Der tragische Unfall gestern Nachmittag auf der Westautobahn (A1) zwischen Regau und Schörfling, bei dem ein 36-jähriger Kraftfahrer aus Niederösterreich ums Leben kam, hat auch massive Schäden an der Infrastruktur angerichtet.
“Die Betondecke im Unfallbereich ist durch die verbrannte Chemikalie — es handelt sich Maleinsäureanhydrit, das bei der Herstellung von Polyester verwendet wird — schwer beschädigt und muss erneuert werden. Auch die Gewässerschutzanlage und die Entwässerungsrohre werden nun einer genauen Überprüfung unterzogen. Der Schaden dürfte insgesamt beträchtlich sein.”, so Walter Mocnik von der ASFINAG.
Pumpe aus Deutschland angefordert
Passiert ist der Unfall gestern in Fahrtrichtung Salzburg auf Höhe des Parkplatzes Hainbach im Rückstau nach einem Verkehrsunfall von zwei Pkw. Ein Lkw, der auf seinem Anhänger einen Bagger geladen hatte, fuhr auf den mit Maleinsäureanhydrit beladenen Gefahrgut-Lkw auf. Dessen Lenker konnte sein Zugfahrzeug noch abhängen, danach aber begann der Tank zu brennen.
Aufgrund der der giftigen Dämpfe mussten zuerst beide Fahrtrichtungen gesperrt werden, erst knapp nach Mitternacht war die Gefahr gebannt und der Verkehr in Richtung Wien konnte über den Parkplatz Hainbach geleitet werden. Um den Rest der Ladung abzupumpen, musste sogar eine Spezialpumpe aus Deutschland angefordert werden.
Diese wärmte das Material, das sich bei einer Temperatur unter 52 Grad verfestigt, während des Pumpvorgangs. Erst danach konnte der Staatsanwalt die Unfallstelle besichtigen und die Strecke um etwa 5 Uhr früh wieder für den Verkehr freigeben. In Richtung Salzburg benutzbar ist allerdings nur der Pannenstreifen. Die Betonleitwand und sechs Betonfelder im Ausmaß von etwa 100 Quadratmetern sind durch die Chemikalie und das Feuer so schwer beschädigt, dass sie erneuert werden müssen.
“Derzeit wird der zerstörte Beton entfernt, danach werden wir mit einem schnell härtenden Spezialbeton die Fahrbahn erneuern”, erläutert ASFINAG-Regionalleiter Alexander Högl und weiter: “Bis Mittwoch früh sind wir sicher fertig.”
salzi.tv | Salzkammergut Fernsehen – Sonderbericht vom 29.7.13
Kamerabefahrung der Gewässerschutzeinrichtungen
Abseits der Autobahn könnte der Schaden aber noch weit größer sein. Die Säure und Löschreste könnten über die Entwässerungsrohre und ‑schächte in die Gewässerschutzanlage geronnen sein. Diese wird nun ausgepumpt, alle Einrichtungen werden zusätzlich mittels Kameras genau untersucht, um das Schadensbild feststellen zu können. Wie hoch der Gesamtschaden ist, lässt sich daher derzeit noch nicht abschätzen.