Seit nun mehr 3 Tagen kämpfen die freiwilligen Helfer von Feuerwehr und Rotem Kreuz im Salzkammergut gegen die Wassermassen an. In manchen Gebieten in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck herrscht weiterhin Krisenstimmung.
Kleiner Lichtblick: Die Pegel der großen Flüsse gehen nun fast überall leicht zurück. Von einem Höchststand von über 340cm geht der Wasserstand weiterhin zurück. Zur Zeit liegt der aktuelle Pegel am Traunsee bei 280cm (Stand 15 Uhr). Die Traun führte am Sonntag noch einen Pegelstand von über 6 Meter, liegt aktuell bei 4 Meter.
Brennpunkt Ebensee und Inneres Salzkammergut
Besonders schlimm hatte es die Ebenseer Ortsteile Rindbach und Seewinkel erwischt. Sie waren mit Autos nicht mehr erreichbar, da teilweise ganze Straßen weggeschwemmt wurden. Lediglich für Unimog-Fahrzeuge des Bundesheeres war die Zufahrt noch möglich. Man war bereits damit beschäftigt, Notstraßen zu errichten, bis die alten Straßen wieder aufgebaut seien, werde es jedoch Wochen dauern, so der Pressesprecher der Feuerwehr Ebensee, Sebastian Heissl.
In Ebensee mussten gesamt 34 Personen teilweise evakuiert werden und wurden vorübergehend in der Hauptschule HS1 und in weiterer Folge privat untergebracht. Aufgrund des noch immer hohen Wasserpegels wurden vorläufig nur Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt. Die am Sonntag von der Umwelt abgeschnittenen Orte Obertraun, Hallstatt und Gosau konnten vom Roten Kreuz sanitätsdienstlich notversorgt werden.
Wie am Dienstag bekannt wurde, kam es in der Nacht auf Montag zu spektakulären Lebensrettungen. Zwei Einwohner von Rindbach hatten einen Herzinfarkt bzw. einen epileptischen Anfall erlitten. Sie wurden in einer Rettungsaktion zuerst mit einem Bundesheer-Unimog geholt und dann zwischen Ebensee und Bad Ischl dem Notarzt übergeben.
Fotos: LPD Bruno Guttmann
50 Häuser standen am Dienstag weiterhin bis zu eineinhalb Meter unter Wasser, betroffen war unter anderem auch der Ortsteil Pfaffing. Die Bewohner der Häuser kamen in einem Hotel oder bei Verwandten unter. In mehreren Ortsteilen war die Trinkwasserversorgung unterbrochen, die Menschen mussten deshalb von den Einsatzkräften des Bundesheeres und der Feuerwehr mit Wasserflaschen versorgt werden. Auch ein großer Lebensmitteldiskonter wurde völlig überschwemmt.
salzi.tv Hochwasser-Sondersendung