Am Samstagvormittag ging im Gemeindegebiet Hallstatt beim Einstieg zum Randkluftsteig zum Hohen Dachstein in einer Seehöhe von 2.900 Meter eine 80 Mer breite und 250 Meter lange Lawine ab. Ersten Informationen nach sollte ein Wintersportler von der Lawine mitgerissen worden sein. Dieser sei aber unbeschadet aus der Lawine ausgefahren.
Der Lawinenkegel wurde von unzähligen Alpinpolizsiten und der Bergrettung abgesucht — dabei konnten keine Signale von Lawinenpiepsern geortet werden. Derzeit ist die Alpine Einsatzgruppe Gmunden (AEG) gemeinsam mit dem Lawinenwarndienst der steirischen Landesregierung mit Schneeprofilarbeiten am Lawinenkegel beschäftigt.
Fotos: SID
Polizei bittet um Hinweise
Bislang ist noch unklar, wodurch die Lawine ausgelöst wurde. Zeugen mögen sich daher dringend per Notruf 133 bei der nächsten Bezirks- oder Stadtleitstelle melden!
In den Bergen herrscht zur Zeit eine erheblich bis große Lawinengefahr — Auslösung von Schneebrettlawinen bei geringer Zusatzbelastung wahrscheinlich!
Gefahrenbeurteilung
Die Lawinengefahr wird über der Waldgrenze als groß, darunter als erheblich eingestuft. Durch den Neuschnee der letzten Tage und starker bis stürmsicher Wind um Nordwest haben sich umfangreiche sehr labile Triebschneeablagerungen gebildet. Die Gefahrenstellen befinden sich in allen Expositionen auch in steilen kammfernen Bereichen sowie in verfüllten Mulden und Rinnen. Eine Auslösung von Schneebrettlawinen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung wahrscheinlich. Es herrschen ungünstige Verhältnisse und es ist viel Erfahrung in der Lawinenbeurteilung erforderlich. Mit Selbstauslösungen von Lockschnee- und Schneebrettlawinen ist zu rechnen.
Schneedeckenaufbau
In den letzten 24 Stunden hat es rund 10 cm Neuschnee gegeben. Somit gab es in den letzten Tagen insgesamt 40 bis 70 cm kalten lockeren Neuschnee. Starker bis stürmischer Wind um Nordwest hat in den vergangen Tagen umfangreiche Triebschneeablagerungen gebildet. Diese liegen überwiegend auf einer verharschten Altschneedecke, binden nur sehr schlecht und sind daher sehr labil. Die Altschneedecke ist im Innen schon teils bis in die Hochlagen feucht, darunter auch nass. Mit der Sonneneinstrahlung und den milder werdenden Temperaturen beginnt sich der Schnee sonnseitig etwas zu setzen.
Wetter
Heute Samstag ist es im Bergland sehr sonnig, oft auch wolkenlos. In 1500 m Höhe steigt die Temperatur von minus 12 auf minus 5 Grad und in 2000 m Höhe von minus 16 auf minus 6 Grad. Der Wind um Nordwest ist schwach bis mäßig. Morgen Sonntag ist es meist sonnig. Die Temperaturen steigen weiter. In 1500 m Höhe hat es minus 1 Grad und in 2000 m Höhe minus 4 Grad. Der Wind um Süd ist mäßig, teils auch stark.