Die Idee, Opas Bastelkeller für die heutige Zeit im ländlichen Raum neu zu erfinden und in ihm auch ein Disziplinen und Generationen überspannendes Community Building anzuregen, hat gesellschaftliche Kraft und befriedigt ein dringendes Bedürfnis.
Otelo, das 2010 im Salzkammergut gegründete Offene Technologielabor, ist über die ersten Gemeinden Gmunden und Vöcklabruck hinaus gewachsen, hat sich über Oberösterreich ausgebreitet, wo in Kirchdorf, Ottensheim und Vorchdorf bereits weitere Otelos entstanden sind.
Sogar in Deutschland, in Angermünde bei Berlin, haben Begeisterte ein Offenes Technologielabor geschaffen. In Linz laufen Vorbereitungen für ein Lab in der Alten Tabakfabrik.
Lust vor Leistung
Otelo schreibt in seiner Charta, dass die Lust am Kreativsein das allererste Ziel ist, dass alles was in den Kleinlaboren, den Nodes, passiert, nicht den Zwängen des traditionellen Ausbildungssystems unterworfen sein soll. Wenn also Elektronik-Bastler eine Tesla-Spule bauen, Radiomacher fürs Freie Radio produzieren, Seife gesotten, Schmuck entworfen wird, T‑Shirts mit Siebdruck designed werden, wenn Lehmöfen, Solartrockner oder 3D-Drucker gebaut werden, wenn Kinder „lebendiges“ Spielzeug programmieren, wenn in einer DenkBar offen und auf alternative Weise konferiert wird, wenn ein „Kost nix-Laden“ geführt oder wenn Insekten gebraten und gegessen werden, dann herrscht kein Erfolgszwang, kein Zeitdruck und es wird schon gar nicht benotet.
Es darf und soll Verrücktes ausprobiert werden. Und ein Projekt darf auch mal scheitern. Der Grundsatz und Ansatz, dass Lust vor Leistung steht, und trotzdem oder genau deshalb im Otelo Start Ups gelingen und junge FirmengründerInnen heran reifen, hat dem Wirtschaftsministerium so gut gefallen, dass es dem Verein Otelo vor zwei Jahren ein großes Förderprojekt zugesprochen hat: OTELO NOW.
Der Verein konnte für die Aufbauarbeit Menschen anstellen, Workshops und Veranstaltungen inszenieren, Gerätschaften kaufen und professionelle Öffentlichkeitsarbeit machen. Der Auftrag lautete: Otelo modellhaft und übertragbar so zu entwickeln, dass jeder Ort mit diesem Know How seinen ganz individuellen offenen Laborstandort errichten kann und sich die Konzeptarbeit, die Mühen und blutigen Irrtümer des Anfangs weitgehend erspart.
OTELO NOW – eine offene Zukunft des Möglichen
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft, Jugend und Familie geförderte Projekt OTELO NOW endet im Dezember 2012. Dieses Projekt hat in den letzten zwei Jahren die Entwicklung von Otelo maßgeblich beeinflusst und unterstützt. Die gesetzten Ziele wurden in vielen Bereich weit übertroffen – ein Zeichen für die Notwendigkeit regionaler kreativwirtschaftlicher Strukturen und auch für das Schaffen von Freiräumen.
Kommen sie in die sieben Erfahrungsräume!
Die Otelo-Entwicklung ist jedoch längst nicht abgeschlossen. Wir öffnen unsere Erfahrungsräume und möchten sie an den Ergebnissen und Prozessen der Otelo-Entwicklung teilhaben lassen, gemeinsam reflektieren und ihre Impulse mit in die Zukunft nehmen. In den Erfahrungsräumen erwarten sie verschiedene Aspekte der Otelo-Welt und damit verbunden die Menschen, die in den letzten Jahren diese Räume mit Leben gefüllt haben. Das Feiern wird auch nicht zu kurz kommen – unter unserem Motto „Druck raus, Lust rein“ werden wir uns einen sehr gemütlichen Abend ermöglichen.