Exakt 9,88 Kilometer der A 1 West Autobahn zwischen Vorchdorf und Steyrermühl sind es, die seit dem Frühjahr 2011 einer Generalsanierung unterzogen wurden und ab morgen, Mittwoch, in den späten Abendstunden wieder für den Verkehr freigegeben werden können. Das Teilstück hat dabei aber auch „historische“ Bedeutung: Mit dieser Generalerneuerung nahm die ASFINAG den letzten „alten“ Abschnitt der West Autobahn in Oberösterreich in Angriff, fast 100 Prozent der etwa 112 Kilometer der Autobahn zwischen Niederösterreich und Salzburg sind damit saniert.
Neue Betondecke für 50 Jahre alte Fahrbahn
Die 1960 errichtete Betondecke, die klarerweise am Ende ihrer Lebensdauer angelangt war, wurde von Grund auf erneuert. Der Oberbau erhielt unter Verwendung der bestehenden Frostschutzschichte eine 20 Zentimeter dicke Tragschicht, eine fünf Zentimeter dicke bituminöse Deckschichte und zum Schluss eine neue 25 Zentimeter starke Betondecke. „Dabei sind wir sehr ressourcenschonend vorgegangen“, bestätigt ASFINAG-Projektleiter Walter Müllner. „Wir haben 33.500 Kubikmeter der alte Betondecke abgetragen, aufbereitet und wieder in die neue Unterbetondecke eingearbeitet.“
Die Fahrbahn wurde im Zuge der Generalerneuerung auch von 11,5 auf 12,25 Meter je Richtung verbreitert. „Dadurch wird bei späteren Instandsetzungsmaßnahmen eine Verkehrsführung mit zwei Fahrspuren je Richtungsfahrbahn möglich“, erklärt ASFINAG-Geschäftsführer Gernot Brandtner.
Vier neue Gewässerschutzanlagen errichtet
Die gesamten Entwässerungsanlagen entlang dieses Teilabschnittes wurden ebenfalls auf den neusten Stand der Technik gebracht beziehungsweise im Wesentlichen neu errichtet. Alle Fahrbahnwässer werden über vier Gewässerschutzanlagen – bestehend aus Absetzbecken und Retentionsbecken mit Bodenkörperfilter – und insgesamt 16 Kilometer neue Kanalstränge abgeleitet.
Von den im Baulos befindlichen 12 Brückenobjekten wurden neun tiefgreifend saniert und drei erneuert. Die unmittelbar an dieses Teilstück anschließende Traunbrücke, die neu errichtet wird, soll bereits im November für den Verkehr freigegeben werden. Ebenfalls erneuert respektive ausgebaut wurden die 18.000 Quadratmeter Lärmschutzwände entlang der Strecke.
„Taufe“ für die neuen Anschlussstellen Laakirchen
Im Zuge der Generalerneuerung wurde auch ein jahrelanger Wunsch der Stadtgemeinde Laakirchen realisiert. Die nach Laakirchen-Ortsteilen benannten Anschlussstellen Lindach und Steyrermühl sind ab Mittwoch Geschichte, Lindach wird nunmehr zu Laakirchen Ost, Steyrermühl zu Laakirchen West.
Zahlen der Generalerneuerung:
246.000 Quadratmeter neue Betondecke (bzw. ca. 65.000 Kubikmeter)
15 Kilometer neue Leitschienen mit zehn Terminals und drei Anpralldämpfern
16 Kilometer Kanal
10 Kilometer Betonleitwände als Mitteltrennung
120.000 Kubikmeter Erdaushub
Ca. 41 Millionen Euro Kosten