Regau/Odorheiu: Der Hilfstransport der Familie Huemer führte diesmal nach Rumänien. Es wurden vor allem medizinische Heilbehelfe, aber auch Fahrräder und Spielwaren verfrachtet und verteilt.
Bereits zum zehnten Mal führte die Familie Huemer mit vier weiteren Personen aus der Pfarre einen Hilfstransport in östliche Länder durch. Auch Bürgermeister Peter Harringer nahm diesmal die Strapazen der 16-stündigen Fahrt (eine Strecke) auf sich und packte beim Verladen und Verteilen der Hilfsmittel tatkräftig mit an.
Die Fahrt ging diesmal nach Odorheiu Secuiesc in Rumänien. Die Stadt selbst hat etwa 38.000 Einwohner und wirkt auf den ersten Eindruck schon sehr „fortgeschritten“. Jedoch nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt sind die mühsam arbeitenden Bauern und die armseligen vom Verfall bedrohten Häuschen zu sehen. Pferdefuhrwerke dienen nicht nur zur Arbeit, sondern auch zur Fortbewegung auf den Straßen.
Das gesamte Gebiet um Odorheiu gehörte bis zum ersten Weltkrieg zu Österreich-Ungarn, weshalb auch heute noch Ungarn dort leben und überall ungarisch gesprochen wird. Die Häuser am Land bestehen meist aus 1–2 Räumen. Der Brunnen und die Toilette befinden sich außerhalb des Hauses. Die Regauer verfrachteten vor allem medizinische Hilfsmittel wie Pflegebetten, Rollstühle, Toilettenstühle, Windel, aber auch Fahrräder, Kinderwägen und Spielzeug. Der Transport wurde durch drei Firmen ermöglicht, die kostenlos ihre Transporter zur Verfügung stellten: Autohaus Sonnleitner Vöcklabruck, Reha Service Altenhof und Schlafkomfort Regina Vöcklamarkt.
Die erste Station der Regauer war ein Kloster der Franziskanerinnen. Bereits während dem Ausladen holten schon mehrere Bedürftige die versprochenen Heilbehelfe. Ein Vater trug seine 12-jährige spastische Tochter in den Klosterhof. Sie erhielt einen Rollstuhl. Anschließend wurden die Pflegebetten direkt in den Häusern der Bedürftigen montiert und andere Heilbehelfe verteilt. Das Team besuchte auch verschiedene private Projekte, vor allem für behinderte Kinder. In Rumänien gibt es mittlerweile Heime für Straßenkinder, jedoch nicht für behinderte.
Mit dem mitgebrachten Spendengeld wurden vor allem spezielle Behandlungen für kranke und behinderte Kinder finanziert. Zum Beispiel erkrankte die 9‑jährige Elina vor wenigen Wochen an einer Autoimmunerkrankung. Der Vater ist arbeitslos und nicht versichert, die Mutter bereits vor Jahren verschwunden. Die Laboruntersuchungen zur Diagnosestellung finanzierte das Kloster. Für eine Behandlung fehlte jedoch das Geld. Die Regauer finanzierten die speziellen Medikamente und hoffen somit, dass das Mädchen weiterleben kann.
Die Hilfstransporte gehen jedes Mal in eine andere Gegend, die Armut ist dieselbe. „Für uns ist vor allem beeindruckend, wie diese Menschen das alltägliche Leben und vor allem schwierige Situationen meistern, zum Beispiel wenn jemand gepflegt werden muss. So eine Dankbarkeit für einen einfachen Toilettenstuhl erlebt man hier in Österreich selten. Bei uns sind warmes Fließwasser und die Unterstützung durch die Krankenkasse ja selbstverständlich“, so Huemer.
Mit vielen neuen Eindrücken kehrten die Regauer nachhause zurück.
Spendenkonto: Raiba Regau, Blz. 34710, Ktnr. 32 109 811.