Es ist dem Kulturverein „Jazzfreunde“ gelungen, einen großen Romantiker am Saxophon, Eric Séva, nach Bad Ischl zu bringen. Der Franzose gastierte mit seinem Trio für sein einziges österreichisches Konzert im Jahr 2012 und verwandelte den Abend am 14. Juni in ein außergewöhnliches Erlebnis der feinsten Art.
Denn an diesem Abend ging es nicht nur um unübertroffene Virtuosität, sondern auch um viele Gefühle, tolle Melodien und interessante Tanzrhythmen. Vom Tango in „Primer Tango“ bis zur französischen Musette in der wundervollen Zugabe „Encore“: Eric Séva webte geschickt den vielfältigen Rhythmus seiner Kompositionen und verzauberte mit singreifen Melodien.
Er zeigte sich auch als Meister der lyrischen Stimmung in „Les couleurs de l’eau“ („Die Farben des Wassers“) und deutete dem Besitzer der PKS-Villa, dass das Stück zum Haus passe. Außerdem wechselte Séva meisterhaft zwischen Sopranino- und Baritonsaxophon, wie in „Folklores Imaginaires“ und betonte so den schrillen Klang des kleinen Instrumentes in den hohen Lagen. Der zweite Teil des Konzertes bot stilistische Abwechslung durch die Kompositionen von Didier Ithursarry und Jean-Philippe Viret. Beide Künstler begeisterten mit ihren Fähigkeiten am Akkordeon und Kontrabass.
Doch die führende Stimme gehörte Séva. Seine Farben des Wassers waren originell, frisch, amüsant und lebensfroh. Gemalt wurde mit diesen Farben eine galante und märchenhafte Welt des französischen Jazz. Ein Erlebnis der feinsten Art.