Nach außen hin wird in Firmen oder Vereinen der Anspruch von Geschlechtergleichheit oft erfüllt, Rhetorik und Optik stimmen. Schaut man aber genauer hin, entdeckt man immer wieder klassische Aufgabenverteilungen. Der Treffpunkt Kulturverein Regau startet nun das Kooperationsprojekt „Tellerwäsche*“, um auf diese versteckten Alltagsroutinen aufmerksam zu machen.
So wie es die berüchtigte „gläserne Decke“ gibt, die Frauen den Aufstieg erschwert oder gar verwehrt, so scheint es umgekehrt auch einen „gläsernen Boden“ zu geben. So werden beispielsweise bestimmte Tätigkeitsbereiche noch immer vorwiegend von Frauen erledigt – sei es der Abwasch oder die Reinigung von Sanitäranlagen. Das gilt insbesondere auch für Veranstaltungen.
Der Treffpunkt Kulturverein versieht Abwaschtücher – die primären Hilfsutensilien in diesem Zusammenhang — mit entsprechenden Botschaften wie „Glaubst du, dass mich Männer nicht mögen?“ oder „Ich trage zum Gelingen einer Veranstaltung bei“. Diese Tücher werden in einem ersten Schritt an Kulturvereine in der Region überreicht und sind eine Einladung, die eigenen Alltagsroutinen zu durchleuchten. Durch ihre Verwendung wird stets auf symbolische Weise, aber ohne Fingerzeig der „gläserne Boden“ zum Glänzen gebracht und hinterfragt.
Eine Sendereihe im Freien Radio Salzkammergut begleitet das Projekt „Tellerwäsche*“, das durch das Land OÖ im Rahmen des KUPF-Innovationstopfs 2012 gefördert ist.
Zuerst einmal finde ich es übertrieben, bspw. den Abwasch als “Drecksarbeit” zu bezeichnen. Und wenn man wirklich genau hin schaut, ganz genau, dann wird man schon auch die eine oder andere Veranstaltung finden, bei denen Männer abwaschen oder Toiletten sauber machen. Man muss nur hinschauen.
Außerdem bezweifle ich, dass für Vereinsmitglieder, die meist ehrenamtlich tätig sind, die Arbeiten an einer Veranstaltung eine Drecksarbeit darstellt!
Für mich schon erstaunlich, worüber man sich heutzutage Gedanken macht… und dass solche Programme dann in Zeiten des Sparens auch noch gefördert werden, finde ich völlig überflüssig. Das Geld wäre anderswo besser angelegt!