Die Allianz Swans Gmunden können sich doch etwas überraschend mit einem 62:61 gegen Supercup-Sieger Klosterneuburg in den letzten Sekunden durchsetzen und eröffnen damit die neue Saison mit einem Heimsieg.
Nachdem der langjährige Swans-Kapitän Peter Hütter vor Spielbeginn endgültig in die “Basketball-Pension” verabschiedet wurde, erwischen beide Teams einen klassischen Kaltstart in die Meisterschaft: Der erste Punkt wird beim 9. Angriff erzielt, der erste Feldkorb beim 13. Angriff.
Das ist bei 4:2 die letzte Swans-Führung der ersten Halbzeit, die Dukes können auf 13:8 davonziehen (7.), in die erste Pause geht es mit +2 für die Gäste. Die das zweite Viertel klar dominieren, zunächst Dank Kevin Payton, dann auf Grund der Treffsicherheit von Damir Zeleznik von Downtown.
Das macht bis zum 24:35 in der 18. Minute auch den Unterschied aus (bis dahin treffen die Swans 2 von 7 Dreiern, die Dukes 6 von 12), dann lassen die Gäste die Swans noch einmal vom Haken, nach einem 7:0‑Run zum Halbzeitende gehen sie mit nur 4 Punkten Rückstand in die Kabine. In die zweite Halbzeit geht es dann noch mühsamer als in die erste, eine Zahl sagt dazu alles:
Der Viertelstand in der 6. Minute lautet 2:2. Dann sind es wieder die Dukes, die wenigstens etwas Rhythmus finden und auf 42:35 stellen (26.). Doch Gmunden bleibt dran und kann mit einem Buzzer-Beater-Dreier den Enis Murati fast von der eigenen Freiwurflinie wirft, sogar mit einer Führung ins Schlussviertel gehen. Dort liegt zunächst wieder Klosterneuburg voran (44:48, 32.), ehe sich Gmunden einen leichten Vorsprung erspielt.
Durch zwei Dreier und zwei Freiwürfe machen die Dukes in der Schlussphase aber aus einem 58:53 ein 58:61, die Begegnung scheint sich noch einmal gedreht zu haben. Doch Jonathan Lee stellt 35 Sekunden vor dem Ende auf 60:61, Richard Poiger stiehlt auf der anderen Seite den Ball und nach einem Fehlwurf von Lee holt Matthias Mayer den Rebound und trifft zum 60:61.
Da er dabei gefoult wird, bekommt er noch einen Freiwurf zugesprochen. Den verwirft er absichtlich, so bleibt den Gästen nur noch ein Verzweiflungswurf aus der eigenen Hälfte. Moritz Lanegger kann das Kunststück von Enis Murati aber nicht wiederholen und so holen die Schwäne den Sieg in der Auftaktbegegnung.
Fazit: Gleich eines vorab: Schön anzusehen war es nicht, was uns unsere Mannschaft und die Gäste aus Klosterneuburg da heute präsentiert haben, Ballverlust und Fehlwurforgien zogen sich durch das gesamte Spiel, Basketball gespielt wurde nur selten.
In der ersten Halbzeit schaufelten sich die Swans dabei zunächst ihr Grab selbst, und das aus drei Gründen: Leichtsinnige Turnovers, vor allem am Fastbreak wurde der Ball unnötig oft weggeworfen, eine katastrophale Wurfquote (10 von 25) und eine mehr als nachlässige Defense, bei der man die gefährlichsten Werfer der Dukes viel zu frei stehen ließ.
In der zweiten Halbzeit haben die Schwäne dann zunächst auch die besten Chancen nicht genutzt und sind durch teilweise unnötige Fouls auch noch früh in Foulprobleme geraten. Erfreulich: Als dann vier Österreicher am Feld standen, wurde die Wende eingeleitet – und auch die Entscheidung war „Made in A“ (Steal Poiger, Offensiv-Rebound und Korb Mayer).
Das ist auch gut so, denn letztlich haben wir ein junges Legionärstrio – und in nächster Zeit müssen wir uns wohl daran gewöhnen, dass bei ihnen und der Mannschaft Licht und Schatten ziemlich rasch abwechseln. Das Wichtigste in dieser frühen Saisonphase: Gekämpft haben alle und damit dem Publikum gezeigt, dass es viele Wege zum Sieg gibt – und die Schattenseiten werden in nächster Zeit hoffentlich immer weniger.
Endstand: 62 : 61 (13:15, 31:35, 44:43) für Gmunden
Beste Werfer: Für Gmunden: Murati 15, Lee und Poiger je 12, Mayer und Valentine je 7, Griffey 5, Friedrich 4 Für Klosterneuburg: Zeleznik 13, Payton 12, Lanegger 9, Bobb 8, Sallomon 5, Chappell und Nagler je 4, Suljanovic 3, Greimeister 2, Rachar 1
Stimmen zum Spiel:
Robert Langer, Headcoach Dukes: „Schonkost zum Sonntag“.
Chris O’Shea, Ass.Coach Swans: „Es war kein schönes Spiel von beiden Teams, mit vielen einfachen Fehlern. Nachdem wir zurückgekommen sind, haben wir ihnen das Spiel am Ende fast noch geschenkt, aber dann doch noch glücklich gewonnen.“ Fotos: Kienesberger