Am 19. April 2013 fand die Jahreshauptversammlung der Wasserrettung Ortsstelle Laakirchen statt. Schriftführerin der Ortsstelle, Alexandra Diensthuber legte aus privaten Gründen ihr Amt zurück und es wurde unser langjähriger Jugendleiter Berger Andreas als Nachfolger gewählt. An seine Stelle als Jugendleiterin rückte Kothbauer Viktoria mit Stellvertreter Schiffer Christof auf, welcher in dritter Generation der Wasserretter nun schon seinem Großvater und seinem ebenfalls anwesendem Vater (Ehren-Ortsstellenleiter Schiffer Christian, der bis 2011 — 30 Jahre lang die Geschicke der OS geleitet hatte) nachfolgt, um eine Position im Vorstand einzunehmen. Großartige Zahlen waren da zu hören, welche alle ehrenamtlich und unentgeltlich für die Bevölkerung und die Sicherheit im Einsatzgebiet geleistet wurden.
„1–2‑3 – zum Einsatz eilt herbei….“
So oder ähnlich hieß es des Öfteren im abgelaufenen Kalenderjahr für die Einsatzmannschaft der Ortsstelle Laakirchen der Österreichischen Wasserrettung, Landesverband Oberösterreich! Aber bevor wir uns den Einsätzen, die uns das Jahr 2012 brachten, widmen, beginnen wir doch von vorne.
In der letzten Saison wurden insgesamt 2750 Einsatzstunden von den Mitgliedern der Ortsstelle — Laakirchen geleistet. Das beinhaltet die Überwachung des Freibades Laakirchen und des Freibades Lambach, um einen reibungslosen Betrieb zu sichern, sowie Wildwasser‑, Tauch- und andere technische Einsätze. Die weiteren Trainings- und Ausbildungsstunden, sowie die Weiterbildungsstunden im Bereich Erste Hilfe und Rettungstechniken belaufen sich auf weitere 828 Stunden – nicht zu sprechen vom administrativen Aufwand. Zudem wurden 25 Erste-Hilfe-Leistungen getätigt. Davon war eine Lebensrettung zu verzeichnen und vier andere technische Einsätze.
Bei den Schwimmkursen, die wir im Sommer und Winter 2012 abhielten, konnten in unserer Ortstelle insgesamt 79 Kinder ausgebildet werden: 45 Anfänger, 17 Frühschwimmer, 8 Freischwimmer, sowie 8 Fahrtenschwimmer und 1 Allroundschwimmer.
Volkswirtschaftlich gerechnet müsste dieser „Aufwand“ mit einer Summe von rund 90.000 Euro beglichen werden – unser ehrenamtlicher, freiwilliger und unentgeltlicher Beitrag für die Öffentlichkeit! Deswegen stellen wir uns auch gegen jede Form der bezahlten „Freiwilligkeit“ wie sie uns gerade das letzte Jahr seitens der Regierung und den Medien suggeriert wird, um Kosten zu sparen. Bezahlte und „Freiwillig“ bezahlte Einsatzkräfte stellen das Modell der Ehrenamtlichkeit in Frage, und wer will schon „freiwillig“ 20 bis 30 Minuten auf einen Rettungswagen wie es teils in Belgien oder Großbritannien mit professionellen Rettungskräften der Fall ist, warten müssen?
Die Höhepunkte des Jahres 2012 fassen wir nun kurz zusammen:
Anfang Februar starteten wir zweimal mit voller Ausrüstung zu unseren Tschechischen Kollegen an den Moldaustausee, um bei optimalen Bedingungen wieder die Rettung verunglückter Personen im Eis zu üben. Beim zweiten Mal begleiteten uns auch unsere Kollegen der FF Ohlsdorf, mit welchen wir bereits eine tolle Partnerschaft haben, zur Eisrettungskonferenz Dabei konnten sie sich ein Bild von unserem Ausbildungsstand, den Rettungstechniken und Maßnahmen aber auch der Kameradschaft machen, die wir nun seit 2005 mit unseren Tschechischen Kollegen üben und pflegen.
Die Ausrüstung gereinigt, verstaut und wieder einsatzbereit gemacht, ging es im März weiter mit dem ersten Echteinsatz des Jahres. Wir starteten mit einer Personensuch- und Rettungsaktion an der Traun nahe dem alten Höller Eisen Gebäude in Oberweis. Nach kurzer Zeit konnte die Person gefunden werden und gemeinsam mit der Feuerwehr erfolgreich gerettet und dem Roten Kreuz zur weiteren Versorgung übergeben werden.
Zurück von diesem Einsatz fand die Jahreshauptversammlung im April statt. Zwei Rettungsschwimmkurse wurden abgehalten, einer im Freibad Laakirchen und einer im Freibad Lambach jeweils im Juni und im August. Aufgrund der schlechten Witterung Meldeteten sich leider keine Teilnehmer – ein Rettungsschwimmer kann sich aber das Wetter nicht aussuchen und so hoffen wir dafür im nächsten Jahr auf rege Teilnahme.
Anfang Juni nahmen wir an der Katastrophenhilfsdienstübung „Kalypso 2012“ in Garsten bei Steyr teil. Wir waren mit unserem Einsatzboot und einigen Fliess- und Wildwasserrettern vertreten. Unser Einsatz- Schlauchboot mit nahezu keinem Tiefgang (21cm) und einem 25 PS Viertakt Benzinmotor wurde extra für unseren Einsatzbereich an der Traun oder anderen Flüssen und eben für den Katastrophenhilfsdienstfall angekauft. Es eignet sich hervorragend zur Ergänzung unserer Wildwasserretter, weil es im extrem seichten Gewässer genauso bewegt werden kann wie — sollte es nötig sein – an einem See. Das Einsatzboot wurde allen Erwartungen mehr als gerecht und bewährte sich im Zuge dieser Übung voll und ganz.
Mitte Juni konnten wir dann der Laakirchner Öffentlichkeit im Rahmen des Stadtfestes Laakirchen unsere Einsatzbereitschaft und Ausrüstung anhand von Schautafeln und persönlichen Gesprächen näherbringen. Ende Juni hielten wir dann den alljährlichen Anfängerschwimmkurs ab und konnten auch hier wieder tolle Erfolge bei den Kindern verbuchen.
In den Genuss mit unserem Einsatzboot auf einem See zu fahren kamen wir dann im Juli wo wir speziell für unsere Jugend und deren Eltern eine kleine Spritztour am Traunsee unternahmen. Am 12. August hielten wir dann einen „Tag der Wasserrettung“ mit dem Einsatzboot und einem Info Stand im Freibad Lambach ab.
Am 15.08. beteiligten wir uns mit einem „Action Day“ an der Ferienpass Aktion mit Kindern aus Laakirchen, wo wir ihnen Rettungsgeräte und das Einsatzboot näherbrachten.
Am 08. September wurden wir (der LV Oberösterreich) seitens der Kameraden des LV Salzburgs alarmiert und halfen dort einem ganzen Tag bei der Suche nach einem 9 jährigen Burschen, der bei der Burg Werfen in die Salzach fiel. Fliess- und Wildwasserretter der OS Laakirchen kamen dabei zum Einsatz. Trotz allen Bemühens musste die Suche bei Einbruch der Dunkelheit erfolglos eingestellt werden, der Bub konnte leider erst eine Woche später bei einem Salzach Kraftwerk aufgefunden werden.
Am 12. und 15. September 2012 wurde dann die Ortsstelle Laakirchen wiederrum alarmiert um bei der Suche nach einem vermissten Ruderer am Traunsee in Gmunden teilzunehmen. Wir nutzten unser Boot um eine Sonarsuche durchzuführen sowie unsere Taucher um am Unterwassersucheinsatz teilzunehmen. Teile der Verpflegung wurden gestellt sowie aufgrund einer Tätigkeit für den Abschnitt eines unserer Kameraden der Einsatzleiter.
Am 21. September fuhren wir wieder zu unseren Kameraden nach Tschechien um den Tag der Europäischen Zusammenarbeit mit diesen am im Jahr zuvor eröffneten Tschechisch-Österreichische Ausbildungszentrum zu feiern. Politiker des Kreises (Landes) Südböhmen sowie des Oberösterreichischen Landtages konnten sich ein Bild von der Zusammenarbeit und Schlagkraft der gemeinsamen Aktivitäten machen. Wir demonstrierten dort mit den hiesigen Kameraden die Zusammenarbeit und Professionalität, in der wir mittlerweile nach 8 Jahren gemeinsamer Trainingstätigkeit agieren.
Am 10. Oktober halfen wir ebenfalls wieder den Tschechischen Kollegen den Internationalen Krumau River Marathon zu überwachen. Fliess- und Wildwasserretter unserer Ortsstelle beteiligten sich an der Überwachung und Rettung verunglückter entlang der Moldau. Die Strecke führt dabei nahe der Grenze bei Vyssi Brod (Hohenfurth) bis nach Krumau.
Das restliche Jahr verlief eher ruhig und wurde mit normaler Überwachungstätigkeit und Instandhaltungsarbeiten verbracht. Wie sich aber auch heuer ganz klar herausstellte, wird mittelfristig nun ein Einsatzfahrzeug für die ÖWR Laakirchen immer dringlicher und notwendiger. Den Abschluss der Saison bildete im November der Kinderschwimmkurs für den Elternverein Gschwandt, den wir an je zwei Tagen an zwei Wochenenden abhielten und bei dem wir zahlreiche Schwimmscheine ausstellen konnten.
Mit der kleinen aber schlagkräftigen Mannschaft ein nicht unwesentlicher Beitrag zu mehr Sicherheit in unserem Einsatzgebiet – und das freiwillig und ehrenamtlich, also unentgeltlich und auch nicht nur regional, sondern auch international. Manch einer fragt sich vielleicht
„Warum wir das alles tun? Nun ja — Weil wir es können!“