Auf das volksmusikalisch-volkstümliche Segment verlegten sich die Programmverantwortlichen beim zweiten Kultursommer-Angebot. Drei Gruppen standen dabei auf der Bühne im Schlosshof Ebenzweier und verbreiteten neben vokalen und instrumentalen Raritäten als ländliche Scherzkekse mitunter deftige verbale Frivolitäten zur spontanen Heiterkeitsbefeuerung. Auf der Bühne standen dabei in unserer Region zwei relativ unbekannte Gruppen:
Die „Irrsdorfer Tanzlmusi“ aus dem Salzburger Flachgau und die „Aspacher Tridoppler“ aus dem Innviertel, die in ihrer urwüchsigen Bäuerlichkeit ihre Nachbarschaft zu unserem lieben Nachbarn Bayern nicht verleugneten – und das ganz besonders beim „Derblecken“ (auf Deutsch: ausspotten) untereinander und der Kommentierung lokaler Vorkommnisse. Das heimische Element vertrat die „Holzofenmusi“, die seit zwanzig Jahren urechte Volksmusik spielt (Geige, Zug, Bass und Hackbrett) und dies in einer unwiederholbaren Eigenheit – ohne viel Aufhebens perlen ihnen die ohrgängigen Melodien aus den Instrumenten.
Fotos: Moser
Während die Irrsdorfer Bläser mit zum Teil eigenen Kompositionen mit flotten Märschen, Polkas, Walzern ein recht harmonisches Gefüge boten und bewiesen, dass sie allesamt instrumentale Individualisten sind, waren die „Tridoppler“ in langer Ledernen, Samtleib und Bauchranzen die bäuerlich-behäbigen Innviertler ¬ und genauso war auch ihr Liedgut, noch mehr aber ihre „lötzen“ G’stanzln, mit denen sie das aktuelle Zeitgeschehen sowie deren (politische) Repräsentanten in ihren Spott-Schwitzkasten nahmen.
Das Programm dauerte pausenfrei mehr als zweieinhalb Stunden und Maria Weichselbaumer aus Reindlmühl hatte bei ihrer Anmoderation mit ihrer deutlichen Stimme und den „g’schmahen“ Geschichten aus dem ländlichen Alltag von Anfang an Sympathiepunkte gesammelt. Und zum Losen (hören) gab es, so wie im Titel der Veranstaltung versprochen, an diesem Abend wahrlich genug. Ja, und gepascht wurde auch dass die Handflächen der Akteure glühten …