Dr. Gerald Wünscher bietet in seiner Ordination in Gmunden eine Plattform für soziokulturelle Projekte abseits des Mainstreams. Das „ARTELIER WÜNSCHER“ präsentiert ab dem 22. September Malereien der weltweit ersten Malschule für leprakranke Menschen in Südindien.
Das Scene Lokal Khof 8 am Museumsplatz zeigt weitere BINDU-Gemälde, um auf die Ausstellung im Artilier Wünscher hinzuweisen und das Projekt zu bewerben. Zur Eröffnung wird die indische Startänzerin Bhakti Devi ein klassisch getanztes Theaterstück über ewige Liebe präsentieren. Die Gäste werden mit indischen Schmankerln und Musik des Ebenseer Kirchner Trios verwöhnt. Der Regisseur und Journalist Andreas Maleta spricht über „Indische Überlebenskünstler“ und Projektinitiator Werner Dornik zeigt einen Kurzfilm(8min) der die BINDU-ART-SCHOOL porträtiert.
Fotos: priv
Ausstellungseröffnung:
Samstag 22. September bis 19:00:00 Ausstellungsdauer: 23. September bis 19. Oktober 2012
Mo 09–16 / Di 14–21 / Mi 09–16 / Do 09–16 / Fr 09–12
ARTELIER WÜNSCHER Kammerhofgebäude, Museumspl. 1, 4810 Gmunden Tel: 07612 72372 www.dr-wuenscher.at
Bindu-Art-School
Die soziale Kunstinitiative BINDU-ART-SCHOOL wurde vom österreichischen Multimediakünstler Werner Dornik initiiert. Die erste Schule wurde im Februar 2005 gemeinsam mit der Sozialaktivistin Padma Venkataraman, Tochter des früheren indischen Staatspräsidenten, in der Leprakolonie Bharatapuram in Tamil Nadu, Südindien gegründet.
Diese Initiative ermöglicht „aussätzigen“ Menschen durch Malen einen neuen Weg des Lebens. Der Verkauf von Bildern bei internationalen Ausstellungen, vor Ort in der Schule und über die Website www.bindu-art.at führt die StudentInnen zur finanziellen Eigenständigkeit ohne die Diskriminierung des „Almosenempfangs“.
Im Schneeballsystem fördern sie mit einem Teil ihrer Einkünfte auch weitere Betroffene und lehren diesen, was sie selbst gelernt haben. Dieser einzigartige Prozess fern von Charity bedeutet für „Aussätzige“ eine Wiederauferstehung in ein Leben, in dem ihnen mit Respekt und Achtung begegnet wird.
Die Student im Alter von 25 bis 85 Jahren, zumeist Analphabeten aus unterschiedlichen Religionen, beginnen den täglichen Unterricht mit Meditation. Die Lehrer lehren nur, wenn sie gefragt werden. Jährlich werden Workshops mit renommierten internationalen Künstlern organisiert. „Intensive Lebenserfahrungen und innere Qualitäten fließen in ihre Bilder ein. Ihre spontanen Arbeiten sind berührend und witzig zugleich. Die Einfachheit ihrer Ideen, die Benutzung des Raumes und der Textur sind mit innerer Schönheit verbunden“. (Kirthana, Apparao Gallery, Chennai)
In Indien leben an die 11 Millionen „Unberührbare“, die in den letzten 20 Jahren mit Lepra infiziert wurden und oft an den Rand der Gesellschaft gedrängt von Almosen abhängig sind. Obwohl Lepra eine heilbare Krankheit ist, besteht nach wie vor ein starkes soziales Stigma. Die BINDU-ART-SCHOOL-Bewegung will auf die Realität und die künstlerische Qualität von „Aussätzigen“ aufmerksam machen und versucht Menschen für eine aktive Beteiligung an diesem Austausch von materiellen und immateriellen Werten zu begeistern.