Ein Auffahrunfall mit Todesfolge ereignete sich heute gegen 14:30 Uhr auf der A1 Westautobahn Höhe Rastplatz Hainbach.
Der 36-jährige Fahrer eines mit einem Bagger beladenen Tiefladers rammte einen an einem Stauende stehenden Silotransporter, beladen mit Maleinsäureanhydrid, frontal von hinten.
Ein toter LKW-Fahrer (36) aus Niederösterreich , einen Schwer- und zwei Leichterletzte sind die Bilanz nach zwei Unfällen auf der Westautobahn zwischen Regau und Schörfling. Ein Tanklastzug mit Gefahrengut ging nach einer Kollision mit einem anderen Lkw in Flammen auf.
“Der schwere Verkehrsunfall auf der Westautobahn mit nachfolgendem Lkw-Unfall und Brand eines Tankzuges stellten auch für die Rettungskräfte des Roten Kreuzes eine Herausforderung dar. Für Rettungsfahrzeuge und zwei Notarztfahrzeuge waren im Einsatz, der Rettungshubschrauber stand auf Abruf bereit.”, sagt Bezirksrettungskommandant Gerald Schuster.
Nach dem schweren Unfall beim Rastplatz Hainbach in Aurach ereignete sich unmittelbar darauf ein zweiter Unfall mit zwei Lkw. “Auch wenn die Rettungsgasse gut funktionierte, beim brennenden Lkw war auch für die Rettungsautos kein weiterkommen mehr bis zum ersten Unfallfahrzeug.”, so Schuster.
Fotos: salzi.at
Die Leitstellenmitarbeiter des Roten Kreuzes reagierten sehr rasch und schickten den Bezirksrettungskommandanten Mag. Gerald Schuster als Einsatzleiter über die Betriebsausfahrt in Hainbach. Auch das Notarzteinsatzfahrzeug aus Gmunden wurde so zum Unfallort dirigiert und konnte sehr rasch eine verletzte Frau versorgen. Das Notarztteam des NAW Vöcklabruck wurde von der Feuerwehr über die gesperrte Gegenfahrbahn zum Unfallauto gebracht und konnte so ebenfalls sehr rasch einen 4‑jährigen Buben und seinen Vater (40) versorgen – beide wurden nur leicht verletzt und mit einem Rettungsauto ins Krankenhaus gebracht.
Gefahrenguttransport rechtzeitig von Zugmaschine abgekoppelt
Feuerwehr, Polizei und Rettung waren mit einem Großaufgebot an der Unfallstelle auf Höhe Hainbach, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Dem Lenker des Tanklastzuges gelang es noch, die Zugmaschine abzukoppeln und sie auf diese Weise vor den Flammen zu retten.
Autobahn in beiden Richtungen gesperrt
Nach der Versorgung der Verletzten war der Einsatz für das Rote Kreuz aber noch lange nicht beendet: Weil die Gefahr bestand, dass durch die enormen Rauchmengen beim Lkw-Brand auch Autofahrer und Feuerwehrleute Rauchgasverletzungen erlitten, wurde der Notarzt beim Feuerwehrhaus in Aurach stationiert, wo er zwei Männer versorgte.
„Wir mussten immer im Hinterkopf daran denken, dass es durch die Rauchgase zu mehreren Verletzten kommen kann, auch noch eine Zeit lang nach dem Unfall. Darum haben wir die Versorgung möglicher Patienten mit dem Rotkreuz- und Feuerwehrarzt Dr. Bernd Hainbucher und einem Rettungsfahrzeug sichergestellt“, erklärt Bezirksrettungskommandant Mag. Gerald Schuster, der bis in die Abendstunden in ständigem Kontakt mit Feuerwehr und Polizei den Einsatz leitete. Im Schadensraum selbst auf der Autobahn wurde ebenfalls noch bis zur endgültigen Aufarbeitung der Unfälle ein Rettungsfahrzeug stationiert.
Fotos: RK (3)
salzi.tv | Salzkammergut Fernsehen — Sonderbericht vom 29.7.13
Gefahr durch ätzende Säure
Der Silotransporter war mit der ätzenden Säure Maleinsäureanhydrid geladen. Die Dämpfe wirken stark reizend und können zu Atemwegserkrankungen und Schleimhautverätzungen führen. Mehrere Feuerwehrmänner, die über Atemprobleme klagten, mussten vom Roten Kreuz bereits versorgt werden.
Fotos: salzi.at, Rotes Kreuz & Sabrina Mielacher