salzi´s Exklusivgeschichte über ein geplantes Asylheim im Herzen von Altmünster ließ die Wogen im Salzkammergut hochgehen und löste ein mediales Echo des besonderen Art aus. Im ehemaligen 80 Betten starken Zwei-Sterne Hotel Rittertal, welches seit knapp über einem Jahr leer steht, soll ein Asylheim errichtet werden.
“Erst am Montagabend (Anm. d. Red: 29. Oktober) wurden wir über ein geplantes Asylantenheim in Altmünster in Kenntnis gesetzt.”, so Bürgermeister Schobesberger (VP) gestern Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz. “Die Volkshilfe soll als möglicher Betreiber fungieren. Wir haben daraufhin sofort den Gemeindevorstand zusammen gerufen. Wir wissen bis jetzt aber leider weder wieviele Personen einziehen sollen, noch ob, wann und wie!”, so Schobesberger weiter.
Darf keine Hetze betrieben werden
Angst vor dem großen Unbekannten haben auch die Anrainer und fürchten einen Anstieg an Kriminalität. In der direkten Nachbarschaft liegen ein Kindergarten, Betreubare Wohnungen sowie ein Altenheim. Mehrere benachbarte Zimmervermieter fürchten um ein Ausbleiben von Gästen, sowie um eine Zunahme an Lärm, Schmutz und Abgasen.
Bürgermeister Schobesberger (VP) zeigt sich im salzi-Gespräch verärgert über die Vorgehensweise des Landes und der Volkshilfe: “Unser Wissensstand ist äußerst dürftig. Wir fühlen uns sehr schlecht informiert und als ob über uns einfach hinweg entschieden wird!” und weiter: “Dennoch dürfen wir jetzt keine Hetze betreiben. Wir müssen selbstverständlich Verantwortung übernehmen. Das Hotel Rittertal ist aber der denkbar ungeeignetste Platz für Asylwerber!”
FPÖ-Altmünster sieht ein Asylantenheim als problematisch: “Es kann nicht sein, dass man in unmittelbarer Nähe eines Kindergartens, eines Seniorenheims und einer Institution für “betreutes Wohnen” ein Asylantenheim errichtet. Wenn eines kommt, sprechen wir nicht von zwei, drei Familien, sondern von mehr als 20!”, so Martin Plasser.
Volkshilfe weist Vorwurf des Bürgermeisters zurück
In der Debatte um das geplante Asylwerberheim in Altmünster behauptet Bürgermeister Hannes Schobesberger, die Volkshilfe habe nicht informiert und verweigere den Dialog. Die Volkshilfe weist diesen Vorwurf zurück.
„Wir haben Herrn Schobesberger mehrmals schriftlich und auch telefonisch über das Vorhaben in Altmünster informiert. Laut unserem Wissensstand wurde der Bürgermeister von Altmünster bereits im Oktober auch offiziell vom Land Oberösterreich über das Wohnprojekt informiert. Zuletzt gab es am Donnerstag dieser Woche ein ausführliches Telefonat, in dem ihn die Volkshilfe über den aktuellen Stand unterrichtet hat“, sagt Walter Deil, Pressesprecher der Volkshilfe Oberösterreich.
50 Asylwerber in Altmünster geplant
Auch in anderen Gemeinden, in denen Unterkünfte für Asylwerber entstehen sollen, hat die Volkshilfe die Gemeindevertreter gemäß den Vorgaben des Landes aktiv informiert. In Altmünster sollen 50 Asylwerber untergebracht werden, darunter auch Familien mit Kindern. Christian Schörkhuber, Leiter der Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung der Volkshilfe: „Wir würden uns wünschen, dass die politisch Verantwortlichen in ihren Gemeinden offen informieren und ein positives Klima für das Zusammenleben schaffen. Viele Männer, Frauen und Kinder, die zu uns kommen, sind auf der Flucht vor Krieg, vor Katastrophen oder vor persönlicher Verfolgung. Wir dürfen diesen Menschen das Recht auf Schutz und Asyl nicht verwehren.“
Aufgrund der vielen anonymen Postings und der leider oftmals vom Thema abweichenden, hetzerischen Kommentare wurde das Diskussionsforum geschlossen! Ihr salzi-Team!