Am 4. Mai wurde beim Technologiezentrum Attnang-Puchheim eine Elektro-Tankstelle für die rund 30 eingemieteten Firmen sowie deren Kunden eröffnet. Diese Ladestation wird bei entsprechenden Witterungsbedingungen direkt durch die Photovoltaik-Anlage am Dach des TZ gespeist. Die Eröffnung wurde durch Landesrat Rudi Anschober sowie durch den Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden des Technologiezentrums Attnang-Puchheim Peter Groiß vorgenommen.
Nach einem gemütlichen Energie-Frühstück wurden die verschiedenen Aspekte der Elektromobilität im Rahmen eines Vortrages beleuchtet. Sabine Watzlik als Geschäftsführerin des Technologiezentrums erläuterte die Basisdaten zu diesem Projekt und warum der Klimabündnisbetrieb TZ auf erneuerbare Energien setzt. Landesrat Rudi Anschober verdeutlichte in seinem Eingangsstatement die Wichtigkeit für diese neuen Ansätze in der Mobilität sowie die Überzeugung, dass diese Aktivitäten positive wirtschaftliche Effekte für Oberösterreich bringen werden.
Und vor allem, dass dadurch notwendige und entscheidende Weiterentwicklungen im Bereich des Klimaschutzes erreicht werden können. Wolfgang Schoberleitner von der Energieregion Vöckla-Ager präsentierte Basisfakten zum Mobilitätsverhalten der Haushalte in der Region. Rund 400 Mio. Kilometer legen die Haushalte in den 17 Gemeinden jährlich zurück und dafür werden knapp 30 Mio. Liter fossile Treibstoffe benötigt.
Dies verursacht jährliche Kosten für die Haushalte in der Höhe von über 40 Mio. Euro – mit steigender Tendenz. Im gewerblichen Bereich entstehen hierfür Kosten von rund 60 Mio. Euro. Norbert Rainer vom Klimabündnis OÖ ging auf die Möglichkeiten sowie Vor- und Nachteile der Elektromobilität ein. So sind 50% der täglichen Wege kürzer als 5 km und 30% kürzer 3 km. Die durchschnittliche Fahrstrecke je Tag beträgt 45 km und die Mobilität verbraucht im Durchschnitt 1/3 der Haushaltsenergie.
Entscheidend ist auch, dass die Stehzeit der Fahrzeuge immerhin rund 92% beträgt. Somit bietet sich die Ladung der E‑Fahrzeuge zu mehr als 90 % zu Hause und/oder am Arbeitsplatz geradezu an. Carina Giesbrecht von der Energie AG erklärte sehr anschaulich die Erfahrungen der Energie AG mit 3 betrieblich genutzten Elektroautos im Praxistest. Es zeigt sich eine bereits ausgereifte und benutzerfreundliche Nutzungsmöglichkeit bei geeignetem Einsatz dieser Fahrzeuge.
Vor allem auch die km-Kosten sinken auf ein 1/3 bis ¼ der Kosten im Vergleich zu fossilen Treibstoffen. In einer Studie wurden die technischen Parameter wie Akkueigenschaften, Ladedauer oder Reichweitenparameter genau hinterfragt. Einen wichtigen Aspekt für den Durchbruch stellt in der Anfangsphase sicherlich die entsprechende flächendeckende Ladeinfrastruktur dar.
Zum Abschluss konnten die Besucher die beiden ausgestellten Elektroautos sowie die E‑Räder der Fa. Intersport Bauer bei Sonnenschein ausführlich testen. Unterstützt wurde die Errichtung im Rahmen einer Förderungsaktion des Klimafonds für Klima- und Energiemodellregionen sowie durch das Land Oberösterreich.
Die PV-Anlage in der Erstausbaustufe von 10 kWpeak produziert jährlich rund 10.000 kWh Strom. Diese Menge ist anfänglich optimal geeignet, um die Verbrauchsgrundlast des Technologiezentrums abzudecken. Somit wird ein hoher direkter Eigenverbrauch gewährleistet, der zu einer sehr guten Amortisation der Anlage beiträgt.
Eine Erweiterung der PV-Anlage auf der optimal ausgerichteten Dachfläche des TZ ist möglich. An der E‑Tankstelle sind 4 Lademöglichkeiten für E‑Fahrräder, Scooter sowie Elektroautos sowie die entsprechenden Parkplätze vorhanden. Dies stellt eine optimale Ergänzung zur altbekannten Elektromobilität Eisenbahn dar – das Technologiezentrum liegt 3 Fußminuten vom Bahnhof Attnang-Puchheim entfernt.
FIND ICH SUPER — GUTE AKTION !!!