Am 6. Februar lud die LEADER Traunsteinregion zur Mitgestaltung des neuen Entwicklungskonzeptes 2014 bis 2020 ein. Über 130 Akteure kamen in die Kitzmantelfabrik, ein beeindruckendes Zeichen der regionalen Gestaltungskraft in den 11 Mitgliedsgemeinden. Obmann Bürgermeister Gunter Schimpl wies zu Beginn auf das zentrale Thema der Bildungs‑, und Ausbildungsmöglichkeiten hin, um junge Menschen zu fördern und in der Region zu halten. Eine Schlüsselfunktion bildet dabei die Mobilität.
Ein gutes öffentliches Verkehrsnetz für die Jugend, die arbeitende Bevölkerung und die Senioren ist ein wesentlicher Komfortgewinn für deren Lebensqualität. Das bewusst gesetzte Angebot mit der Traunseebahn zur Veranstaltung anzureisen, nutzten immerhin 30 Besucher. „Damit wurde bereits für eine umweltfreundliche, regionale Mobilität ein Zeichen gesetzt:“ freut sich LEADER-Managerin Mag. Agnes Pauzenberger.
Im 1. Teil der Konferenz wurden die Ergebnisse einer Expertenbefragung von Mag. Edith Aschenberger präsentiert. Es kristallisierten sich in 6 Leitthemen Handlungsfelder für die Zukunft heraus. Der wesentlichste gemeinsame Tenor lautet: „Wer nicht kooperiert, verliert“. Ein Gebot der Stunde für die Bereiche: Landwirtschaft, Wirtschaft, Tourismus, Energie/Mobilität, Zusammenleben und Kultur.
Der Gastreferent Karlo Hujber, ein erfahrener Regionalentwickler vom Ideenkreis Schleedorf in Salzburg zeigte neue Denkmodelle und Beispiele auf: „Von der Zukunft in die Gegenwart planen und nicht umgekehrt lautet die Devise.“ Woran können wir im Jahr 2020 messen, dass die Region ihre Ziele erreicht hat? Welche Weichen müssen wir dafür jetzt setzen? Es gibt begünstigende Aufwindfaktoren für eine Region der Zukunft: Wohnnahe Arbeitsplätze, leistbares Wohnen, gute Infrastrukturen, eine intakte Umwelt und ein gutes soziales Milieu, kulturelle Vielfalt, zukunftsweisende Modernität und ein positives Gesamtimage sind wesentlich.
Im 2. Teil der Konferenz ging es konkret mit den Teilnehmern in workshops zur Weichenstellung für die zentralen Zukunftsthemen. In Wirtschaftsfragen ist die Kooperation der Gemeinden ein Gebot der Stunde. Ein Klima zur weiteren Stärkung der Innovationskraft soll geschaffen werden. Der Tourismus will neben bestehenden und künftigen Leitprojekten die Tourismusgesinnung und die herzliche Willkommenskultur regional stärken. Ein gemeinsames Ergebnis der Kulturgruppe, die sich aus Vertretern der Hoch‑, Volks, Alltags‑, und Alternativkultur zusammensetzt ist die Sehnsucht nach offenen Räumen und der manifeste Wunsch, das Kulturleben und das Kulturschaffen wieder verstärkt selbst in die Hand zu nehmen.
Der Schwerpunkt Energie/Mobilität will neben Effizienzsteigerung und alternativen Energie-Gewinnungsformen auf neue Angebote der Mobilität und die Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten des öffentlichen Verkehrs setzen. In der Gruppe Zusammenleben wurde klar, dass engagierte Bewohnerinnen eigenverantwortlich etwas ändern möchten, um „so zusammen leben zu können, wie man es sich wünscht“. Ein idealistischer Ansatz der von Nachbarschaftshilfe bis hin zur Entschleunigung des Alltags reicht. Der Bereich Landwirtschaft hat die längste Erfahrung im EU-Förderbereich für LEADER-Projekte und daher gibt es hier bereits die ersten konkreten Projektvorschläge. Eine Marke für regionale Erzeugnisse in Kooperation mit den Wirten und den Konsumenten entwickeln, ist ein Beispiel.
Alle Themengruppen werden mit professionellen Begleitern in weiteren Treffen die genauen Entwicklungspotenziale festlegen und mögliche Umsetzungsmaßnahmen vorschlagen. Sollten Sie Interesse haben, dabei zu sein ist das jederzeit noch möglich. Infos zu den Terminen im LEADER-Büro unter 07612/71329 oder unter www.traunsteinregion.at.
Eine Zusammenschau der Ergebnisse ist am 15. Mai, von 17 bis 20 Uhr unter dem Titel „Die Reiseroute festlegen“ in der Wirtschaftskammer Gmunden geplant.