Jeder im Salzkammergut kennt das Tierheim Franz von Assisi in Altmünster. Als im Vorjahr das Ehepaar Klinger ankündigte, nach langen, langen Jahren die Leitung dieser Einrichtung zu beenden, machte sich Hoffnungslosigkeit breit. Wer soll diese verantwortungsvolle und zeitraubende Aufgabe je übernehmen?
Ein Name, der dem Tierschutzverein Altmünster schon vertraut war, es war Roswitha Rachbauer, eine ausgebildete Sozial,- und Sexualpädagogin, die auch im SOS Kinderdorf Altmünster große Erfahrung gesammelt hatte, trat hervor und brachte die erleichternde Botschaft: „Ich würde mich der Aufgabe stellen, vorausgesetzt der Fortbestand des Tierheimes Altmünster ist gesichert!“
Und so wurden die Wogen geglättet, das Land Oberösterreich kaufte das Haus der Familie Klinger, in dem das Tierheim untergebracht ist, übergab es der Gemeinde Altmünster und die stellt es nun dem Tierschutzverein Franz von Assisi Altmünster zur Verfügung. Roswitha Rachbauer ist nun seit 1.7.2012 hauptberufliche Leiterin dieser Einrichtung, Doris Kefer als Stellvertreterin unterstützt sie tatkräftig.
Anna, Nina und Sophie haben vom Tierheim Altmünster im Internet gelesen und sich als freiwillige Helferinnen gemeldet und verbringen fast jede freie Minute bei „ihren Lieblingen“, wie sie selbst sagen. Viele weitere fleißige Hände arbeiten freiwillig und unentgeltlich mit. So unterstützte auch vor kurzem die Feuerwehr Altmünster beim Schneiden der Bäume und Hecken.
Dies hatte Wilfried Fischer-Ortner, der Kassier des Tierschutzvereines Altmünster eingefädelt. Sebastian K. (Name der Redaktion geändert), ein junger Mann, der durch Leichtsinn unter Alkoholeinfluss Schaden an öffentlichen Gut verursacht hatte, wurde vom Gericht zu 80 Stunden Sozialarbeit „verdonnert“. Er nahm das Urteil an und leistet nun im Tierschutzverein seine Stunden ab.
Im Betriebsurlaub seiner Firma kam er schließlich nach Altmünster und legte an Haus und Garten Hand an, reparierte als geschickter Handwerker im Haus viele anstehende Schäden, strich Balkon und Holzteile des Hauses und auch der hauseigene Teich für verletzte Wasservögel wurde generalsaniert und kann in Kürze wieder eingelassen werden.
„Es war damals eine blöde Aktion für die ich eine gerechte Strafe bekam und hier im Tierheim zu arbeiten war eine kluge Entscheidung. Ich liebe Tiere, die Menschen hier haben mich toll aufgenommen und in Zukunft werde ich mir derartige Ausfälle nicht mehr erlauben. Das Tierheim werde ich immer wieder besuchen, es ist mir ans Herz gewachsen!“, so Sebastian K. im Gespräch mit Perter Sommer, Aktiv-News Reporter.
Derzeit haben rund 60 Tiere — von Hunde & Katz über Vögel und Kleintiere — ein vorübergehendes zu Hause im Tierheim Altmünster gefunden. Die Hunde dürfen nun alle gemeinsam im Garten herumtollen, sich frei bewegen und müssen nicht mehr in Zwingern auf ein eventuelles Abholen oder Gassi gehen warten.
Dadurch wird Großteils das Bellen und Jaulen verhindert und so auch die Integration und Harmonie unter den Tieren gefördert. Viele Schicksalsschläge, wie ein Rottweilerbaby, das einfach auf der Autobahn zwischen Steyrermühl und Lindach ausgesetzt wurde, ein süßer kleiner Mischlingshund, den man in Bad Goisern völlig abgemagert gefunden hatte oder eine verwilderte Hauskatze, die 6 Katzenbabys im Wald zur Welt brachte und nicht mehr versorgen konnte.
Durch lautes Wimmern wurde sie gefunden und mit dem gesamten Wurf nach Altmünster gebracht. Und auch Alexander, ein verletzter Uhu, der leider flugunfähig blieb, ist im Tierheim Altmünster zu Hause und verbringt hier seinen Lebensabend. In freier Natur würde er keine Stunde überleben. Für Alexander sorgt ein Pate für seinen Aufenthalt. Auch sie können Pate von Tieren werden. Sollten sie Interesse an einer Mitarbeit im Tierheim Altmünster haben oder vielleicht doch einem Tier ein neues zu Hause schenken wollen, wenden sie sich einfach an das Tierheim.
Bericht: Peter Sommer
Fotos: Peter Sommer