Reges Treiben herschte am Dienstagnachmittag im ehemaligen Hotel Rittertal in Altmünster, in dem in den kommenden Tagen 20 Asylwerber einziehen sollen. Hohe Auflagen muss zur Zeit die Volkshilfe OÖ erfüllen, um zukünftig Asylwerbern aus dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen ein neues zu Hause zu ermöglichen.
“Momentan arbeiten fleißig die Elektriker, Maler, Installateure aber auch Mitarbeiter der Volkshilfe intensiv an der entsprechenden Adaptierung des Gebäudes. Das Dach befindet sich in einem guten Zustand und ist glücklicherweise nicht wie zuvor behauptet sanierungsbedürftig.”, erzählt Mag. Ekber Gercek von der Volkshilfe bei einem salzi-Lokalaugenschein.
“Wir werden vorläufig das Erdgeschoss, den ersten und den zweiten Stock beziehen. Dazu werden gerade die Zimmer — die beinahe allesamt mit einem Badezimmer ausgestattet sind — saniert. Auch werden Gemeinschaftsküchen errichtet und kleiner bauliche Maßnahmen durchgeführt. Im Erdgeschoss wird es auch einen rund 60 Quadratmeter großen Gemeinschaftsraum, einen Ort der Begegnung, geben. Einzig die Heizung musste nun etwas aufwändiger wieder instand gesetzt werden, da sie schon länger nicht mehr in Betrieb war. Nun funktioniert sie aber wieder!”, freut sich Gercek über das Fortschreiten der Maßnahmen. Zwei Sozialarbeiterinnen, welche zukünftig dann auch laufend die Asylwerber betreuen werden, halfen emsig bei den Instand- und Reparaturarbeiten im Gebäude mit. “Zusätzlich zu den Sozialarbeiterinnen werden zukünftig auch Zivildiener im ehemaligen Hotel Rittertal bei der Betreuung der Klienten mithelfen.”, so Gercek.
Nichts desto trotz kann der geplante Einzugstermin aufgrund der hohen Auflagen nicht eingehalten werden und wurde nun mit 15. Dezember anberaumt. “Wir sind uns sicher, diesen Termin nun halten zu können und freuen uns schon, die ersten in Altmünster begrüßen zu dürfen!”
Landtagsabgeordnete Sabine Promberger hält in einem Leserbrief fest:Die Diskussion um die Aufnahme einer Gruppe von Asylwerber durch die Gemeinde Altmünster läuft bereits seit mehreren Wochen. Angeschoben durch eine Umfrage auf der Homepage der FPÖ Altmünster schaffte es die Traunseegemeinde in die Medien. Dieses Voting darüber, ob ein „Asylantenheim“ in Altmünster erwünscht ist, oder nicht, wurde vorzeitig gestoppt, da durch erhebliche zivilgesellschaftliche Mobilisierung – die FPÖ sprach hingegen von einem „Hackerangriff“ — die Zustimmung zum Asylwerberheim um ein Vielfaches höher war als die Ablehnung.
Als Gegenpol zur allgemein kolportierten negativen Stimmung in Altmünster begründete sich spontan die Plattform „Altmünster für Menschen“, eine überparteiliche und überkonfessionelle Gruppe von rund 40 Personen aus dem Ort, die – so ist auf der Facebookseite zu lesen – den AsylwerberInnen positiv entgegentreten und die Ankommenden unterstützen möchte. Innerhalb der Plattform gibt es mehrere Teams, die sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten beschäftigen:
- Team „Kinder und Jugend“
— Team „Koordination Grundbedürfnisse“
— Team „Integration durch Sprache“
— Team „Meinungsbildun“
— Team „Kennenlernen“
— eine flexible Gruppe für spontan anfallende Angelegenheiten, die von den anderen Gruppen nicht abgedeckt werden.
Trotz — oder gerade wegen — dieser Initiative veranlasste die FPÖ Altmünster das Aufstellen mehrerer Plakatständer (siehe Bild) an zentralen Punkten im gesamten Ort, mit Hilfe derer gegen das Asylwerberheim mobilisiert werden soll. Ohne in irgendeiner Weise auf inhaltliche Aspekte einzugehen, wird versucht, durch die Förderung negativer und fremdenfeindlicher Emotionen gegen die in den nächsten Tagen anreisenden Flüchtlinge Stimmung zu machen. Mittlerweile – so die Plattform „Altmünster für Menschen“ – dürften einige der Plakate bereits wieder verschwunden sein.
Wie sich das Meinungsbild innerhalb der Bevölkerung darstellt, ist generell nur schwer zu erfassen. Dass die Plattform – die der Reaktion der FPÖ eher gelassen gegenübersteht – aber dazu beiträgt, ein anderes Bild Altmünsters zu zeichnen, ist nicht in erster Linie für die Öffentlichkeit wichtig, sondern betrifft vor allem jene Asylwerber, die in den nächsten Tagen in der Traunseegemeinde eintreffen werden.
Aufgrund der leider immer wiederkehrenden hetzerischen und menschenunwürdigen Kommentare wurde das Forum geschlossen. salzi — Fan der Meinungsfreiheit — kann nun den unter dem Deckmantel der Anonymität verfassten missachtenden und beleidigenden Wortspenden nun nicht mehr zuschauen! Anzeigen gegen gewisse “Poster” mit Widerbetätigungscharakter wurden erstattet! Ihr salzi-Team!