Mit einem Meilenstein im Bereich der Knie-Endoprothetik macht das LKH Gmunden auf sich aufmerksam: Erstmalig in Österreich wurde an der Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie am LKH Gmunden eine Halbschlittenprothese (= Teilprothese des Kniegelenks) über computergenerierte Schablonen passgenau im Kniegelenk implantiert.
Im Vorfeld des Eingriffes erstellen die Orthopäden des LKH Gmunden mittels eines Magnetresonanztomographen ein dreidimensionales Modell des zu operierenden Knies. An diesem digitalen Modell wird die exakte Position der Teilprothese geplant und simuliert.
Schließlich wird eine Kunststoffschablone produziert, die form-schlüssig auf die Gelenksflächen des zu operierenden Knies passt. Diese wird beim Eingriff steril auf die Oberschenkel- und Schienbeingelenkfläche aufgesetzt und damit die Implantatposition definiert. „Zusätzlich wird die Position noch einmal visuell überprüft, bevor die Originalprothese nach Zurichtung des Implantatbettes und nochmaligem Test mit Probeprothesen eingebracht wird“, erklärt OA Dr. Karl Schellmann, der den ersten Eingriff mit der neuen Methode geplant und durchgeführt hat.
„Eine Halbschlittenprothese, bei der noch gesunde Gelenksanteile erhalten werden können, kostet wesentlich weniger als ein totaler Gelenksersatz. Durch die kleinere Operation ergeben sich zudem verkürzte Rehabilitationszeiten und Krankenstände. Dieser entscheidende Vorteil rechtfertigt auf jeden Fall den größeren Planungsaufwand!“, bringt Prim. Dr. Reinhold Dallinger, Leiter der Orthopädie die entscheidenden Vorteile der neu angewandten Methode auf den Punkt.