Eine Gruppe von TFM-Schülern konnte sich beim 10. Salzkammergut-Symposium Tipps und Erfahrungen von Top-Referenten holen. Seit nunmehr einem Jahrzehnt gibt es diese Fortbildungsveranstaltung, welche alternierend in Gmunden und Bad Ischl über die Bühne geht und bei der traditionell SchülerInnen unserer Schule teilnehmen dürfen. Seit 10 Jahren engagiert die STMG dazu hochkarätige Vortragende – aus der Tourismuswirtschaft ebenso wie aus der Forschung oder der Beratungsbranche – um den heimischen Touristikern die Chance zu geben, aus Best Practice Beispielen zu lernen und Ideen wie Motivation für das eigene Schaffen mitzunehmen.
Josef Schirgi ist seit 2005 Geschäftsführer des TVB Serfaus-Fiss-Ladis bzw. der dortigen Marketing GmbH. Unter seiner Leitung ziehen 700 (!) touristische Betriebe an einem Strang und konnten die drei kleinen Orte auf einem Sonnenplateau im oberen Inntal konsequent als Familiendestination positionieren – deren Zahlen (Ankünfte, Nächtigungen und Wertschöpfung) markant über dem Tiroler Durchschnitt liegen, was diese erfolgreiche Strategie bestätigt.
Foto: TS-Reimeier
Als zweiter Referent trat Hubert Neuper – uns Lehrern noch als einer der weltbesten Skispringer seiner Zeit in Erinnerung – ans Mikrofon, um „über den kritischen Punkt – Spuren des Erfolges“ zu philosophieren. Interessant, dass der erfolgreiche Tourismusmanager Schirgi bei den Schülern eher durchschnittlich aufgenommen wurde, während sie (die „Generation gefällt mir“) vom heutigen Sportmanager und Veranstalter des Schiflugweltcups am Kulm begeistert waren – während das Urteil der Lehrer die Fachkompetenz des Touristikers würdigte, im Vortrag von Hubert Neuper aber auch viel Ambivalenz entdeckte.
Der sympathische Schiflieger von einst skizzierte sehr ehrlich und emotionsbetont Höhen und Tiefen seines Werdeganges, vom gefeierten Star auf der Schanze, den dann, am Beginn seines Berufslebens, keiner Ernst nehmen wollte und der offen zugab dass „die schlechten Zeiten die beste Chance sind, weiter zu kommen“.
„Der faule Kompromiss rächt sich irgendwann“ warnte „Hupo“ Neuper, der weiters meinte: „Demut ist keine Schwäche, sondern der ehrliche Glaube an Dich selbst“ und der seinem Publikum (und allen pessimistischen Zeitgenossen) als Schlusswort mitgab: „Die Hauptvision meines Lebens ist, das Jetzt gut zu machen. Denn wenn ich das Jetzt gut mache, wie kann dann die Zukunft schlecht sein?“
Der jährliche vergebene Salzkammergut Award für herausragende touristische Leistungen ging diesmal an die Verantwortlichen des „Autofreien Raderlebnistages am Attersee“.
Wenn den Schülern auch die (sehr ausführlichen) Statements von Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl und Aufsichtsratsvorsitzenden Johann Panhuber etwas zu lang ausgefallen waren, so wurde ihnen doch bewusst, dass solche Veranstaltungen ein „Who is who des OÖ. Tourismus“ sind und damit auch Plattform für informelle Kontakte, wo die Touristiker aus den Orten und Regionen mit Politikern, Entscheidungsträgern und Beratern zusammentreffen – wo die Basis nach oben Danke sagen kann und ebenso die Politiker ihre Leitlinien an die Basis vermitteln können. Gelebtes Networking eben …