Seit mehr als einem Jahr betreibt das Rote Kreuz im Bezirk Vöcklabruck einen Sozialmarkt „fairkauf“ in Vöcklamarkt und einen mobilen Sozialmarkt. 60 freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen damit bedürftigen Menschen und Familien. Am Samstag, 7. Dezember, bitten Rot-Kreuz-Mitarbeiter vor Geschäften in Vöcklamarkt,
Frankenmarkt, Frankenburg, Attersee und Neukirchen die Kunden um eine ganz besondere Geste der Menschlichkeit: „Kauf ein Stück mehr!“
„Wenn es einem halbwegs gut geht, dann hat er auch die Pflicht, etwas Soziales zu machen“, sagt Franz Kutil (71) ganz spontan auf die Frage, warum er sich im Sozialmarkt Vöcklamarkt ehrenamtlich engagiert. Einmal im Monat fährt er mit seiner Frau die Geschäfte der Umgebung ab, um „Nachschub“ für den Sozialmarkt zu holen. Im früheren Verkaufsraum der Fleischhauerei Bachinger in der Marktstraße gibt es jetzt Lebensmittel aller Art zu ganz besonders günstigen Preisen. Vor etwa einem Jahr hat das Rote Kreuz diesen Sozialmarkt eröffnet.
Einkaufen darf hier, wer von der Sozialberatungsstelle im Altersheim einen Ausweis bekommt – wer ein sehr niedriges Einkommen hat und sich die nötigsten Dinge zum Leben kaum leisten kann. Franz Kutil hilft mit seiner Frau von Anfang an im Sozialmarkt Vöcklamarkt mit.
Die Aufgaben hier sind dreigeteilt: ein Team kümmert sich jeden Dienstag und Freitag darum, dass von den teilnehmenden Geschäften neue Waren in den Sozialmarkt geholt werden. Ein Team lagert und beschriftet die neuen Waren und ein Team verkauft jeden Dienstag und Freitag von 14 bis 17 Uhr die Lebensmittel, Hygieneartikel und manchmal auch Kleidung und Schuhe.
Kutil fährt mindestens einmal im Monat zu insgesamt elf Geschäften in Vöcklamarkt, Frankenmarkt, Frankenburg, Attersee und Neukirchen – Billa, Spar, Unimarkt und zwei Bäckereien sind die Partner des Sozialmarktes. Dort stehen bereits volle Kunststoffboxen mit Spenden bereit, wenn Franz Kutil am Vormittag vorbeikommt. Er lässt eine leere Box dort und nimmt die volle Kiste mit. „Es ist fast nichts dabei, was wir nicht mehr verkaufen können.
Alle Achtung an die Betriebe“, freut sich Franz Kutil mit den Mitarbeiterinnen des Sozialmarktes „fairkauf“. Oft sind die Lebensmittelspenden zwar nahe am Ablaufdatum oder bereits abgelaufen, aber noch tadellos in Ordnung – das wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sozialmarkt auch ganz genau kontrolliert. Dafür gibt es die meisten Produkte auch extrem günstig. Für jeden Käufer gibt es auch ein monatliches Einkaufslimit und genaue Kontrollen, wieviel von den jeweiligen Produktgruppen gekauft wird, analog anderen Sozialmärkten.