Der Barrierefreiheit auf der Spur – Schüler des Caritas-Schulzentrums josee in Ebensee erkundeten beliebte Ausflugsziele im Salzkammergut per Rollstuhl. Schüler der 2. Klasse (Ausbildung zu Fach-SozialbetreuerInnen mit den Ausbildungsschwerpunkten Alten- bzw. Behindertenarbeit) wagten im Rahmen des Unterrichtsgegenstandes Gerontologie den Selbstversuch und präsentierten die Projektergebnisse nun Vertreter der Gemeinde Ebensee.
Pünktlich zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung präsentierten die Schüler des Caritas-Schulzentrums josee Bürgermeister Herwart Loidl, Gemeindevorständin Franziska Zohner-Kienesberger und DI Christa Tatar, sowie Konsulent Eduard Scheibl vom Referat „No Limits“ der Sportunion Oberösterreich das Ergebnis ihres Projekts „Rollstuhlfreundliche Umgebung im Salzkammergut“ im Form einer Informationsbroschüre.
Barrierefreiheit, ein Thema, das nicht nur Einheimische, sondern auch Urlaubsgäste des Salzkammergutes betrifft. Aus diesem Grund wurden die SchülerInnen auch auf ihr Projektthema aufmerksam. Eine Dame, die im Sommer 2011 zwei Rollstuhlfahrer zu Besuch hatte, erlebte einige unüberwindbare Hürden.
Um derartige Schwierigkeiten zu ergründen und so Betroffene bereits im Vorfeld darauf vorbereiten zu können, entstand die Idee im Rahmen des Unterrichtsgegenstandes Gerontologie Ausflugsziele im Salzkammergut mit dem Rollstuhl zu erkunden und auf ihre Barrierefreiheit zu überprüfen. Gesagt, getan. Anfang November strömten die SchülerInnen aus, um am eigenen Leib zu erfahren, auf welche Grenzen Menschen, die auf ihren Rollstuhl angewiesen sind, im Salzkammergut stoßen. Die dabei erzielten Ergebnisse werden auch an die Tourismusverantwortlichen weitergegeben.
So gibt es beispielsweise Schwierigkeiten beim Bedienen von Park- und Bankautomaten, weil die Bedienelemente zu hoch oder zu weit hinten angebracht sind. Probleme bereiten auch Stufen vor Eingängen, so bleibt Rollstuhlfahrern der Zugang zu manchen Cafés, Restaurants oder Geschäften verwehrt.
„Diese Form von anschaulichem und praxisorientiertem Unterricht in unserer Ausbildung finden wir sehr bereichernd und motivierend, um gut auf unseren zukünftigen beruflichen Alltag vorbereitet zu sein!“, berichtet eine Schülerin über dieses Projekt.
„Bei der Projektpräsentation wurde für mich sehr gut zum Ausdruck gebracht, dass es sehr wichtig ist, im Selbstversuch Situationen auszuprobieren, die für uns mobile Personen keine Probleme darstellen“, so Projektleiterin DGKS Sabine Stingl vom Caritas-Schulzentrum josee. Die neuen Ausbildungslehrgänge im Schulzenturm josee starten am 10. September 2012. Informationen zur Anmeldung unter www.josee.at