Ein schöner Erfolg war für die Grünen Vöcklabruck die gestrige Diskussion zum Thema „Sitzen geblieben? Zukunft der Pflichtschulen in Vöcklabruck“ im Offenen Kulturhaus (Hatschekstiftung). Neben Bezirksschulinspektor Franz Spiesberger beteiligten sich alle SchulleiterInnen bzw. deren Vertretungen der Vöcklabrucker Pflichtschulen, zahlreiche Lehrerinnen, Elternvertreter sowie Mitglieder von ÖVP, SPÖ, Grünen und FPÖ äußerst engagiert am Gespräch.
Zentrale Themen waren zum einen die Frage der Zusammenlegung der beiden öffentlichen Volksschulen die derzeit in einem Gebäude in der Scherer Straße untergebracht sind. Zum anderen wurden intensiv und durchaus kontroversiell die Meinungen zu Integration, dringende bauliche Maßnahmen vor allem in der Polytechnischen und Pestalozzi-Schule und die Frage nach einer Ganztagsschule ausgetauscht.
Pro und Contra Schulzusammenlegung BI Spiesberger befürwortet hier eine Schulzusammenführung von VS 1+2 sofern diese am gemeinsamen Standort bleiben: „Ich kann allerdings den vorgetragenen Argumenten einer Stadtteilschule für Schöndorf/Dünau durchaus etwas abgewinnen,“ erklärt er in der Diskussion. Gegen eine Zusammenlegung sprechen sich VS 1 und 2 derzeit klar aus, da das mit den heutigen Zahlen eine eindeutige Erhöhung der Klassenschülerzahlen bedeuten würde.
Dringende bauliche Maßnahmen Die Pestalozzi-Schule wird bereits seit 2004 bei dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen und Erweiterungsbedarf vertröstet. Ebenso im Argen liegt die Raumnot im Polytechnikum. „Unsere Schüler sagen selbst, wir sind halt nur das Poly, wir sind der Stadt nix wert“, schildert eine Lehrerin dieser Schule in der Diskussion. Hier besteht dringender Handlungsbedarf seitens der Stadtgemeinde und verstärkte Lobbyarbeit auf Landesebene (Stichwort Schulbausanierungsprogamm). „Diese Schulen brauchen von uns volle Unterstützung und dürfen nicht auf 2016 plus weitere Jahre vertröstet werden!“, so Grünen Stadtrat Stefan Hindinger.
Ganztagsschule gefordert: Helga Kampl (Leiterin VS1) berichtet von vermehrten Anfragen der Eltern nach Nachmittagsbetreuung – die im letzten Jahr erweiterten Hortgruppen sind bereits wieder zu wenige. Die sozialen und gesellschaftlichen Entwicklungen legen somit Nahe, dass Vöcklabruck künftig auch Bedarf an einer Ganztagsschule mit ausreichend Platz für Lern- und Freiräume, Spiel, Sport und Erholung gibt.
Integration ausbauen Die integrativ und jahrgangsübergreifend geführten Volksschulklassen in der Pestalozzischule bekommen viele positive Rückmeldungen. Dennoch läuft das immer noch im Status eines Schulversuchs. Hier wurde besonders kontroversiell die Frage der Ansiedlung der Integration in den öffentlichen Schulen und die damit verbundene Angst der Pestalozzi-Schule als „Sonderschule übrig zu bleiben“ diskutiert. Hier würden sich bei einem angedachten gemeinsamen Neubau in Schöndorf von VS 2 und Pestalozzi-Schule bei gleichzeitiger Auflösung der Vöcklabrucker Schulsprengel neue Möglichkeiten ergeben.