Erkundungstour endete mit Beinverletzung — Bergrettung Gmunden barg verletzten Alleingeher. Zwei lockere Steinblöcke wurden am Mittwochabend einem 30-Jährigen aus Ohlsdorf bei seiner Klettertour am Traunstein Ostgrat zum Verhängnis. Er verdrehte sich beim Abklettern sein rechtes Bein so arg, dass er starke Schmerzen im Kniebereich spürte.
Über sein Handy setzte er kurz nach 18 Uhr einen Notruf ab, da er sich alleine den weiteren Abstieg nicht mehr zutraute. Der Bürokaufmann wollte die Kletterroute über den Ostgrat auf den Traunsteingipfel erkunden. Gegen Mittag machte er sich vom Grünbergbauer über den Grünberg auf den Weg zum Laudachsee und weiter auf die Hohe Scharte.
Von dort begann er dann den Aufstieg zum Ostgrat, der die Grenzlinie zwischen Lainautal und Laudachseegebiet bildet. Die Kletterei ist mit dem Schwierigkeitsgrad II angegeben und der Ohlsdorfer erreichte auch problemlos gegen 15 Uhr die Kletterpassage in rund 1500 Metern Seehöhe, wo sich das Routenbuch direkt unter der Gipfelwand des Pyramidenkogels befindet.
Fotos: Wolfgang Ebner / Bergrettung Gmunden
Dort beschloss er sein Unternehmen abzubrechen und den Abstieg anzutreten. Nach eineinhalb Stunden Abklettern passiert ihm in rund 1350 Metern Seehöhe dann das Malheur: Er verklemmte sich zwischen zwei lockeren Steinen sein Bein und nach einem „Stich im Knie“ verspürte er anhaltende Schmerzen. Einen weiteren alleinigen Abstieg am Grat und weiter von der Scharte zum Laudachsee traute er sich in dieser Situation nicht zu. Zudem musste er damit rechnen, ohne fremde Hilfe in die Finsternis zu geraten. Weil er an dieser Stelle keinen Handyempfang hatte, kletterte er wieder so weit bergwärts, bis ein Telefonieren möglich war.
Über den Notruf 140 forderte er Hilfe an und die Gmundner Bergrettung wurde alarmiert. 12 Mann stiegen bei immer stärker werdenden Föhnsturm vom Lainautal zur Hohen Scharte und weiter auf den Ostgrat bergwärts. Etwa bei der Hälfte der Kletterroute trafen sie auf den in Bergnot geratenen Ohlsdorfer. Er konnte, wenn auch nur langsam, am Seil der Retter selbst absteigen.
“Vorsorglich wurde von den Bergrettern auch die Gebirgstrage mitgenommen, die aber nicht benötigt wurde. Wäre der Abtransport des Verletzten in der Gebirgstrage notwendig geworden, so hätte sich der Einsatz bis weit nach Mitternacht hinein gezogen”, so Einsatzleiter Wolfgang Socher. Am Seil gesichert erreichte der Geborgene und seine Retter gegen 20:30 Uhr die Katzenstein-Forststrasse und um 21 Uhr die Einsatzzentrale der Bergrettung in der Traunsteinstrasse.
Komisch, ich wusste bisher nicht, dass der Traunstein einen Ostgrad hat ?
Kenne nur den Ostgrat.……