„SOS Theater!“, schlägt die gleichnamige oberösterreichische Lehrer-Initiative Alarm. Denn an zahlreichen Schulen kann das Freifach „Darstellendes Spiel“ wegen Einsparungen nicht mehr angeboten werden. Bei einem Aktionstag in Wien wollten Schüler und Lehrer aus dem Bezirk Gmunden auf die Bedeutung und Gefährdung des Faches aufmerksam machen. Der Landesschulrat OÖ hat das per Weisung verboten – obwohl zahlreiche Direktoren die Veranstaltung für wertvoll erachtet und bereits genehmigt hatten.
Am 18.Oktober wollten an die 400 Schüler und Lehrer aus verschiedenen Bundesländern in Wien gemeinsam auf die prekäre Situation des Schultheaters – vor allem in Oberösterreich – aufmerksam machen. Geplant war u.a. eine Pressekonferenz und die Übergabe einer Petition an BM Dr. Claudia Schmied. „Es wäre uns darum gegangen zu zeigen, wie schwierig es für Schüler und Lehrer ist, an Schulen Theater zu machen. Wir wollten damit Landesschulräte und Ministerium aufmerksam machen und ins Boot holen“, sagt Mag. Rudolf Neuböck, Leiter der oberösterreichischen ARGE „Darstellendes Spiel“ und Lehrer am BRG Schloss Traunsee in Altmünster im salzi-Gespräch.
Protest per Weisung verboten
Obwohl zahlreiche Direktoren ihren Schülern und Lehrern die Exkursion erlaubt hatten, dürfen die Oberösterreicher jetzt doch nicht teilnehmen. Der oberösterreichische Landesschulrat untersagt in einer Weisung an sämtliche AHS-Direktoren, die Teilnahme am geplanten Aktionstag am 18.Oktober – und anderen Terminen.
„Diese Untersagung erstreckt sich auch auf allfällige andere Termine und Orte dieser geplanten Aktion“, so der Wortlaut der von Landesschulinspektor Mag. Franz Kappelmüller für Landesschulratspräsidenten Fritz Enzenhofer unterfertigten Weisung (Dokument liegt der Redaktion vor).
„Wochenlange Vorbereitung ist damit zunichte gemacht. Lehrer und Schüler aus ganz Oberösterreich haben geprobt, die Busse waren organisiert. Aber mit dieser Weisung von oberster Stelle will man uns mundtot machen“, sagt ARGE-Leiter Rudolf Neuböck.
Theater bereichert Lernen und Leben
Die neueste Hirnforschung (Prof. Manfred Spitzer, Prof. Gerald Hüther) bestätigt: Schüler, die Theater spielen, lernen auch in Mathematik, Latein und Co leichter und besser. Außerdem bereichert die Arbeit auf der Bühne jeden und jede persönlich, betonen auch die prominenten Unterstützer wie der Kabarettist Josef Hader: „Schultheater hilft nicht nur denen, die einen künstlerischen Beruf ergreifen. Es hilft allen. Ohne Ausnahme.“
Auch „Jedermann“ Nicholas Ofczarek fordert, dass Bühnenspiel an Schulen gesichert wird, denn Theater fördere Persönlichkeit, Individualität und soziale Interaktion. „Und: Ohne Bühnenspiel wäre der Schulalltag einfach ärmer“, sagt Ofczarek.
„SOS-Theater“ fordert weiterhin
Das Angebot, Theater zu spielen, soll Kindern und Jugendlichen vom Kindergarten bis zur Matura ermöglicht werden. „Wir fordern eine Absicherung der Theaterangebote und mehr Möglichkeiten für Pädagogen, Zusatzqualifikationen zu erwerben“, betont Neuböck für „SOS Theater“.
Ist der Landesschulratpräsident so Gesichtslos dass ihn niemand (wenige) kennt (kennen) ob der überhaupt weiss von wo sein Gehalt herkommt,wurde der Typ — Landesschulpräsident gar in einem Internat großgezogen,dass sagt dann alles!!!
sparen sparen sparen…
im Pensi in Gmunden wurde der Musikalische Zweig geschlossen und ein anderer nicht mehr genehmigt…
somit zog auch der Direktor seinen Hut…
und bald auch die Lehrer einer nach dem anderen…
viele Stunden (Lehrer) und € sparen sie ein, aber wieviele € müssen wir noch sparen? Pflichtfächer bleiben aber das drumherum das auch Spaß macht wird eingespart!
traurig traurig
hatte zum glück in meiner pflichtschulzeit lehrer, welche den aufwand einer theatergruppe nicht scheuten.
in der nächsten schule wurde mir die kreativität mehr oder weniger erfolgreich wieder ‘abgezüchtet’ — in einer wirtschaftlich orientierten höheren schule mit matura ist kein platz für kreatives denken (wobei ich es auch da noch durchaus gut erwischt habe mit den professoren).
auf der einen seite schimpfen, dass die jugend sich nicht für theater interessiert aber auf der anderen seite alles tun, um das interesse gar nicht erst aufkommen zu lassen. weil gerade wenn ich weiss was alles an so einem stück dran hängt kann ich es dann auch als zuschauer schätzen und geniessen.
viel erfolg an SOS THEATER und dass der protest doch noch erfolgreiche gestalt annehmen kann.
Als Schauspieler des Landestheaters Linz, als langjähriger Regisseur und Theatergründer, als Pädagoge für Theaterarbeit etc. schliesse ich mich den geharnischten Protesten der o.ö. Schultheater-Engagierten gegen das beispiellose Vorgehen des Landesschulpräsidenten vollinhaltlich an. Einschränkungen, ja Beschneidungen dieser Art nähern sich immer mehr einer Aushöhlung, ja Zenssur einer freien pädagogischen Unterrichts- ja Kulturarbeit und müssen aufs schärfste in die Schranken gewiesen werden.
Erich Josef Langwiesner
Schauspieler/Regisseur
Parteivorsitzender und
Gemeinderat der GRÜNEN
Gmunden
Kurz eine Frage !
Kann man von dem Typ Präsident — Landesschulrat hier kein Foto reinstellen, dann könnte man sich von dem .…. eine Vorstellung machen.
Schultheater hilft, den selbständigen Ausdruck fürs Leben zu lernen und im Rollenspiel zu üben.
Schultheater hilft, in fiktiven, manchmal auch konfliktreichen Situationen hilf- und erfolgreiches Verhalten an und mit sich selber zu entwickeln und erproben.
Schultheater hilft, widersprüchliche Standpunkte als Verhaltensressource zu verstehen und in der interaktiven Auseinandersetzung sinnvoll auszugleichen.
Schultheater hilft, die LEBENSKONZEPTE Friedensarbeit, Kulturbewusstsein und Humanismus konkret zu entwickeln und mit den eigenen sozialen Bedingtheiten zu verbinden.
Was genau an diesen Wahrheiten ist für die Herren Kappelmüller und Enzenhofer dieses Mal schon wieder einmal nicht zu verstehen? Huschhusch zurück ins erste Semester Entwichlungslehre! Damit sie nicht weiter solche pädagogische Grobmotoriker bleiben!
einfach ein demokratiepolitisches armutszeugnis für den herrn landesschulrat
Offener Brief an den Präsidenten des Landesschulrates OÖ
Herrn Fritz Enzenhofer
Sehr geehrter Herr Präsident!
„… Wenn Herr Neuböck demonstrieren will, darf er das in seiner Freizeit gerne tun. Aber eine Schulveranstaltung lassen wir ihn daraus ganz sicher nicht machen! …“
Mit Ihrer Äußerungng über einen engagierten Pädagogen, der einen Großteil seiner Theaterarbeit mit SEINEN SchülerInnen über Jahrzehnte nicht nur im Unterricht sondern zum Großteil in seiner Freizeit vorbereitet, konzipiert und erarbeitet hat, stellen Sie sich in die letzte Reihe der Schultheatersäle.
Denn so wie besagter Mag. Rudolf Neuböck gibt es nicht nur in Gmunden und in vielen anderen oö. Städten Schultheatergruppen, die im Laufe eines Schuljahres ein Theaterstück erarbeiten und im wahrsten Sinn des Wortes auf die Bühne bringen. Dass die Qualität der Darbietungen der Schulbühnen keinen Vergleich zu scheuen braucht, beweisen die Aufnahme einiger Stücke in das Programm diverser Festwochen und die Auszeichnungen auf höchster Ebene.
Beim Schultheater geht es nicht nur um Theaterspielen. Da wird auch von den Schülern einiges an Engagement abverlangt.
Das sind nicht Projekte von einzelnen sondern meist von ganzen Schulen – angefangen von der musikalischen Umrahmung bis zur künstlerischen Ausgestaltung der Bühnen und Anfertigung der Kostüme.
Nicht außer Acht gelassen werden darf, dass diese Theatervorstellungen von 1000en Schülern gesehen werden. Dabei wird Begeisterung für Kunst, Kultur und Theater geschaffen. Nur durch einzelne Theaterfahrten lässt sich das Interesse der Jugend am Theater nicht wecken, da brauchen wir bald in Linz kein Landes- bzw. Musiktheater mehr.
Froh bin ich, dass meine Kinder bereits die Matura erfolgreich absolviert haben und in vielen Theaterproduktionen mitwirken durften. Den künftigen SchülerInnen wird durch den Wegfall dieser wichtigen Freifächer ein großes Defizit beschert werden.
Schade finde ich, dass ich Sie – geschätzter Herr Präsident — in den zahlreichen Schultheatervorstellungen, die ich in den letzten Jahren an den Gmundner Schulen besucht habe – weder in Ihrer Freizeit noch in Ihrer Dienstzeit – gesehen habe.
In der Hoffnung, dass ein ausreichendes Budget für diese „unverbindlichen Übungen“ zur Verfügung gestellt wird und dass politische Bildung nicht nur ein Unterrichtsfach bleibt, sondern auch seine praktische Anwendung finden kann, weil gerade die Betroffenen von den Kürzungen vor allem die SchülerInnen — und nicht Herr Prof. Neuböck — sind.
Michael Kienesberger
Alle Welt sagt: “Sei kreativ, lass dich von deiner Umwelt inspirieren!” Nun ja, zu der Aktion vom OÖ Landesschulrat, kann man jetzt nur mehr sagen: “Danke, setzen, Fünf”
Ich war selbst damals ein Schüler des sehr beliebten Herrn MAg. Neuböck. ERstens hatte ich ihn einige Jahre als Klassenvorstand und zweitens als Lehrer im Freifach Gitarre, welches ebenfalls schon lange gestrichen wurde. In der Musikschule ist meist kein Platz mehr für junge Musiker, und die privaten Lehrer sind auch meist schon völlig ausgebucht. Somit bleibt keine Alternative mehr übrig. Also kann ich daraus schließen, dass aus unserer nächsten Generation Arbeitsmaschinen ohne jeglicher Kreativität gemacht werden um dann in 300 Jahren selbst das letzte Quäntchen Freigeistigkeit zu eliminieren. Das wird eine böse Welt ergeben, die sich ohne jeglichem Erfindergeist selbst ins Verderben schickt.
Vielleicht jetzt bisschen weit ausgeholt, aber ohne solch kreativer Freigegenstände in der Schule, wo man genau so etwas lernen kann und es gewünscht so etwas zu sagen oder schreiben, dann kann man davon ausgehen, das selbst unsere kurzen Leserbriefe es nicht mehr schaffen, gelesen zu werden, weil Sie dann zu langweilig werden ohne unserer geliebten, von außergewöhnlichen Lehrern fürs LEben mitgegebenen Kreativität und Freigeistigkeit.…
Danke
Ja,ja so sind die Oberlehrer,
sie können alles,auch das letzte Quäntchen Freigeistigkeit eliminieren.Selber nicht erfahren und kennengelernt,weil die alten Lern-und Lehrmittel veraltet,es nicht mehr hergaben.So sollen und wollen die Schüler ohne ein kreatives, ideenreiches und lebensgestaltendes Potential weiter für dumm und für billiges,einfaches Ausbeuter-Arbeitslebenund gehalten werden.
Es geht auch darum,manchen Schüler von Belastungen und Minderwertigkeitskomplexen befreien und selbstsicher zu werden,deswegen soll man diese fördern,wo es nur geht.
Anscheinend haben die Oberlehrer,Angst vor solchen Schülern. Ich wäre damals froh gewesen,solche Möglichkeiten zu bekommen.Es hätte mir im Leben viel erleichtert.Es ist wahrscheinlich für unsere Oberlehrer der bequemere Weg,daß aus unserer nächsten Generation Arbeitsmaschinen,ohne jeglicher Eigeniniziative und Kreativität gemacht werden.
Also der Herr Michael Dorfner scheint wirklich ein sehr schlchter frustrierter Schüler gewesen zu sein.
Ganz egal um was es geht, er hat sich zum deklarierten Neuböck “Hasser” erklärt.
Apropos — BRAVO für das Engagement der Schüler und der Lehrer!
Ich tröste mich mit der Hoffnung, dass der Kampf der Schultheater gegen die Bildungspolitik der Stahlhelmtruppe rund um Enzenhofer trotz allem eine Lektion in Sachen Zivilcourage und Demokratiearbeit ist. Und ich bin untröstlich, dass wir keinen Schulratspräsidenten von der Intelligenz und vom Weitblick eines Johannes Riedl mehr haben.
Okay, Joe!
Ja, was soll man dazu sagen. Gespart wird dort, wo es einen am empfindlichsten trifft, nämlich bei der Bildung. Dafür hat man dann gottseidank genügend Budget um Banken zu retten, die nach erfolgter Rettung gleich weiterwirtschaften .….
Ich habe bei den Theaterausflügen mit Hrn. Neuböck in einer Woche mehr gelernt, als ein halbes Jahr im Klassenzimmer.
also, dass theaterSpielen ein menschliches Grundbedürfnis ist, ist wohl klar, und jeder Mensch, der mit ein wenig Gefühl und Verstand spielenden Menschen (groß wie klein) zusieht, mag dieses Spielen ja gar nicht unterbrechen und stören, weil soviel Lebendigkeit und Kreativität verzaubern: diejenigen, die spielen und auch diejenigen, die zuschauen … und dass Freude, Selbstwert, Begeisterung und Beziehungsfähigkeit die wichtigsten pädagogischen Hilfskräfte sind, weiß auch jede®, dem das Herz noch nicht verloren gegangen ist und dass Angst, Engstirnigkeit und antidemokratische Züge die schlechtesten pädagogischen Begleiter sind, wissen wohl die Herren beim Landesschulrat noch immer nicht … spielende Kinder kooperieren, machthungrige Männer schreiben Weisungen ohne Rücksprache mit all jenen wertvollen Kräften, die ohne Hirnforschung auch schon wussten… eben weil sie beim Spielen oft dabei sind, als Pädagogen und Personen mit Haut und Haar… und das soll mal eine® ersetzen … und in ein paar Jahren wird man dann wieder bedauern, was getan worden ist, so wie es ist mit dem gekürzten Turnunterricht .. und nun alarmieren die Ärzte: immer mehr übergewichtige Kinder … gar nicht auszudenken, wenn die Wirtschaft und Gesellschaft meldet: immer weniger kreatives, ideenreiches und lebensgestaltendes Potential in unseren Kindern, na dann. Wehret den Anfängen. SoS Theater
Es werden hier keine Schüler/innen instrumentalisiert, sonder für sie und mit ihnen demonstriert. wer, wenn nicht engagierte lehrer wie herr neuböck, setzt sich noch für eine kreative und freudvolle schule ein. der herr enzenhofer und konsorten leider nicht. stundenkürzungen sind keine wirklich großartige pädagogische idee und die jugend und ihre bildung profitiert davon sicher nicht.
man hat das gefühl hr. enzenhofer und kollegen müssen etwas verbergen, denn sonst würden sie nicht mit kanonen auf spatzen schießen.
ich wünsche den engagierten lehrern um herrn neuböck viel unterstützung und den hr. enzenhofer etc. in die pension.
joachim reimitz
Keine Italienurlaube mehr für den Herrn Neuböck…wie schade
Die Lederhose Architekturform , Bekleidungsstück und Geisteshaltung hat wieder zugeschlagen. Wir danken Michael für den Bestätigung ‚dass in Österreich Missgunst und Intoleranz noch immer feste Bestandteile des Denkens in unseren Schulen sind.