Weiterhin warten auf neue Einsatzzentrale Gab es im Berichtsjahr 2011 noch 42 Einsätze für die Gmundner Bergretter zu bewältigen, so waren es im abgelaufenen Jahr 2012 nur mehr 23 Ausrückungen zu Hilfeleistungen am Berg.
Dies stellte Ortsstellenleiter Bernhard Ebner bei der vor kurzem abgehaltenen Jahreshauptversammlung im Seegasthof Hois‘n fest. Der Bogen der Einsätze reicht von einer Traunsteinbergung bei winterlichen Verhältnissen über die Hilfeleistung für einen verunglückten Forstarbeiter am Pinsdorfberg bis hin zum Abtransport eines verunglückten Bergläufers am Grünberg.
Dazwischen liegen Ausrückungen weil am Traunstein Lichtzeichen gesehen oder Hilferufe gehört werden, Bergsteiger in die Finsternis geraten waren oder auf den Traunsteinwegen Probleme mit Gesundheit und Kreislauf bekamen. Leider musste im Einsatzjahr 2012 von den Bergrettern auch die letzte Bergsteigerpflicht verrichtet werden: Sie galt einem Pensionisten aus Wimsbach, der am Kleinen Schönberg in den Tod stürzte. Alleine für die Einsätze wandten die Gmundner Bergretter 319 Stunden auf.
Viele dieser Einsätze laufen in Zusammenarbeit mit der Alpinpolizei und mit Unterstützung der ÖAMTC- und Polizeihubschrauber ab, wofür bei der Jahreshauptversammlung den zuständigen Stellen besonders gedankt wurde. Wer rastet, der rostet, heißt es und so stehen für die 40köpfige Einsatzmannschaft regelmäßige Übungen im Sommer und Winter an. Einsatzleiter Wolfgang Socher hielt Rückschau auf insgesamt 16 Übungstage und Übungsabende, an denen die mittlerweile komplexe Thematik der „Alpinen Rettungstechnik“ in Praxis und Theorie vermittelt und „aufgefrischt“ wurde.
Für die Übungen wurden 942 Stunden aufgewandt, die durchschnittliche Beteiligung lag bei 19,5 Mann, so Socher, der den Mitgliedern für die jederzeitige Einsatzbereitschaft sowie für ihr Engagement bei Einsätzen dankte und das allgemein hohe Leistungsniveau der Mannschaft hervorhob. Liegt bei den Unfallopfern ein Versicherungsschutz vor, so stellt die Bergrettung über die jeweiligen Landesleitungen ihren Aufwand in Rechnung.
Das führte im Laufe der letzten Jahre dazu, dass die Bergrettung in Oberösterreich nicht mehr am Bettelstab wandeln muss und für die Anschaffung der erforderlichen Rettungsgeräte und Ausrüstungen Finanzmittel bereit stehen. Der Aufwand für die Ausrüstung ist demnach auch der höchste Posten auf der Ausgabenseite in der Jahresbilanz, die von Kassier Werner Huber dargelegt wurde.
Auf der Einnahmenseite stehen Spenden, die Erlöse aus dem traditionellen Bergrettungsball und dem Verkauf der Fördervignetten, Vergütungen durch die Landesleitung Oberösterreich und der Förderbeitrag der Stadtgemeinde Gmunden. Dafür sei der Gemeindevertretung sowie allen Spenderinnen und Spendern an dieser Stelle besonders gedankt.
Unterstützung erfährt die Bergrettung auch von der heimischen Wirtschaft und so waren die Mitglieder der Ortsstelle Gmunden von der Energie AG zum Besuch des Solarcampus in Eberstalzell eingeladen, wo Vorstandsdirektor DDr. Mag. Werner Steinecker höchstpersönlich zum Thema „Energiezukunft“ referierte und im Anschluss an die Führung zu Speis und Trank lud.
Ein Umstand jedoch trübt die allgemein zufriedene Situation der Bergretter: Für die Erfüllung des Wunsches nach einer adäquaten Einsatzzentrale heißt es weiter warten: Das Land Oberösterreich hat zurzeit keine Verfügungsmittel für ein derartiges Projekt, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrates Max Hiegelsperger.
Angedacht sind Räumlichkeiten als Anbau an das Gebäude der Feuerwehr in Traundorf und seitens der Stadtgemeinde Gmunden sind dafür auch Finanzmittel im Jahresbudget präliminiert, verweist Bürgermeister Heinz Köppl auf den Unterstützungswillen der Stadtgemeinde.
Foto: Wolfgang Ebner