsumme. Trotz hoher Investitionen konnte die Nettofinanzverschuldung auf EUR 125,6 Mio reduziert werden (nach EUR 159,1 Mio zu Jahresende 2011), was die hohe Selbstfinanzierungskraft der Lenzing Gruppe bestätigt. Damit sank das Net Gearing weiter auf den neuen Rekordwert von nur mehr 11,4% (nach 15,2% Ende 2011). Ausblick Lenzing bestätigt die zur Bilanzpressekonferenz veröffentlichte Guidance. 2012 sollte demnach ein gutes Jahr werden, das aber nicht an das absolute Rekordjahr 2011 anschließen wird.
Es könnte sich von der Entwicklung der Quartale spiegelverkehrt gegenüber 2011 entwickeln, wobei im zweiten Quartal 2012 mit einem voraussichtlichen EBITDA von ca. EUR 100 Mio. gerechnet wird. Im zweiten Halbjahr 2012 ist bei einer Verbesserung der globalen Wirtschaftslage ein weiteres Anziehen der Mengennachfrage und damit einhergehend auch mit einem höheren Faserpreisniveau als im ersten Quartal zu rechnen. Positive Signale kamen zuletzt seitens des privaten Konsums in China und von der moderaten Erholung der US-Konjunktur. Marktexperten erwarten zudem auf Basis der geringeren Ernteerwartungen bei Baumwolle im kommenden Baumwoll-Wirtschaftsjahr positive Preisimpulse.
Die voraussichtlich auf ca. 810.000 Tonnen steigenden Faserversandmengen im Gesamtjahr 2012 sollten für die Lenzing Gruppe trotz des 2012 erwarteten niedrigeren Faserdurchschnittspreisniveaus ein Umsatzwachstum auf rund EUR 2,2 Mrd bis EUR 2,3 Mrd ermöglichen. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Faser- und Rohstoffpreise sowie der globalen Wirtschaft wird unverändert mit einem EBITDA zwischen EUR 400 Mio und EUR 480 Mio und einem EBIT zwischen EUR 285 Mio und EUR 365 Mio für 2012 gerechnet.