Timelkamer Tüftler wurden mit Telematik-Oskar ausgezeichnet

Die klei­ne Timel­ka­mer Ideen­schmie­de „CEplus“ hat vor kur­zem den inter­na­tio­nal begehr­ten „Tele­ma­tik-Award“ gewon­nen. Mit der prä­mier­ten „geschlos­se­nen Tank­ket­te“ kön­nen nicht nur Tank­vor­gän­ge über­wacht wer­den, son­dern auch Die­sel­dieb­stahl wirk­sam ver­hin­dert wer­den. 217 Unter­neh­men haben ihre Pro­duk­te heu­er für den „Tele­ma­tik-Award“ ein­ge­reicht, 36 von ihnen wur­den für den Preis nomi­niert – dar­un­ter so bekann­te Namen wie Blau­punkt oder Tom­Tom. Gewon­nen hat den Tele­ma­tik-Oscar in der Kate­go­rie M2M (machi­ne to machi­ne) schließ­lich die klei­ne Ideen­schmie­de CEplus aus Timelkam.

„Unser gro­ßes Ziel war eine Nomi­nie­rung. Dass wir dann auch gewon­nen haben, das war das Über-Drü­ber für uns“, freu­en sich Ing. Chris­ti­an Mesch­nig und Franz Eme­der, Geschäfts­füh­rer von CEplus. Ver­lie­hen wur­de ihnen die Glas­skulp­tur samt Urkun­de und gol­de­ner Pla­ket­te bei der Nutz­fahr­zeu­ge-Mes­se IAA in Han­no­ver. Gewon­nen haben die Timel­ka­mer den Preis für ihr aus­ge­klü­gel­tes Tank­sys­tem für Lkw, Bau­ma­schi­nen und Fuhr­parks mitt­le­rer und gro­ßer Fir­men. Dabei geht ihr Sys­tem über Codes oder Kar­ten zum Tan­ken weit hinaus.

„Auf den Zapf­häh­nen der mobi­len oder sta­tio­nä­ren Tank­stel­len ist ein elek­tro­ni­sches Gerät mon­tiert, das den Treib­stoff­fluss nur frei­gibt, wenn am Tank ein Sen­sor ange­bracht ist, der an die Zapf­pis­to­le sein elek­tro­ni­sches OK gibt“, erklärt Mesch­nig sehr ein­fach das Sys­tem. Über RFID-Trans­pon­der und Blue­tooth kön­nen die Gerä­te kommunizieren.

So kön­nen einer­seits nur jene Fahr­zeu­ge betankt wer­den, die eine elek­tro­ni­sche Berech­ti­gung dafür haben, ande­rer­seits wird die Die­sel­men­ge sofort und genau über eine GPS/GSM-Box an einen zen­tra­len Rech­ner geschickt und regis­triert. Der Sen­sor im Tank kann aber noch viel mehr: „Wir kön­nen damit jeder­zeit mit genau­er Orts­an­ga­be den Füll­stand des Tanks kon­trol­lie­ren. Fällt der Die­sel­pe­gel im Tank rapi­de ab, dann wird sofort Alarm aus­ge­löst. So kön­nen wir­kungs­voll die immer häu­fi­ger wer­den­den Die­sel­dieb­stäh­le unter­bun­den wer­den“, sagt Meschnig.

Eine Han­dy-App ergänzt das Sys­tem. Der Fir­men­chef oder der Fuhr­park­lei­ter kön­nen über die Sen­so­ren von CEplus jeder­zeit­ver­fol­gen, wo ihre Fahr­zeu­ge sind, wie­viel Treib­stoff noch im Tank ist oder wie­viel Treib­stoff gera­de ver­braucht wird. Die Timel­ka­mer Tele­ma­tik-Pro­fis haben dar­über­hin­aus noch so manch ande­re inno­va­ti­ve GPS-Lösun­gen im Ange­bot: Für Bau­ma­schi­nen, die Land­wirt­schaft, Kühl­lo­gis­tik oder Win­ter­dienst. Die Voest zählt eben­so zu den Kun­den der Timel­ka­mer wie eine Tank­con­tai­ner­fir­ma in Russland.

Das Ziel von Chris­ti­an Mesch­nig und sei­nen acht Mit­ar­bei­tern ist es, inter­na­tio­nal mit ihren Sys­te­men bekannt zu wer­den. Der Tele­ma­tik-Award ist ein gro­ßer Schritt in die­se Rich­tung und spornt das klei­ne Unter­neh­men in Timel­kam enorm an. Mit dem Focus der Treib­stoff-Über­wa­chung rich­tet sich CEplus schließ­lich an alle Unter­neh­men, die eine eige­ne Betrieb­s­t­ank­stel­le oder einen eige­nen Fuhr­park haben.

„Tele­ma­tik-Anbie­ter gibt es vie­le, wir bie­ten aber Gesamt­lö­sun­gen, die es sonst kaum gibt“, sind Eme­der und Mesch­nig von ihren Pro­duk­ten über­zeugt. „Und wir tüf­teln weiter.“

Kurz­in­ter­view
Drei Fra­gen an CEplus-Geschäfts­füh­rer Ing. Chris­ti­an Meschnig:

• Was war Ihre Inten­ti­on, erst­mals beim Tele­ma­tik-Award mit­zu­ma­chen?
  Der­zeit sind die The­men Die­sel­klau und die Über­wa­chung von Bau­fahr­zeu­gen in aller Mun­de und in den Medi­en über­all prä­sent. Da hat­ten wir das Gefühl, dass wir mit unse­ren Pro­duk­ten genau rich­tig lie­gen und eine Chan­ce haben. Denn was wir bie­ten, haben ande­re in die­ser Form nicht. Außer­dem dach­ten wir, dass unse­re Sys­te­me sehr vie­le Fir­men interessieren.
• War es Ihr Ziel zu gewin­nen oder waren Sie dann doch über­rascht?
  Unser gro­ßes Ziel war eine Nomi­nie­rung. Dass wir dann den Award tat­säch­lich bekom­men haben, das war schon etwas Beson­de­res. Wir haben aber gese­hen, dass wir von den ein­ge­reich­ten Pro­jek­ten sicher unter den hoch­wer­ti­gen Anbie­tern waren. Und so haben wir uns als klei­ner Betrieb gegen Kon­kur­ren­ten mit hun­der­ten Mit­ar­bei­tern durch­set­zen können.
• Kon­zen­trie­ren Sie sich auf­grund des Erfolgs nun haupt­säch­lich auf die geschlos­se­ne Tank­ket­te?
  Über­haupt nicht, wir haben ja noch vie­le ande­re Lösun­gen. Zum Bei­spiel für die Bau­bran­che und im Spe­zi­el­len für die Über­wa­chung von Bag­ger­hy­drau­lik, für den Win­ter­dienst, für die Holz­in­dus­trie oder Kühl­lo­gis­tik. Wir bie­ten auch Lösun­gen für Pkw und Klein­bus­se an. Die geschlos­se­ne Tank­ket­te ist nur eines unse­rer Pro­duk­te – zuge­ge­ben aber eines unse­rer wesent­li­chen. Wir kon­zen­trie­ren uns jetzt auf den inter­na­tio­na­len Markt und konn­ten hier auch schon in Russ­land bei einer Fir­ma für Tank­con­tai­ner punkten.