Vom 1. bis 4. Juni 2013 findet zum mittlerweile fünften Mal die wissenschaftliche Fachtagung Gmunden Retreat on NeuroIS statt. Bei dieser Fachtagung werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu Neuro-Informationssystemen vorgestellt. Die Tagung sollte heuer erstmalig im Schloss Ort stattfinden, musste aber aufgrund der Hochwassersituation in Gmunden in das Alpenhotel Altmünster verlegt werden.
Bislang war das Schlosshotel Freisitz-Roith Austragungsort gewesen, man ist jedoch dort im letzten Jahr an die Kapazitätsgrenzen gestoßen und hat sich für die Zukunft für das Seeschloss Ort als Austragungsort entschieden. Hauptorganisatoren der Fachtagung sind Prof. Dr. René Riedl, FH OÖ & JKU Linz, sowie Prof. Dr. Fred D. Davis aus den USA. Als Co-Organisatoren fungieren drei weitere Wissenschaftler aus den USA, Kanada und Liechtenstein.
Dieses Jahr wird es 25 Fachvorträge geben, darunter zwei Keynote-Vorträge von internationalen Top-Wissenschaftlern. Prof. Dr. Martin Reuter von der Universität Bonn wird zum Einfluss der Gene auf das menschliche Verhalten im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien referieren und Prof. Dr. Anton Nijholt von der Universität Twente wird die neuesten Entwicklungen im Bereich der Gehirn-Computer-Interaktion vorstellen.
Vor dem Hintergrund vieler neuer Entwicklungen im Bereich der Neurowissenschaften, insbesondere im Bereich bildgebender Verfahren wie der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) sowie hinsichtlich Verfahren der Hormon- und Genforschung haben Information-Systems-Forscher Mitte der 2000er Jahre begonnen, Erkenntnisse aus der neurobiologischen Forschung, insbesondere der Hirnforschung, in die Computer- und Internetforschung einzubinden. Dabei entwickelte sich das Forschungsgebiet NeuroIS, also Neuro-Informationssysteme. Dieses neue Gebiet gilt mittlerweile als eine der innovativsten Forschungsströmungen in der internationalen Informationssystem-Forschung.
Vom 1. bis 4. Juni 2013 findet im Schloss Ort in Gmunden zum mittlerweile fünften Mal die weltweit einzige Fachtagung im Themenbereich statt, der „Gmunden Retreat on NeuroIS“. Bei dieser Tagung vorwiegend interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekte vorgestellt. Unter anderem werden heuer folgende Themenbereiche und Forschungsfragen erörtert: Beeinflusst die Verwendung bestimmter Eingabegeräte (z. B. Maus, Touchscreen) neuronale Prozesse, und wenn ja, welche Auswirkungen hat dies auf das Merken der am Bildschirm dargebotenen Informationen.
In Anbetracht der zunehmenden Verbreitung von Smartphones mit Touchscreens hat diese Frage eine enorme praktische Bedeutung. Weiter wird behandelt, wie das Gehirn bestimmt, ob Informationen für einen Menschen relevant sind oder nicht. Andere wichtige Themen werden sein: Kann man die Qualität von Designs (z. B. von Produkten oder grafischen Benutzungsoberflächen) auf Basis von Gehirnstrommessungen bestimmen? Wie stark beeinflussen Emotionen die Wahrnehmung von auf Websites dargebotenen Informationen? Wo im Gehirn und wie werden Sicherheitsbedenken von Benutzern im Umgang mit Internetseiten verarbeitet? Welche neurobiologisch wirksamen Maßnahmen gibt es, um Technostress, also durch die Mensch-Computer-Interaktion ausgelösten Stress, zu lindern?
Mit Spannung werden zudem die beiden diesjährigen Keynote-Vorträge erwartet: In einem Vortrag wird Prof. Dr. Martin Reuter, internationaler Topexperte im Bereich der biologischen Psychologie von der Universität Bonn, zum Einfluss der Gene auf das menschliche Verhalten im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien referieren. In einem weiteren Vortrag wird Prof. Dr. Anton Nijholt von der Universität Twente, Experte im Bereich der Gehirn-Computer-Interaktion, neueste Entwicklungen vorstellen, wie Menschen per Gedanken computerbasierte System steuern können.
Alle Informationen zur Veranstaltung im Schloss Ort in Gmunden inklusive einem detaillierten Tagungsprogramm sind auf der Website www.NeuroIS.org abrufbar.