Mitte Jänner hält in den Backstuben des Ausseerland-Salzkammergutes wieder eine regionale Köstlichkeit Einzug. Das Beigl ist ein Gebäck, das es in dieser Form nur im Ausseerland-Salzkammergut gibt. Die kalte Jahreszeit eignet sich für die Zubereitung besonders gut, weshalb es diese Spezialität nur von Mitte Jänner bis zum Gründonnerstag gibt. Die aufwendige Zubereitung und die zeitliche Begrenzung machten das Beigl über Jahrhunderte zu einer kulinarischen Eigenheit dieser Region.
Im Ausseerland-Salzkammergut ist es Tradition, die Zeit rund um den Fasching und bis Ostern mit Beigln kulinarisch zu begleiten. Dieses saisonale Weißkleingebäck wird aus Weizenmehl, Roggenmehl, Malz, Hefe, Wasser, Schweineschmalz und Salz zubereitet. Den speziellen Geschmack erhält das Beigl durch die aufwendige Zubereitung. Früher wurde die Hefe direkt von der Bierindustrie zu diesem Zweck ins Ausseerland-Salzkammergut geliefert. Der Teig wird dabei erst händisch, dann mit Hilfe der sogenannten „Beigelbrechel“ ganz fest geknetet.
Das Geheimnis der Zubereitung liegt in der folgenden Kaltstellung der Masse. Aus diesem Grund, hat sich dieses Gebäck nur in den Wintermonaten etabliert. Hat der Teig die richtige Festigkeit erreicht, werden die Beigln in Salzlauge gekocht und anschließend gebacken. Der Geschmack ähnelt der ursprünglichen bayrischen Brezn. Seinen Ursprung hat das Beigln in der jüdischen Volkskultur, wo das Wort „beygl“ für Rundgebäcke mit einem Loch in der Mitte stand. Gewürzt wird die schmackhafte Spezialität mit angeröstetem, gemahlenem Kümmel und Salz.
Erhältlich sind die traditionellen Beigln bei den Bäckermeistern des Ausseerland-Salzkammergutes, welche diese heute noch ohne Backzusatzstoffe zubereiten.