Drei befreundete Alpinisten aus Redlham im Bezirk Vöcklabruck (Thomas Gassner, Markus Forstinger, und Andreas Baldinger) hatten große Pläne — die zehn höchsten Gipfel Österreichs innerhalb zehn Tage zu besteigen. Für diese Idee welche Thomas schon lange im Kopf herumspukte, fanden sich im Freundeskreis schnell zwei Mitstreiter die sich sofort diesem Projekt angeschlossen haben.
Somit konnte mit konkreten Vorbereitungen wie Tourenplanung und Training im Jänner 2013 begonnen werden. Es war von Anfang an offen, ob diese Tour überhaupt mach‑, bzw gehbar sei und welche Herausforderungen auf die drei zukommen könnten, da es bis dato keine dokumentierten Erfahrungen über so ein Vorhaben gibt. Viele Gedanken machten sich die drei erfahrenen Bergsteiger ob die Ausdauer ausreichend sein würde und wie sie die erforderliche Logistik dafür organisieren sollten. Jeder einzelne hat sich auf seine eigene Art und Weise vorbereitet, und die Ausdauer wie zum Beispiel beim Traunseemarathon (am 7. Juli 2013 mit 4500 hm und 70 km) ausgetestet.
Für Transport, Verpflegung und Logistik erkärte sich ein Freund der Gruppe — Stefan Aichinger — bereit die drei als Unterstützung bis zum letzten Berg (Großglockner) zu begleiten mit der Bedingung, den Glockner als den höchsten Berg Österreichs in der Seilschaft mitbesteigen zu dürfen. Erfolgsrezept der gesamten Tour war sicherlich die eigens ausgefeilte Routenplanung fern bekannter Wege, um möglichst Zeitsparend den Ausgangspunkt zum nächsten Gipfel bzw Treffpunkt mit Chaffeur Stefan erreichen zu können. Die Nächte wurden meist auf Hütten zwischen den Gipfeln oder in Pensionen der einzelnen Talorte verbracht.
Fotos: priv
Aufgrund dieser intensiven Vorbereitung schafften es die drei Alpinisten sogar zweimal, zwei Gipfel an einem Tag zu besteigen, nämlich die Wildspitze mit dem Hinteren Brochkogel und den Similaun gemeinsam mit der Hinteren Schwärze. Mit jedem Gipfelsieg, belohnt mit umwerfenden Bergpanorama von den höchsten Gipfeln Österreichs bei bestem Wetter stieg die Motivation und machte die bisherigen Mühen wie die jeweils 15Kg schweren Rucksäcke, kurze Ruhezeit und wenig Schlaf wieder unvergessen.
Höhepunkte der Tour waren der einsame Aufstieg am vorderen Brochkogel durch die „Redlhamer Rinne“ (45 Grad bei Eis und Firn in einer bis dato unbenannten Eisrinne), die nicht kartographierte Verbindung vom Similaun zur Hinteren Schwärze über den Grafferner und Marzeller Kamm, und der schwierige Grat der Glocknerwand bis zum Pöschlturm.
Die gesamte Tour führe vom Großen Wiesbachhorn (3564m, Tag 1) über die Wildspitze (3776m) zum Hinteren Brochkogel (3635m Tag 2), zum Vorderen Brochkogel (3565m, Tag 3) weiter zur Weißkugel (3739m, Tag 4) zum Similaun (3606m) und die Hintere Schwärze (3628m, Tag 5) und dann weiter zum Großvenediger (3667m), weiter zur Glocknerwand (3712m, Tag 6 ) und abschließend am Großglockner (3798m). Das Ergebnis: Die Tour ist in 7 Tagen 22 Stunden und 49 Minuten machbar. Die Abenteuerlust der Alpinisten ist ungebrochen und das nächste Projekt wird sicher kommen.
Erklärung Redlhamer Rinne:
Die „Redlhamer Rinne“ ist eine bis dato in offiziellen Kartenmaterial unbenannte Eisrinne am vorderen Brochkogel, welcher der Redlhamer Seilschaft großen Spaß bereitete. Nach durchschreiten der Rinne wurde diese von der Gruppe kurzum in „Redlhamer Rinne“ getauft.
Link zum Tourenbuch: www.facebook.com/10days10summits