Die Ernennung des damaligen Bundesheimes zum Bundesinstitut für Erwachsenenbildung 1974 war ein wichtiger Meilenstein für die österreichische Erwachsenenbildungslandschaft. Seit 40 Jahren bildet das bifeb) in St. Wolfgang eine berufliche Heimat für Erwachsenenbildner/innen. Es steht für Qualität, Professionalisierung, Vernetzung, Kompetenzentwicklung und kritische Reflexion. Jährlich zieht es rund 6500 Weiterbildnerinnen und Weiterbildner aus ganz Österreich und dem Ausland mit rund 300 Veranstaltungen, Lehrgängen, Seminare, Workshops und Tagungen an den Wolfgangsee.
Gemeinsam mit Vertreter/innen des Ministeriums und der vielfältigen österreichischen Erwachsenenbildungslandschaft, mit Kooperationspartner/innen, langjährigen Wegbegleitern und Freunden des bifeb) wurde vergangene Woche das 40-Jahres-Jubiläum unter dem Motto „bifeb) — Kontinuität mit Zukunft“ gefeiert.
Dies war auch Anlass für eine umfassende Studie, in der im Gespräch mit Begleiter/innen und Mitarbeiter/innen die Arbeit des bifeb) kritisch reflektiert wurde, Wegmarkierungen und Meilensteile dargelegt und auch ein Blick in die Zukunft geworfen wurde. Die Publikation „Bundesinstitut für Erwachsenenbildung – 40 Jahre Kontinuität mit Zukunft“ gibt einen Ausschnitt dieser Diskussion wieder. „Die Definition der eigenen Rolle im Wechselspiel von Zuschreibungen, Erwartungen und eigenen Ansprüchen ist uns ein wichtiges Thema“, so Margarete Wallmann, Direktorin des bifeb).
Daniela Holzer von der Universität Graz suchte in ihrem Festvortrag nach kritischen Zwischenräumen: „Es kann weder in der Erwachsenenbildung noch bei diesem Vortrag darum gehen, sich bequem auf eingenommenen Positionen zurückzulehnen.“ Bildung solle einen gesellschaftskritischen Beitrag leisten. „Kritisch“ in diesem Sinn sei eine Wissenschaft oder Praxis dann, wenn sie darauf ausgerichtet ist, gesellschaftliche Verhältnisse zu einem Besseren transformieren zu wollen. „Das bifeb war und ist auch ein Ort kritischer Erwachsenenbildung“, so Holzer.
Als Wunsch für die Zukunft wurde dem bifeb) von vielen Festgästen mitgegeben, dass es so bleiben soll wie es ist. Für das Bundesinstitut beinhaltet dies nicht Stillstand, vielmehr liegt die Kontinuität in der ständigen Bewegung. „Wir wollen auch weiterhin ein Ort der Weiterentwicklung und der Reflexion bleiben“, verspricht Wallmann.