Vor genau einem Jahr begann die Gmundner Molkerei mit der Erweiterung des Standortes Gmunden und hat damit das wohl größte Investitionsprojekt in der Geschichte der Gmundner Molkerei gestartet. Am vergangenen Samstag wurde im Rahmen der Generalversammlung die neue Halle eröffnet. In knapp einer Woche werden dort mit der neuen Abfüllanlage zukünftig rund 12.000Packungen H‑Milch pro Stunde produziert.
Die Gmundner Molkerei, Österreichs drittgrößtes Unternehmen der Branche, hat 2012 ein geringeres Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) erzielt. “Es ist von 1,7 Prozent auf 0,6 Prozent der Betriebsleistung gesunken”, berichteten Geschäftsführer Michael Waidacher und Obmann Josef Fürtbauer in der Bilanzpressekonferenz am Montag.
Der Umsatz der Molkerei konnte im Jahr 2012 von rund 180 Millionen Euro auf 185 Millionen Euro gesteigert werden. Alle drei Produktionsstandorte der Gmundner Milch fahren derzeit auf Vollauslastung. Im abgelaufenen Jahr konnten so erstmals mehr als 200 Millionen Packungen an die Kunden ausgeliefert werden.
Gmundner Molkerei setzt auf Export
“Weil der Markt in Österreich gesättigt ist, sei Expansion nur noch im Ausland möglich”, sagt Waidacher. Der Exportanteil des Unternehmens hat sich zuletzt von 45 auf 50 Prozent erhöht. Die wichtigsten Auslandsmärkte sind Italien, Deutschland und die Schweiz. In Rumänien konnte man mit Cottage Cheese Fuß fassen und dort zum zweitgrößten Anbieter dieser Käsesorte werden.
Im vergangenen Jahr wurde die Rekordmenge von 318 Mio kg Rohmilch verarbeitet und dabei im Mai 2012 erstmals mehr als 28 Mio kg in einem Monat von den Milchlieferanten übernommen werden.
Mittlerweile ist die Molkerei auch in China, dem Irak und Libyen im Geschäft. Ihre Haltbarmilch ermöglicht im Gegensatz zu Frischware einen Verkauf auch über größere Distanzen. Deshalb wird kräftig in die Produktion in diesem Bereich investiert. In den Jahren 2011 bis 2013 werden fast 30 Mio. Euro unter anderem in eine neue Abfüllanlage investiert, die soeben eröffnet wurde.
Aber auch drei Käsefertiger wurden neu gebaut und damit die Käsereikapazität um 25 Prozent erweitert. Damit sollen insgesamt bis zu 50 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. 2012 wurden 315 Mitarbeiter beschäftigt. Der Standort in Wartberg wurde per April 2014 verkauft, die dort aktuell beschäftigten 43 Mitarbeiter sollen künftig nach Sattledt oder nach Gmunden pendeln.
Am Stammsitz hat sich die Molkerei Grundstücksreserven in der Nachbarschaft gesichert, um einen künftigen Ausbau möglich zu machen. Angedacht ist unter anderem ein neues Hochregallager.